Vegane Ernährungskonzepte – was ist die beste Art sich vegan zu ernähren? High carb, Low carb, Raw till 4, 80/10/10…?


Im veganen Universum gibt es mittlerweile so einige Ernährungskonzepte. So viele, dass eigentlich für so gut wie jeden was dabei sein müsste.

Anfangen bei Raw till 4, High Carb, Low Carb, Pegan, Starch solution, rohvegan, 80/10/10, vollwertig bis hin zu puddingvegan.

Persönlich verfolge ich kein bestimmtes Ernährungskonzept. Ich esse einfach worauf ich Lust habe. Hauptsächlich Obst und Gemüse, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Getreide. Ab und zu esse ich auch mal Süßigkeiten, trinke ein RedBull und esse auch mal ein Sojaschnitzel. Das einzige worauf ich achte ist, dass ich nach Möglichkeit jeden Tag grünes Gemüse in meine Ernährung integriere, nicht zu viel Öl verwende und zum Salzen jodiertes Salz benutze.

Ich würde mich da eher als Durchschnittsveganer bezeichnen. Es gibt aber andere, die sind von einer bestimmten Form der veganen Ernährung im Besonderen überzeugt. Und weil es da so einige verschiedene Konzepte gibt, möchte ich hier mal die gängigsten vorstellen.

RT4

Raw till 4

Sehr bekannt und promotet bzw. erfunden von der Youtuberin “Freelee the banana girl” und ihrem Lebensgefährten “Durian Rider”.

Die Regeln sind im Grunde ziemlich einfach: Man isst morgens und mittags roh, vorzugsweise frisches Obst (und davon nicht zu wenig), und abends dann eine warme Mahlzeit basierend auf Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Vegan versteht sich. Fettarm, salzarm und ohne verarbeitete Fertigprodukte. Man kann so viel essen wie man will. Es gibt kein Kalorienlimit.
Empfohlen wird als Frau 2000-2500 kcal und als Mann 2500-3000 kcal zu sich zu nehmen. Die meisten Kalorien sollten dabei vor allem zum Frühstück sowie zum Mittagessen konsumiert werden. Und nach dem Abendessen sollte nach Möglichkeit auch kein Obst mehr konsumiert werden, da das, laut Freelee, zu Verdauungsproblemen führen könnte.Ich finde das Konzept eigentlich ziemlich ansprechend. Es ist einfach und auch im Alltag gut umzusetzen. Man ernährt sich möglichst clean, also unverarbeitet, es gibt auch keine Kalorienrestriktion und man isst viel frisches Obst und Gemüse.
Man kann auch mal abends mit Freunden in ein Restaurant gehen und was Warmes essen. Nudeln, Lasagne, auch Pizza ist möglich. Man kann also die gesamte Bandbreite der veganen Küche genießen. Nur eben Low fat. Also Nüsse und Avocado und Öl sind wenn, dann nur in geringen Mengen zu konsumieren. 801010

80/10/10

80/10/10 beschreibt ein rohveganes, High Carb – low fat Ernährungskonzept von Ernährungsberater Dr. Douglas Graham.
Kurz gesagt geht es darum 80% Kohlenhydrate, 10% Protein und 10% Fett zu sich zu nehmen. Und das alles roh. Also keine gekochten Mahlzeiten und eben fettarm. Anzumerken ist auch, dass diese Ernährungsweise vorwiegend früchtebasierend ist.Rohkost hat gewisse Vorteile. Denn beim Erhitzen bestimmter Lebensmittel gehen oftmals bestimmte Anteile an Vitaminen verloren. Obst ist auch ein schneller Energielieferant und leicht zu verdauen bzw. zu verstoffwechseln.Ich denke ein Punkt, der bei dieser Ernährungsform anzumerken ist, ist, dass man gerade bei Rohkost größere Portionen essen sollte. Einfach deshalb, weil Obst und Gemüse in roher Form eine geringere Kaloriendichte haben.
Ein weiterer Punkt ist auch die soziale Interaktion mit anderen. Denn oftmals bietet sich auswärts, sprich im Job oder Restaurants, auf Reisen usw. nicht so wirklich die Möglichkeit an frisches Obst und Gemüse zu kommen (es sei denn man versorgt sich selbst). Doch vor allem in ausreichenden Mengen. So ein kleines Schüsselchen Obstsalat oder zwei Mandarinen werden ihren Zweck da nicht erfüllen. starchsolution.jpg

