Vajra-Rezitation – Meditation, Keimsilben und inneres Feuer

Der Text nun bezieht sich auf Leute mit geringer Intelligenz. Damit sind wir alle gemeint. {Gelächter}

Er setzt fort mit: „…können nicht in der letztendlichen Bedeutung verweilen…“ Was ist diese Unfähigkeit, in der letztendlichen Bedeutung zu verweilen? Wenn der Geist den Gedanken nachfolgt und die Windenergien den karmischen Winden folgen, sind Geist und Wind getrennt. Der Text bezieht sich auf den „Vitalpunkt der Windenergien“. Dies ist der vitale Punkt, an dem Geist und Windenergien zusammengebracht werden.
Unter den vielen Windenergien im Körper gibt es fünf Hauptwinde. Der Nabel, wo der feuergleiche Wind weilt, ist der Königsitz von allen Winden. Die Übung der Vasenatmung hält das Gewahrsein dort. In seinem reinen Aspekt verweilt der feuergleiche Wind als Vajra Varahi. Dies ist der Aspekt der Sechs Yogas des Naropa.
Im Allgemeinen gibt es drei Hauptkanäle; den linken und rechten Kanal und zwischen ihnen den Zentralkanal. Der Zentralkanal oder Weisheitskanal ist der Chef von allen Kanälen. Wenn wir die Energien von Wind und Geist in den Zentralkanal im Nabel ziehen, praktizieren wir die Methoden des Vermischens von Geist und Windenergien in einem Punkt.
Es gibt zwei Praxisarten für das Fokussieren der Energien im Nabel – mit Visualisation und ohne Meditation auf irgendeine Visualisation. Letztere beinhaltet die Vajra-Rezitation der Silben OM AH HUNG. Diese Rezitation ist verbunden mit dem Fokus auf die subtilen Windenergien.
Auf Höhe des Nabels ist eine Flamme von der Größe einer Linse. Wenn wir durch die Nasenlöcher einatmen, sollten wir geistig die Silbe OM rezitieren. Die Windenergien gehen in den Kanälen rechts und links hinunter und treten unterhalb des Nabelchakras in den Zentralkanal ein. Zu dieser Zeit sollten wir den Atem für eine kurze Zeitspanne anhalten, während wir geistig die Silbe AH rezitieren. Wenn wir dies machen, sollten wir uns vorstellen, dass diese Winde diesen Feuerball, der im Nabel weilt, leicht entfachen und ihn zum Brennen bringen. Dann atmen wir aus, während wir geistig die Silbe HUNG rezitieren.
Mit dieser Übung blickt man in die leere Natur des Geistes selbst. Dies ist ein großer Nutzen für das Stabilisieren von Mahamudra. Es gibt viele unter den älteren Schülern, die diese Praxis kennen. Dennoch bitte ich Euch alle, dass ihr dies nun für kurze Zeit jetzt auf diese Weise praktiziert, wie ich es beschrieben habe.
Entsprechend dieser Praxis sollten wir eine aufrechte Körperhaltung einnehmen. Wir können den Rest des Körpers wie auch immer belassen für diese Zeit, aber die Wirbelsäule sollte gerade sein. Anfangs haltet einige der beschriebenen Visualisationen. Atmet ein, rezitiert geistig die Silbe OM. Dann, während des Haltens des Atems und des Vermischens der Windenergien im Zentralkanal im Nabel, meditiert kurz und rezitiert geistig die Silbe AH. Dann atmet mit der Silbe HUNG aus.
Der Atem sollte sanft angehalten werden. Wenn ihr den Atem hinunterdrückt, weitet nicht den Bauch. Bindet den unteren Wind und drückt den oberen Wind hinunter. Dies wird die „Vereinigung der Winde“ genannt. Wenn der obere Wind hinuntergedrückt wird und der untere Wind heraufgezogen wird, dann wird dies „Vasenatmung“ genannt.
Diese Atemanweisung ist eine sehr knappe Übungsmethode des Yogas des Tummo oder des inneren Feuers, die von Kyoba Jigten Sumgön gelehrt wurde. Ich habe dies selbst praktiziert und dadurch persönlich ihren Nutzen erfahren. Ihr werdet diese Unterweisung von anderen, die viele ausführliche Schlüsselpunkte der Kanäle und Winde lehren, nicht hören. Ich bringe sie euch aus meiner eigenen Erfahrung dar.
