Ursula und Thilo – Sarrazins gegen den Rest der Welt

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ja angeblich eine starke Frau. So ist’s auch bei Sarrazins Thilo. Der hat sich nämlich nicht alles alleine ausgedacht. Auf den reichen Erfahrungsschatz in Sachen Bildung und Integration seiner Gattin Ursula zurückgreifend, hat er sich binnen kurzer Zeit zum Meinungsspalter No 1 aufgeschwungen.

Ursula Sarrazin ist Lehrerin, und hat laut spiegel-online in der Vergangenheit durch ihre Erziehungsmethoden immer wieder für Beschwerden von Schülern und Eltern gesorgt.
Sarrazins fühlen sich jetzt als Opfer einer Kampagne, denn
„ich schrei doch keine Kinder an, ich demütige doch niemanden“.
Alle Kinder und Eltern also bezahlte Störenfriede?

Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit:
Thilo Sarrazin ist 1945 geboren, seine Frau Ursula 1951.
Ganz knapp nicht mehr zur Kriegskindergeneration gehörend, sind die beiden im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen. Das war vor allem von einem geprägt – von der Verdrängung. Und dem alten Geist, der unter dem Aufschwungsmantel noch immer wehte. Dem konnte sich niemand entziehen, schon gar kein Kind oder Heranwachsender. Die Erziehungsmethoden damals waren die gleichen wie in den Jahrzehnten zuvor, denn Erziehung wirkt bekanntlich über Generationen fort. Natürlich gab es auch da schon Menschen, die in freiheitlich-denkenden Elternhäusern aufgewachsen sind, und relativ gewaltfrei erzogen wurden. Vorherrschend war aber die Schwarze Pädagogik.

Und genau diese Spuren finden sich in allem, was Sarrazins Auftreten ausmacht. Unweigerlich denkt man an Rohrstock und Backpfeife wenn man die Vorwürfe gegen Ursula Sarrazin liest. Und Thilos Meinung ist alles andere als freiheitlich, geprägt von einer tiefen Angst etwas zu verlieren, was Sicherheit bedeutete.
So entstehen schnell zwei Lager, das der Konservativen, die sich endlich in ihren Ängsten wahrgenommen fühlen, und das derer, die radikal alles ablehnen, was Sarrazins verzapfen.
Diese Schwarz-Weiß-Malerei kann zu nichts führen außer zu Verhärtung und Kampf.

Sicher kann man übereinstimmen mit den Aussagen, dass Integration nicht gelungen ist, dass Deutschlands Bildungssystems rückständig und wenig nachhaltig ist. Aber als Alternative die radikale Gegenposition zu beziehen, und es so zu machen, wie einst der Faschismus, das ist nur ein Ausdruck von gequälten Seelen, die ihre Erlösung einzig in der Re-Inszenierung der schlimmen Erfahrungen ihrer Kindheit suchen.

Immer wieder geht es nur um die Konfrontation. Beide Seiten tun sich keinen Gefallen mit der Verhärtung ihrer Meinungen. Konstruktive Lösungen kann es so nicht geben.



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