Starch solution

Starch solution ist ein veganes Ernährungskonzept von Dr. John McDougall.
Die Hauptenergiequellen dieser Ernährungsweise sind stärkehaltige pflanzliche Lebensmittel. Dazu zählen Kartoffel, Reis, Quinoa, Süßkartoffeln, Hirse und Haferflocken. Dazu wird dann viel Gemüse gegessen. Bei Obst gibt es keine Beschränkung, aber es wird empfohlen die Portionen auf fünf zu beschränken, weil Obst keine langkettigen Kohlenhydrate sind. Das bedeutet man hat nach dem Verzehr von Obst schneller wieder Hunger, da der Zucker direkt in die Blutbahn gelangt.Eine bestimmte Kalorienempfehlung gibt es nicht. McDougall empfiehlt sich einfach satt zu essen. Aber es sollten schon mind. 2000 Kalorien bei Frauen und 2500 bei Männern sein, einfach um die nötige Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.Der Vorteil bei einer stärkebasierenden Ernährung ist eindeutig, dass man sich länger satt fühlt. Davon abgesehen sind stärkebasierende Lebensmittel wie Kartoffeln, Reis und Haferflocken, genauso wie Gemüse sehr günstig. Und daraus lassen sich auch jede Menge einfache, leckere Gerichte zubereiten und das über das ganze Jahr verteilt. pegan

Pegan

Hört sich etwas komisch an, ist aber eine Verbindung aus vegan (mit geringen Fleischanteilen… je nach Auslegung) und Paleo. Also Steinzeitdiät auf vegan”isch”, konzipiert von Dr. Mark Hyman.

Die Regeln sind im Grunde schnell erklärt:
Man isst keine raffinierten Kohlenhydrate, dafür Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse. Desweiteren sollten 50 bis 70 Prozent der Ernährung aus Gemüse bestehen. Man sollte auch weitestgehend auf pflanzliche Öle verzichten. Olivenöl ist okay. Ansonsten sollte man primär auf Fette aus Nüssen und Avocados zu sich nehmen.Bei der Paleo-Ernährung steht Fleisch ja im Fokus. Beim Veganismus wird das vollkommen weggelassen. Pegan macht das so einen Kompromiss. Denn Fleisch sollte, wenn dann nur die Beilage sein. Desweiteren werden auch keine Milchprodukte und kein Vollkorngetreide konsumiert. Und auch nicht zu viele Hülsenfrüchte, denn die können zu Verdauungsproblemen führen. Und selbstverständlich sollte auch raffinierter Zucker und Zusatzstoffe aus der Ernährung verbannt werden. Honig ist aber als Süßungsmittel gestattet.

Warum nehme ich hier dieses pegane Ernährungskonzept mit auf? Na ja, zum Einen weil es eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung ist und man Fleisch dabei auch gut weglassen kann. Und zum anderen, weil es vielleicht auch sich mischköstlich ernährende Leser gibt, die dieses Ernährungskonzept ganz ansprechend finden.