Wenn die Windenergien im Nabel verweilen und wir den Geist in seinem ungekünstelten, natürlichen Zustand belassen, wird sofort Wärme im Nabel entstehen. Wenn wir für eine Weile so meditieren, sagen wir mal eine Woche, wird Wärme entstehen. Dann wird, ohne den Atem immer und immer zu halten, aufgrund der Wärme im Nabel das Gewahrsein natürlich verweilen. Man kann also sagen, auf der Grundlage der Wärme verweilt der Geist in Stille. Diese Methode, bei der man bewirkt, dass der Geist auf Grundlage der Wärme und Glückseligkeit verweilt, ist äußerst nützlich. Einstweilen sollte man dies jeden Morgen vor Tagesanbruch praktizieren.
Wenn auf diese Weise die Winde durch achtsames Gewahrsein verweilen, wird es später nicht notwendig sein, den Atem anzuhalten. Durch Achtsamkeit werden die Winde im Nabel verbleiben. Obwohl wir dann aus- und einatmen, wird der Ort, wo die Windenergien sich aufhalten werden, der Nabel sein. So werden wir die Vitalessenzen von Wind oder Prana ansammeln, die gemeinsam mit den Windenergien verweilen.
Wenn wir das Ein- und Ausatmen mit der Vajra-Rezitation von OM AH HUNG verbinden, werden Wind und Geist immer miteinander vermischt sein. So werden wir frei von Hindernissen, weil Hindernisse aus Ablenkung entstehen.
Gegenwärtig sind die Winde und der Geist getrennt. Die Winde gehen natürlicherweise wohin sie wollen. Das Bewusstsein wandert irgendwohin. Aber durch das Trainieren auf diese Weise bringen wir Geist und Windenergien als eines zusammen.
Hinsichtlich dessen, worauf meditiert werden soll, ist es in Ordnung, auf die Form des Gurus zu meditieren. Aber hauptsächlich sollten wir auf Vajra Varahi meditieren. Die Form ist gleich der Flamme einer Lampe und ihre Natur ist die von Feuer. Andernfalls ist es auch in Ordnung auf Form einer Keimsilbe zu meditieren oder welche Form auch immer für uns angemessen erscheint.
Bei dieser Übung ist es nicht notwendig, überhaupt an den groben physischen Körper zu denken. Die drei Kanäle – links, rechts und zentral – werden visualisiert. Jeder Atemzug geht durch den linken und rechten Kanal hinunter. Dann, ohne den Bauch hinauszudrücken, treten die Windenergien in den Nabel ein und verweilen dort ganz natürlich durch die geistige Rezitation von AH. An diesem kritischen Augenblick sollten wir für ein paar Momente in Gleichmut verweilen. Danach atmen wir mit der geistigen Rezitation von HUNG aus. Wenn in Zukunft dann diese Übung zur Gewohnheit geworden ist, besteht keine Notwendigkeit, die Visualisation weiter zu halten. Einfach durch die Kraft der Achtsamkeit werden die Winde im Nabelchakra versammelt und verweilen dort.
Wenn ich dies nun erkläre, benutze ich sehr wenige Worte um dies zu machen. Aber wenn es dann zur eigentlichen Praxis kommt, benötigen wird die Kernunterweisungen zum fünffachen Pfad zu Mahamudra verbunden mit den Kernunterweisungen zu den Sechs Yogas des Naropa. Die Erfahrungen, die daraus entstehen, müssen für einen langen Zeitabschnitt durchgemacht und angewöhnt werden.
Wenn wir vom Segen des Dharma sprechen, entsteht bei den Leuten Hingabe und Vertrauen aus der Tiefe ihrer Herzen. Daher glauben sie vielleicht, wenn wir praktizieren, dass die Ergebnisse leicht und rasch verwirklicht werden. Da ist aber ein bisschen ein Widerspruch darin. Wenn wir beispielsweise einen Samen einpflanzen, sehen wir nur die Frucht nach fünf oder sechs Monaten des Bewässerns und des Kultivierens. Vergleichsweise dazu, wenn wir nicht praktizieren, kann der Segen des Dharma nicht in unseren Geistesstrom eintreten. Daher ist es notwendig, sich ein bisschen anzustrengen.
Für so ungefähr von ein bis drei Minuten – schauen wir mal, was geschieht – werden wir gemeinsam meditieren, den Atem halten, wie Rinpoche es beschreiben hat. {Ruhe}

