Vampirsohn – J.R. Ward

Vampirsohn – J.R. WardDie junge und souveräne Anwältin Claire trifft eher ungewollt im Keller eines alten Herrenhauses auf den Vampir Michael und muß ihm für drei Tage Gesellschaft leisten. In dieser Zeit kommen sich die beiden sehr nahe und in Claire wird eine bis dahin unbekannte Leidenschaft entfacht….

Eines gleich vorweg: wer die BlackDagger nicht kennt, den erwartet hier eine leichte und kurze Vampirgeschichte ohne größeren Tiefgang.
Ich bekenne mich als BD-Fan und ich glaube, daß diese Novelle die Fangemeinde spalten wird. Entwedr man liebt sie oder man ist bodenlos enttäuscht. In welche Sparte ich gehöre kann ich jedoch noch nicht genau sagen.
Michael ist ein typischer Ward-Vampir: ein „Kerl von Mann“ mit langen, prachtvollen Haaren und charmant-jungenhaften Manieren. Seit seiner Jungend wird er von seiner Mutter und deren Butler im Keller des Herrenhauses festgehalten. Er lebt dort völlig isoliert von der Welt inmitten von Büchern und einmal im Jahr bekommt er seine „Nahrung“ für drei Tage in sein Verlies gebracht.
Claire ist eine junge aufstrebende Anwältin, die nach dem Tod ihres Vaters seinen Platz in einer großen Kanzlei einnimmt. Dadurch bertreut sie auch Mrs.Leeds, die Mutter von Michael, in Testamentsangelegenheiten.
Bei einem Hausbesuch bekommt ihr der Tee nicht besonders und als sie wieder zu sich kommt liegt sie in einem samtenen Bett in einem dunklen abgeschlossenen Raum und ist nicht allein…..
Dieses kleine dünne Büchlein liest sich sehr schnell und wer den Schreibstil der Ward mag, dem wird es gefallen. Es jedoch als neues „Meisterwerk“ (siehe Rückseite) zu bezeichnen, halte ich persönlich für gewagt. Es gibt jede Menge Verbindungen zu den BlackDaggern: der Ort Caldwell, Bindungsduft, das besitzergreifende Verhalten Michaels als sie bei Mike sind……dennoch ist mir nicht klar geworden, ob es ein Ableger ist, eine ganz neue Geschichte oder ob die Ward überhaupt jemals eine Verbindung herstellen will und wird zu „unseren“ BD´s
Und mir fehlen eindeutig mehr Informationen: wer ist der Vater von Michael? Ist Fletcher ein Vampir oder ein Doggen? Warum braucht Michael nur einmal im Jahr Blut? Warum werden die Lesser nicht aufmerksam auf das Anwesen oder die Glymera oder überhaupt jemand von den uns bekannten Personen? Wie kann Claire mit einem Wimpernschlag akzeptieren, was Michael eigendlich ist? Wenn Nachwuchs so ein Problem darstellt bei den Vampiren, wie kann dann Claire so leicht Kinder bekommen, die offensichtlich nach ihrem Vater geraten sind? Fragen über Fragen und ich hoffe auf baldige Antworten…
Michael ist so herrlich schüchtern und vorsichtig, daß man beinahe echtes Mitleid mit ihm bekommt,als er sich zum ersten Mal bei Claire nährt. Trotzdem fällt mir die Vorstellung einer 76-jährigen männlichen Jungfrau echt schwer. Und überhaupt: das Michael sich nicht zu einem rasenden Irren entwickelt hat ist ein Wunder. Eingesperrt im keller, keine frische Luft, keine Gespräche, keine Liebe, eine Beinahekastration…..einfach nur grauenvoll.

Mein Fazit: Ich bin bekennender Fan der BlackDagger und ich bin als solcher einfach etwas enttäuscht. Zuvieles in der Geschichte bleibt offen. Sicher ist dieses Buch empfehlenswert: sowohl für Fans als auch für Nichtkenner der Storys um die BD´s.
Es ist eine kurzweilige Vampirliebesgeschichte für zwischendurch mit liebenswerten Charakteren. Nicht mehr und nicht weniger….

· Taschenbuch: 144 Seiten
· Verlag: Heyne Verlag (10. Januar 2011)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3453527895

Vampirsohn – J.R. Ward


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