Wer es bis heute noch nicht gemerkt hat, was da auf dem Finanzmarkt gespielt wird, bei dem ist nun wirklich “Hopfen und Malz verloren”. Just in dem Augenblick, als Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und der französische Präsident, Sarkozy, die gesamte EU auf ein “Schuldenreglement” per Änderung des Lissabon-Vertrages verpflichten wollen, attackiert die US-Rating-Agentur S & P (Standard & Poor) die Kernländer der Eurozone.
Prof. Max Otte drückt es bei den MMnews wie folgt aus:
"Der Währungskrieg geht weiter". Nachdem Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit der USA im Rahmen des "entwürdigenden Spektakels" zwischen Republikanern und Demokraten um die Anhebung der amerikanischen Schuldengrenze im US-Kongress auf AA+ gesenkt hatte, habe drei Wochen später der Chef gehen müssen. "Nun scheint Standard & Poor’s in vorauseilendem Gehorsam umso stärker gegen Euro-Staaten vorzugehen", so Otte gegenüber Handelsblatt Online. Es sei aber "absurd", dass die USA mit 10,8 Prozent laufendem Haushaltsdefizit und 15 Prozent Arbeitslosigkeit als größter Schuldner der Welt bei anderen Ratingagenturen weiter mit AAA bewertet würden und etlichen soliden europäischen Ländern die Herabstufung angedroht werde.
Der seit mehr als einem Jahr tobende Währungskrieg ist unübersehbar. Allein die EU bzw. ihre Kernländer sind zu schwach, um die Westküste bzw. “Privateigentümer” der FED in die Schranken zu weisen. Hier zeigt sich wie fatal es war, die seinerzeit begonnene Öffnungspolitik nach 1989 zwischen Putin, Chirac und Schröder nach der knappen Abwahl Schröders (auf Wunsch der US-Administration und der Finanzoligarchen) wieder aufzukündigen. An und für sich war es bis dahin jahrzehntelang geradezu ein außenpolitischer Erfolg Deutschlands, an die Politik des Vorgängers konsequent anzuknüpfen.
Aber Angela Merkel (CDU), die wenige Monate zuvor sich die Zustimmung der BILDERBERGER zur ihrer Kanzlerschaft einholte, als sie quasi von Schäuble nominiert wurde , setzte auf den neoliberalen Zeitgeist und den Ausbau der bereits despotischen EU (nach Prof. Dr. iur. Karl Albrecht Schachtschneider, ehemals Lehrstuhl für öffentliches Recht an der Universität Erlangen-Nürnberg) nach den Wünschen der Finanzoligarchen und der US-Administration.
Sie kündigte sofort die zuvor intensivierte Zusammenarbeit zwischen Russland, Frankreich und Deutschland auf. Damit vergab sie für Europa die Chance, mit dem größten östlichen einstiegen Kriegsgegner die Vergangenheit zu überwinden. Stattdessen mündete diese absurde, von Machtgier getriebene Politik wieder in den offenen KALTEN KRIEG, als G.W. Bush die Aufstellung der Raketen in Polen durchsetzte, um insbesondere den Franzosen und Deutschen klar zu machen, dass eine enge, freundschaftliche Zusammenarbeit mit Russland unerwünscht ist. Als Reflex auf diese Politik, auch bezogen auf die Auseinandersetzung um die Energie-Profite, wurde nach der “provozierten politischen Sperre der Gas-Transitleitungen” nach Westeuropa das “Northstream-Projekt” aufgelegt, dem das konkurrierende “Nabucco-Projekt” folgte.
Aus währungspolitischer Sicht sagte Prof. Max Otte weiter:
"Das Ganze ist politisch motiviert. Es findet ein Wettlauf um den Weltwährungsstatus statt." Die USA benötigten den Dollar als Weltreservewährung, um über die Ausgabe weiterer Dollars ihr Außenhandelsdefizit zu finanzieren, erläuterte Otte. Der Euro habe aber in den letzten zehn Jahren von 17 auf 27 Prozent der Weltreserven zugelegt. "Durch aktive Schwächung des Euro könnten die USA ihren Weltreservestatus erhalten", ist sich Otte sicher.