Rinpoche sagt, dass dies nun ein glückliches Zusammentreffen für uns ist, diese Praxis gemeinsam zu machen.

Nun folgen Fragen und Antworten hinsichtlich der Vajra-Rezitation. Es gibt eine Vielzahl von ähnlichen Fragen bezüglich der Vajra-Rezitation mit den Silben OM AH HUNG, die sich auch auf eine knappe Unterweisung beziehen, wie man die Tummo-Praxis im Nabel ausführt.

Die erste Frage ist: Wenn man die Vajra-Rezitation für einige Zeit ausführt, wird es zuerst warm, dann entsteht das Gefühl von Glückseligkeit. Was ist nun die angemessene Art, mit der Wahrnehmung von Glückseligkeit umzugehen?

Rinpoche antwortet: Bei der Erfahrung von Glückseligkeit müssen wir direkt auf ihre Natur blicken. Es ist ein geistiges Entstehen. Wenn wir in die Natur der Wonne blicken, werden wir ihre Leerheit erkennen. Es ist nicht notwendig „auf Leerheit zu meditieren“. Wenn wir stattdessen den Geist in der Natur der Glückseligkeit selbst belassen, ist dies die Natur der Leerheit. Die Erfahrung der Wonne wird leer, weil es keine Fixierung darauf gibt.

Nebenbei bemerkt, falls irgendein kritischer Punkt der Frage oder Antwort vielleicht nicht verstanden wurde oder unvollständig war, meldet euch bitte, dass ihr Klärung benötigt und wir werden dort fortsetzen.

Frage: Wenn ich dem Ein- und Ausatmen mit der Rezitation von OM AH HUNG folge, entstehen verschiedene Wahrnehmungen im Körper und im Zentralkanal. Wie soll ich diese in die Praxis integrieren?

Antwort: Da gibt es zwei Punkte. Erstens – obwohl wir uns des natürlichen Fließens der Ein- und Ausatmung gewahr sind, folgen wir ihm nicht mit dem Geist. In dieser Praxis halten wir den Fokus der Konzentration die ganze Zeit über auf den Feuerball im Nabel. Nur ein kleiner Teil unseres Gewahrseins liegt auf dem Atem, dem linken und rechten Kanal und so fort.

Zweitens – obwohl unterschiedliche Erfahrungen, Gedanken und Eindrücke bei dieser Übung auftreten können, sollten wir von ihnen nicht abgelenkt werden. Wieder und wieder sollten wir zur Flamme des Gewahrseins im Nabel zurückkehren. So werden geistige und körperliche Erscheinungen durch Gewahrsein befreit.

Frage: Während der Tummo-Praxis, die Ihr gegeben habt, was wird während des Ausatmens visualisiert, während man geistig das HUNG rezitiert?

Antwort: Wenn wir uns in diesen Übungen betätigen, die auf der Mahamudra-Praxis gründen, gibt es überhaupt keine Visualisationen. Die Winde sind alles, was meditiert wird. Es ist ausreichend, sich im Geiste den Klang des HUNG vorzustellen, wenn wir ausatmen.

Frage: Tritt der Wind durch den linken und rechten Kanal oder durch den Zentralkanal aus?

Antwort: Rinpoche sagt, dass er durch den linken und rechten Kanal austritt.

