Urmila Chaudhary- Sklavenkind

Urmila Chaudhary- SklavenkindEs findet noch eine Lesung in Bremen statt! Und zwar an diesem Mittwoch, 7. September, um 20.00 Uhr im Übersee- Museum. Auf diese Lesung freue ich mich ganz besonders, denn die Autorin selbst wird ebenfalls zugegen sein. Ich bin schon sehr gespannt darauf! Glücklicherweise stellte mir der Droemer- Knaur Verlag auch dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung, so dass ich euch nun schon davon berichten kann. Über die Lesung erzähle ich euch natürlich mehr, sobald ich da war.^^

Gefunden durch: Dieses Buch ist mir schon im Katalog aufgefallen, es wanderte sofort auf meinen Amazon- Wunschzettel. Umso mehr freue ich mich, es nun hier rezensieren zu dürfen. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichen Dank an den freundlichen Droemer- Knaur Verlag!

Inhalt:

Es ist die wahre Geschichte von Urmila Chaudhary, einem jungen Mädchen aus der Nähe von Nepal. Mit sechs Jahren wurde sie für einen uns lächerlich erscheinenden Preis als Kamalari an eine Familie verkauft, um dort zu arbeiten. Sie erhält keinen Lohn, wird als unwürdges Sklavenmädchen angesehen und sieht ihre Familie so gut wie gar nicht.

Und sie ist nicht das einzige Mädchen. Schon seit Jahrzehnten werden die Mädchen als Kamalari fortgegeben, arbeiten 16- 18 Stunden pro Tag unter entwürdigenden Bedingungen, besuchen in den seltensten Fällen die Schule. Erst mit 17 Jahren kommt Urmila frei, und erzählt nun ihre Geschichte sowie von ihrem Wunsch, dem Brauch der Kamalari ein Ende zu setzen.

Meine Meinung:

Um Verwechslungen vorzubeugen: Kamalari, also grob „Sklavenmädchen“ übersetzt, ist nicht mit Kumari, der Kindsgöttin zu verwechseln. Die Begriffe klingen zwar ähnlich, doch ihre Bedeutung könnte nicht verschiedener sein. Faszinierend sind sie jedoch beide.

Zu Beginn fiel es mir recht schwer, mich mit dem Buch anzufreunden, die beiden Autorinnen schweifen ein wenig ab, kommen sprichwörtlich ins Erzählen. Doch schon nach kurzer Zeit wird das Ganze regelmäßiger, gespickt mit Vorankündigungen von Unheil oder Versprechen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, auch wenn der Schreibstil nicht besonders gut ist: Die Fakten wiegen es auf. Gerade für uns Westler mit unserem Schrei nach Gleichberechtigung und Emazipation, sind solche Bräuche wie die der Kamalari fremd und nicht zu verstehen. Urmila Chaudhary verteufelt ihre Familie jedoch nicht, sie legt auch deren Gründe dar, kann verstehen, warum man sie als sehsjährige verkauft und ihre Kindheit geraubt hat. Gleichzeitig schildert sie jedoch auch, wie ihre Arbeitskraft ausgebeutet wurde, was und wie lange sie arbeiten musste, wie man ihr und ihresgleichen begegnete. Es ist ein Buch, das von Leid erzählt, aber auch von der Stärkte, die daraus erwachsen kann. Heute ist Urmila eine Frau in den Zwanzigern, die ihren Schulabschluss nachholen möchte. Mit 17 Jahren hat sie dank eines Hilfwerks zum ersten Mal die Schule besucht, anschließend möchte sie einen Beruf ergreifen, der sie weiterhin die Interessen ehemaliger Sklavenmädchen verteidigen lässt. Schon jetzt sind einige Bereiche ihrer Heimat frei von Kamalari, dennoch gibt es sie immer noch. Regelmäßig zu einem bestimmten Fest kommen Händler ins Dorf, um die Mädchen für lächerliche Summen zu kaufen, für die Familien ist dies jedoch meist ein halbes Vermögen.

Das Vorwort wurde von Senta Berger geschrieben. Meiner Meinung nach hätte man darauf ruhig verzichten können, doch vermutlich ist es immer gut, eine bekannte Stimme in einem Buch über so ernste Themen unterzubringen. Zwischendurch wünschte ich mir, mehr Inofrmationen zu erhalten, was im „Anhang“ des Buches erfüllt wurde. Es gab Infos zu den Kamalari sowie zu den Hilfsorganisation an sich, was mich wirklich sehr neugierig auf die Lesung macht.

Warum ich euch das Buch empfehlen kann:

Zum einen bin ich mir sicher, dass man von Urmila Chaudhary noch einiges hören wird. Zum anderen denke ich, dass jeder von uns darüber Bescheid wissen sollte. Normalerweise lesen wir in Märchen wie Aschenbrödel von Sklavenhaltung, sehen es in alten Filmen. Doch dieses Buch beweist, dass das alles immer noch sehr real ist. Es geschieht zwar nicht in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, aber es sollte uns dennoch alle etwas angehen. Mich werden weder Thema noch Buch so schnell wieder loslassen. Lest es und sagt mir dann, wie es euch gefallen hat! Ich würde mich echt freuen, wenn sich hier daraufhin ein kleiner Dialog entspannen würde- oder ich den ein oder anderen bei der Lesung im Überseemuseum sehe.

Hier ist noch ein Link zum „Sklaverei“- Artikel in Wikipedia. Unter „Nepal“ findet ihr einen kurzen Absatz über Kamalari.



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