Der EURO wäre auf der Grundlage der oben skizzierten Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa beinahe unangreifbar, abgesehen von der endgültigen Beendigung des KALTEN KRIEGES. Jetzt wird die EU von der US-Finanzmafia in einer konzertierten Aktion (inklusive US-Rating-Agenturen) angegriffen, um Europa vollends und dauerhaft dominieren zu können. Geradezu peinlich ist, dass sich die Bundeskanzlerin mit ihrer Politik gegen die Interessen Europas und Deutschlands gewandt hatte, auch weil sie an die erfolgreiche Außenpolitik ihrer Vorgänger nicht anknüpfen wollte.
Stattdessen verkündete sie in 2005 anlässlich der 60-Jahr-Feier der CDU sinngemäß, dass die Deutschen nicht auf alle Ewigkeit den Anspruch auf Demokratie hätten!!! Bereits damals kehrte sie der Demokratie den Rücken, um den KONZERNEN und insbesondere der FINANZWELT über die despotische EU die (ökonomische) Herrschaft über Europa zu bereiten. Wer die Bestimmungen über die Zusicherung des “freien und ungezügelten Kapitalverkehrs” im Lissabon-Vertrag nachliest, der weiß was gemeint ist.
Jetzt haben sich die Privateigentümer der US-amerikanischen Notenbank und andere Finanzoligarchen der City of London (= Staat im Staate mit eigener –privater- Souveränität) entschlossen, den EURO in Misskredit zu bringen oder gar abzuschaffen. Dazu scheint jedes Mittel recht zu sein.
Allerdings müssen die GELDKRIEGER damit rechnen, dass das weltweite Geldsystem zusammenbricht bzw. zunehmend von den aufstrebenden Gläubigern (insbesondere China) abgelehnt wird. Es könnte sein, dass der Bogen bereits überspannt ist.
Es ist Michael Mross (MMnews) zuzustimmen wenn er annimmt, dass auch für den US-Dollar dann die letzte Stunde eingeleitet wird.
Zu Recht weist er auf die 45 Millionen “Essensmarkenbeziehern” in den USA hin; schlimm genug in einem Land, das die DEMOKRATIE wie eine Monstranz vor sich herträgt. Oder anders gesagt: der neoliberale Zeitgeist ist gründlich gescheitert bzw. das Märchen von den “Selbstheilungs-kräften” der Wirtschaft hat sich als volksverdummende Ideologie, auf die selbst Hochschullehrer hereingefallen sind, herausgestellt.
Aber ehe man die Einsicht zugibt, dass WIRTSCHAFT völlig neu erfunden werden muss, insbesondere die FINANZWELT, die sich von der Realwirtschaft gelöst hatte, wird man lieber KRIEGE anzetteln, wie demnächst im Nahen Osten (Syrien, Iran, Palästina).
Jetzt sind Umsicht und Kreativität gefragt. Völlig falsch ist, dass Merkel und Sarkozy häufig alleine verhandeln, eine Art “Selbstbeschränkung des Gesichtsfeldes”, auch aus nationalstaatlichen Interessen.
Es wäre wichtig, die E-17 und die E-27 einzubinden, damit sich die EU neu orientieren kann, wenn US-Präsident Obama die Finanzoligarchen nicht an die Leine nimmt.
Da wäre ein selbstbewussteres Europa gefragt, das sich nicht als williger Vasall der US- und City of London – Finanzmafia definiert und beeindrucken lässt.
Wenn der Euro scheitert, dann sollte sich die EU völlig neu orientieren, in Anlehnung an die erfolgversprechende Politik ihrer Vorgänger.