Frage: Eine Anweisung war, die Energien von den beiden Seitenkanälen in den Zentralkanal zu bringen, aber eine andere Anweisung war darüber, die unteren Energien hinauf und die anderen Energien hinunter zu bringen. Wie passen diese beiden Anweisungen zusammen?

Antwort: Machen wir dies in zwei Teilen. Rinpoche sagte, dass wir uns nicht wirklich auf Visualisationsobjekte – Objekte, die Farbe, Form usw. aufweisen – fokussieren, wenn wir uns in Mahamudra-Meditation und den verschiedenen Übungen betätigen, die diese stabilisieren. Wenn wir Praktiken wie Tonglen oder Rasayana beispielsweise machen, gibt es verschiedene Visualisationen. Aber im Kontext von Mahamudra gibt es überhaupt keine Visualisationen. Vielmehr ist der Fokus im Verweilen des Geistes.
Der ganze Punkt dieser Vajra-Rezitation ist, dass dies eine Methode ist um Geist und Windenergien zu vereinen.

Zusätzlich dazu habe ich Rinpoche gefragt, wenn dies der Fall ist, dass es keine visualisierten Objekte gibt, bedeutet dies, dass wir den rechten, linken und zentralen Kanal nicht visualisieren?

Und er sagte: Nein, diese visualisiert ihr. Eigentlich hängt das von eurer eigenen Erfahrung ab. Wenn ihr euch dafür entscheidet, sie als die Pfade zu visualisieren, durch die die Energie reist, dann ist das gut. Wenn ihr euch dafür entscheidet, dies nicht zu visualisieren, dann ist das auch gut. Ihr könnt es also machen, wie es für euch passend ist. Der entscheidende Punkt ist das Vermischen von Geist und Winden während ihr euch geistig OM AH HUNG in Erinnerung ruft.
Hinsichtlich der subtilen Form der Vasenatmung in dieser Praxis schnüren wir die unteren beiden Öffnungen ab, um die unteren Winde hinauf zu bringen und drücken die obere Windenergie hinunter. So vermischen wir die Winde im Nabel miteinander und formen einen versiegelten, kugelförmigen Schrein. Wir präzisieren so den Fokus unseres Gewahrseins auf eine winzige Flammenkugel, die im Nabel verweilt, am Treffpunkt dieser beiden zusammengedrückten Winde. Ich hoffe, dies beantwortet die Frage.
Diese Vajra-Rezitation ist im Kontext der Mahamudra-Praxis. Wenn wir die Rezitation beständig ausführen, bewahrt dies die Samayas des Geheimen Mantras. Obwohl es verschiedene Visualisationen gibt, die mit den Windenergien durchgeführt werden können, gibt es im Kontext von Mahamudra überhaupt keine Visualisation. Es ist nur eine Methode, um die Windenergien mit dem Geist zu vereinen, während wir uns an die Silben OM AH HUNG erinnern und den Geist veranlassen, im Nabel zu verweilen. Wenn wir den Atem anhalten, sollten wir dies sanft machen und dies nicht kraftvoll üben. Man soll dem Atem erlauben, einfach und bequem so lange wie möglich zu verweilen.
Wenn wir zuerst mit Meditation beginnen, sollten wir auf die drei Kanäle fokussieren: den linken, rechten und zentralen. Aber wenn wir dies einmal gewöhnt sind und besonders, wenn wir uns an den zentralen Kanal gewöhnt haben, sollten wir verstehen, dass dies die einzige Wurzel für alle anderen Kanäle ist – dies ist die Basis, aus der alle anderen Kanäle entstehen. Daher wird des ausreichen, wenn wir unsere Aufmerksamkeit vollständig auf den zentralen Kanal ausrichten, weil dieser alle anderen Kanäle umfasst. Er ist wie der eine Stamm eines großen Baumes.
So wie ein Baum nun viele Zweige hat, die da heraus sprießen, so hat der Zentralkanal Glieder, die auf Höhe der fünf Chakras abzweigen. Diese zweigen dann in Nebenkanälen und weiter untergeordneten Kanälen ab, die dann die Poren der Haut erreichen – und diese sind zahllos. Wenn wir daher auf den Zentralkanal fokussieren, sollten wir ebenso ein allgemeines, ungefähres Bewusstsein darüber haben, dass von diesem zentralen Kanal zahllose andere abzweigen, die den gesamten Körper durchdringen.