Gut finde ich, dass hierbei, entgegen zu Paleo, auf eine pflanzenbasierende Ernährung gesetzt wird und Fleisch dabei eher eine Nebenrolle, statt eine Hauptrolle spielt. Auch das Weglassen von Zucker und Zusatzstoffen hat einige gesundheitliche Vorteile.
Insgesamt, würde sich der Großteil unserer Gesellschaft genau so ernähren, hätte das so einige Vorteile. Nur was das Thema Vollkorngetreide und dessen Negativgehype angeht, habe ich etwas andere Ansichten. Doch wenn man eine Glutenunverträglichkeit hat oder Getreide für ungesund befindet, dann könnte das durchaus was sein. Und als Veganer kann man das Fleisch ja auch einfach weglassen.

lowcarbvegan.jpg

Low carb vegan

Ich bin ja absolut kein Low carb Fan. Denn Low carb steht meist für eine sehr tierproduktlastige Ernährung. Und würde sich jeder so ernähren wollen, bräuchten wir ziemlich schnell eine zweite Erde. Alles nicht besonders prickelnd.

Doch low carb geht auch auf vegan.

Bei dieser Form der Ernährung wird vorwiegend auf diese Produkte verzichtet:
Brot und Brötchen, vor allem aus Weissmehl. Teigwaren wie Nudeln und Lasagne, weißer Reis, verarbeitete Kartoffelprodukte wie Kartoffelpüree, Kuchen, Gebäck, Kekse, Süßigkeiten, gezuckerte Getränke wie Cola und Limonade und Obst aus der Dose.

Nur in Maßen verzehrt werden sollten:
Kartoffeln, Früchte, Pseudogetreide wie Quinoa, Mais, Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis usw.

Erlaubt sind dem entgegen:
Gemüse aller Art, Salate, Sprossen, Algen, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Kichererbsen, weisse Bohnen, Kidneybohnen usw.), Nüsse, Nussmus, Pilze, Lupinenprodukte, Tofu und Produkte aus Tofu oder Tempeh, Sojaprodukte wie Sojajoghurt und Sojasahne, Mehle wie Lupinenmehl, Kichererbsenmehl, Hanfmehl, Nussmehle und pflanzliche Proteinpulver für Shakes usw.

Das Prinzip von Lowcarb erlaubt einem eine gute Gewichtsreduktion, denn das Prinzip Fett bzw. Protein als primären Energielieferanten zu nutzen funktioniert.
Die vegane Version davon hat auch hinsichtlich Faktoren wie Tierhaltung, Umwelt und Ressourcenaufwendung einige Vorteile. Also, wenn man mittels Lowcarb abnehmen will, dann kann die vegane Version davon durchaus eine Alternative sein. Diese Low carb Version hat meiner Ansicht nach auch einige gesundheitliche Vorteile gegenüber der mit vielen Tierprodukten.

Einziger Nachteil könnte sein, dass man auf gewisse Dinge verzichten muss wie jetzt zum Beispiel Nudeln, Lasagne oder gewisse Kartoffel- und Reisgerichte, was die Auswahl auswärts etwas einschränken kann. Ansonsten, wenn man gerne in der Küche hantiert, gibt es da durchaus einige leckere Alternativen.


rt4
Fazit

Ich habe noch nie eine dieser Ernährungskonzepte ausprobiert. Ich möchte die Art wie ich mich momentan ernähre so auch beibehalten. Was ich mir aber durchaus vorstellen könnte, wäre es mich mal testweise komplett roh zu ernähren. Vielleicht nicht 80/10/10 (dafür mag ich Avocados und Nüsse zu sehr), doch in einer abgewandelten Form.

Doch genug von mir, denn mich würde eure Meinung interessieren ;).

Welche dieser Ernährungsformen habt ihr schon getestet? Was sind eure Erfahrungen? Oder welche würdet ihr denn gerne mal ausprobieren?


wallpaper-1019588
Roland Digitalpianos & E-Pianos für Anfänger kaufen
wallpaper-1019588
Casio CT-X3000 Keyboard kaufen – Empfehlung für Einsteiger
wallpaper-1019588
Yamaha NP-35 Piaggero – Kaufempfehlung Digitalpiano
wallpaper-1019588
[Review] Manga ~ My Santa Forever