Sie steht nicht unter dem Verdacht eine „romantische, linke Spinnerin“ zu sein, ganz im Gegenteil und deshalb kommt ihrem öffentlichen Bekenntnis eine gewisse Bedeutung zu, auch wenn dieses in Vorwahl-Zeiten gefallen ist.
Die Präsidentin der FED, Janet Yellen hat jetzt auf einer FED-Konferenz in Boston öffentlich bekundet über die Größe der immer noch zunehmenden sozialen Ungleichheit in den USA sehr besorgt zu sein! Die gegenwärtigen sozialen Unterschiede in den USA seien die größten der vergangenen hundert Jahre. Habe es nach der großen Depression zunächst 40 Jahre der Verringerung der Unterschiede gegeben, so seien sie in den darauf folgenden 50 Jahren auf die aktuelle Spreizung angewachsen.
Die unteren 50% der US-Haushalte hielten nur 1% des Gesamtvermögens aller US-Haushalte in 2013, während die reichsten 5% der US-Haushalte 61%(!) des Gesamtvermögens besaßen! (Rundungsfehler, addiert sich nicht zu 100!)
1989: Unterste 50% = 3%, 2013 = 1%
1989: mittleren 45% = 43%, 2013 = 36%
1989: obere 5% = 54%, 2013 = 61%
Diese Erkenntnis mögen sich vor allem Jene hinter die Ohren schreiben, die alles Glück dieser Erde in den USA und in deren von Gott gewollten Wirtschaftssystem suchen!
Abschließend stellte Yellen die sehr berechtigte Frage, ob diese Tatsache mit den Werten und Grundsätzen der US-Verfassung übereinstimme, in der doch von Chancengleichheit die Rede sei?
Da zum Beispiel Schulen zu einem guten Teil durch lokale Einkommenssteuern finanziert werden, entscheidet schon der Wohnsitz, das soziale Milieu über die spätere Bildungs- und damit oft die Lebenschance eines US-Schulkindes.