Wenn wir nun die Praxis des Tummo mit der Vajra-Rezitation ausführen, wird die Wärme, die im Nabel erzeugt wird, spontan entstehen und den Körper durchströmen. Wir müssen sie nicht veranlassen, den Körper zu durchdringen, vielmehr sollten wir verstehen, dass dies ganz natürlich geschieht – einfach so wie wenn man einen Baum bewässert, werden all die winzigen Wurzeln, alle Äste, Zweige, Blätter und so weiter auf natürliche Weise vom Wasser durchdrungen. Durch diese Art der Meditation auf die Wärme im Nabel wird die Samenessenz wiederhergestellt.
Wenn jemand neu ist in dieser Übung, dann werden die Ergebnisse, die zielt werden und die Dauer, die für diese Erlangung benötigt wird, abhängig vom Grad der Bemühung sein, die jemand in diese Praxis steckt. Schüler mit höchster Befähigung werden die Erfahrung der Wärme innerhalb einer Woche machen. Andere werden die Zeichen der Verwirklichung innerhalb eines Monats, von sechs Monaten und so weiter haben.
Ist die Wärme jedenfalls einmal erzeugt worden, werden wir eventuell den Punkt erreichen, an dem es nicht mehr notwendig ist, dass wir uns in der Meditation betätigen, um die Erfahrung zu erzeugen. Die Wärme wird natürlich verweilen, so wie der Geist verweilt. Wenn wir dann bei den täglichen Aktivitäten natürlich ein- und ausatmen, wird das Gewahrsein des beständigen Kreislaufs von OM AH HUNG unseren Geist durchströmen. Wir werden uns bei der Einatmung des natürlichen OM-Klanges gewahrsein. Der Klang des AH wird sofort im Nabel erinnert. Der HUNG-Klang wird die Ausatmung begleiten. Jedesmal beim Einatmen wird die Flamme erneuert, als ob man auf glühende Kohlen bläst.
Wenn man sich später dann daran gewöhnt hat, wird der Geist ohne Anstrengung verweilen. Wärme wird den Körper erhalten, der Geist wird in Stille verweilen, das Gewahrsein wird klar sein, auf Kälte basierende Krankheiten werden beseitigt. Da gibt es also viele große Vorteile durch diese Praxis.
Verschiedene Konzepte, negative Emotionen wie Anhaftung oder Widerwillen und emotionale Erfahrungen wie Leiden sind alles Gedanken. Gedanken selbst sind Hindernisse. Der tibetische Begriff für Hindernis ist „barche“. Rinpoche hat gesagt, die eigentliche Bedeutung davon ist „Unterbrechung“ in der Praxis. Wenn wir beispielsweise versuchen, Liebe und Mitgefühl zu kultivieren, ist Ärger ein Hindernis – eine Unterbrechung in der Beständigkeit der Liebe.
Wenn wir uns mit dieser Übung des Tummo beschäftigen und wir auf die Silbe AH fokussieren, werden alle Gedanken und negativen Emotionen der Anhaftung und Ablehnung usw. in Feuer verwandelt. Sie werden wie Feuer verbrannt. Gleichermaßen werden all unsere Krankheit, unser Schmerz und Leiden weg gebrannt. Dies ist von großem Nutzen. Es ist angemessen, alle schlechten Träume und verschiedene Gedanken mit der Flamme des Gewahrseins zu verbrennen.

Frage: Ihr habt angemerkt, dass die Vajra-Rezitation von OM AH HUNG mit den Stufen der fünffachen Mahamudra-Praxis korrespondiert und mit den Sechs Yogas des Naropa verbunden ist. Daher nehme ich an, dass Ihr Euch auf die Gottheitenpraxis von Chakrasamvara und der damit verbundenen Visualisation bezieht. Ist der Zweck der Visualisation nun in der Stabilisierung der eigenen Meditation und des Gewahrseins in seinem natürlichen Zustand? Was ist der Unterschied zwischen der Arbeit, bei der man sich als Gottheit visualisiert und der Arbeit mit den Kanälen in dieser Visualisation, und dem Visualisieren und Arbeiten mit den eigenen Kanälen?

