Verführung der Nacht – Jeanne C. Stein

Verführung der Nacht – Jeanne C. SteinDie junge Kopfgeldjägerin Anna Strong geht zusammen mit ihrem Partner David einem Routinefall nach. Doch es geht einiges schief, der Gesuchte kann flüchten und beide landen schwer verletzt im Krankenhaus. Von da an ist nichts mehr wie es vorher war, denn Anna merkt sehr schnell, daß sie sich verändert hat. Ihr behandelnder Arzt Dr. Avery steht ihr zur Seite und offenbart ihr ihre neue Zukunft und all die Dinge, die damit zusammen hängen…

Das Buch ist der erste Teil zu einer ganzen Reihe um die Kopfgeldjägerin Anna Strong. Das Cover ist optisch sehr schön gelungen. Der Schreibstil ist flüssig und im Präsens geschrieben und das ganze Buch ist zügig zu lesen. Besonders gefällt mir dabei die doch recht sarkastische Sprechweise von Anna.
Gleich von Anfang an wird der Leser in die Geschichte hinein geschubst und wird mitgerissen. Dennoch finde ich persönlich den Titel etwas irreführend, denn mit ihm erwarte ich eigendlich eine Liebesgeschichte, wie sie für dieses Genre typisch sein sollte. Statt dessen habe ich einen Vampirkrimi vorgefunden mit wenigen erotischen Stellen, die obendrein auch noch sehr kurz gehalten sind. Der Spannungsbogen hält sich bis zum Ende und Frau Stein schafft es auch, daß der Leser immer wieder in die Irre geführt wird, was den Täter betrifft.
Dennoch sind einige Dinge zu schnell abgehandelt: Anna erlebt ein schweres Trauma – eine Vergewaltigung und eine lebensgefährliche Verletzung – und erholt sich davon praktisch über Nacht. Und das nicht nur körperlich, sondern auch psychisch scheint sie ihr neues Schicksal einfach mit einem Schulterzucken hinzunehmen. Sie verliert ihr geliebtes Zuhause durch einen Brand und auch das scheint sie nur kurz innerlich zu treffen. Sie geht sehr schnell mit Avery eine leidenschaftliche Affäre ein und nimmt ihr Schicksal hin, ohne groß Fragen zu stellen oder auch nur im Ansatz erschüttert zu sein, daß es überhaupt Vampire gibt.
Kurz gesagt: ein wenig mehr Liebe zum Detail würde ich mir für die folgenden Bände wirklich wünschen. Auch hat die Autorin kaum Wert darauf gelegt, daß ihre Protagonisten ein richtiges Gesicht bekommen: wie sieht Anna eigendlich aus? Ich kann mich nicht an ihre Haarfarbe erinnern. Oder was ist mit David? Außer das er wie ein Schrank von Footballspieler aussieht, erfährt man eigendlich nichts. Dr. Avery: er ist Arzt – liebt er seinen Beruf? Er verachtet offensichtlich die Menschen, warum arbeitet er dann in einer öffentlichen menschlichen Klinik.
Spannend wird, als David entführt wird. Anna rennt von Ort zu Ort, verdächtig jeden und alles und kommt doch irgendwie keinen Schritt vorwärts. David scheint wie von Erdboden verschluckt.
Der finale Showdown ist dann kurz und bündig. Anna findet und rettet David und vernichtet einen eigendlich überlegenen Gegner beinahe spielerisch…….Ende der Geschichte.

Mein Fazit: Das Buch ist nicht grundlegend schlecht und ich würde es auch durchaus weiterempfehlen. Ich hoffe darauf, daß die folgenden Teile mehr bieten werden: mehr Personen, mehr Vorgeschichte, mehr Liebe, mehr Details……
Frau Stein hat eine gute Idee geliefert. Ich finde, sie sollte nun ihrer Fanthasie freien Lauf lassen und vollständig aufschreiben, was sich stattdessen der Leser ihres Buches dazu denken soll.

· Taschenbuch: 320 Seiten
· Verlag: Knaur TB; Auflage: 1. (1. Januar 2008)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3426638525

 

Verführung der Nacht – Jeanne C. Stein


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