Ari: Für alle nun, die die Frage nicht klar verstanden haben. Rinpoche hat gesagt, dass die Vajra-Rezitation mit den Silben OM AH HUNG eine gewisse Verbindung mit den Sechs Yogas hat, die im Zusammenhang mit dem fünffachen Mahamudra-Pfad geübt werden, und die Frage war darüber, was nun die Verbindung ist.

Antwort: Gewöhnlich behandeln die Sechs Yogas des Naropa nur die subtilen Kanäle und Windenergien. Obwohl die Belehrungen zu den Sechs Yogas zahllos und verschieden sind, handeln alle von den Kanälen und Winden. Wenn wir uns mit der Vajra-Rezitation der Silben OM AH HUNG beschäftigen, arbeiten wir in ähnlicher Weise mit den subtilen Kanälen und vielmehr noch mit den subtilen Windenergien. Daher besteht auf einer sehr einfachen Weise hier eine Verbindung zwischen diesen beiden.

Frage: Wenn man sich mit Gottheiten-Yoga beschäftigt und die eigene Gestalt als Gottheit visualisiert und auf die Kanäle im Körper der Gottheit meditiert, und wenn man nun in der Vajra-Rezitation von OM AH HUNG auf die Kanäle meditiert, ist dies grundlegend dasselbe – für denselben Zweck?

Antwort: Ja, das ist so. Um sich mit der Meditation der Kanäle und Winde zu beschäftigen, muss man Bodhicitta im eigenen Geistesstrom entwickeln. Hat man dies gemacht, ist der Körper die Natur der Gottheit. Er ist von seiner Basis her rein.

Frage: Früher habt Ihr gesagt, dass es zwischen einer Woche und einigen Monaten dauern kann, damit man Wärme bei dieser Praxis erfährt. Aber sobald ich die Vasenatmung ausführe, erfahre ich sofort Hitze im Körper.

Antwort: Die Kanäle und die körperliche Konstitution von jedem ist einzigartig. Gewöhnlich ist die Hitze, obwohl sie sofort erfahren wird, instabil, wechselhaft und nicht besonders wonnevoll. In dieser Praxis kultivieren wir eine stabile, beständige Erfahrung von Wonne-Wärme, die sich stufenweise zusammen mit dem klaren Gewahrsein der Geistesnatur entwickelt.

Frage: Obwohl Ihr ausgeführt habt, den Zentralkanal und die Feuerkugel im Nabel zu visualisieren, bin ich mir noch immer nicht sicher, wo der Zentralkanal und der genaue Punkt im Nabel liegt.

Antwort: Es ist nicht notwendig, über die genaue Lokalisation der Kanäle und der Chakras beunruhigt zu sein, weil sie sind nicht materiell und können im groben Körper nicht aufgefunden werden. Die Kanäle und Chakras werden durch die Kraft der Meditation geschaffen. Daher verweilen sie, wo immer du sie dir vorstellst.

Diese Mitschrift wurde den Belehrungen von Kyabje Garchen Triptrül Rinpoche entnommen, die er in Drikung Namgyal Ling in Tucson, Arizona 2005 gab und mit anderen Kernanweisungen zur Vajra-Rezitation von Garchen Rinpoche ergänzt. Die Belehrungen wurden von Ari-ma ins Englisch übersetzt. Die Transkription der aufgenommenen Belehrungen wurde von John Blum gemacht, von Ari-ma bearbeitet und rückübersetzt.

Die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche erfolgte von Ngak’chang Rangdrol Dorje zu Jahresbeginn 2011.

© 2007 The Gar Chöding Trust. Alle Rechte vorbehalten. Dieser Text ist online unter www.gar-choding-trust.org erhältlich. Er ist frei zur wörtlichen Vervielfältigung und Weitergabe.


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