Du kennst die Geschichte Deutschlands und der Leprechauns?! Gut für dich, dann hör jetzt auf hier weiter zu lesen.
"Am Ende des Regenbogens liegt ein großer Goldschatz für dich."
Im Frankenwald war er an diesem Tag greifbar nah. Den Goldschatz habe ich zwar nicht gefunden, so ist das Ende des Regenbogens ja niemals erreichbar.
Was ich aber im Frankenwald gefunden habe, ist mehr Wert alles Gold auf der Welt.
Warme, herzliche Menschen und ein Naturparadies, dass zu Recht den Namen trägt:
Der FRANKENWALD ist Bayerns erste "Qualitätsregion Wanderbares Deutschland".
Ich nehme euch jetzt mit auf eine facettenreiche Reise in den Frankenwald.
Wo liegt denn der Frankenwald überhaupt?
Weites Land auf dem FrankenwaldSteigla Eisenpark-WegDie Region liegt im nördlichsten Teil Frankes.
Ganz grob umrissen, das Dreieck zwischen Coburg, Hof und Kulmbach. Man kann auch sagen, wenn man von oben auf die Landkarte sieht, von Bayreuth links oben gegenüber dem Fichtelgebirge.
Von Nürnberg aus erreichst du den Frankenwald über die A73 und A70 oder über die A9 und bist in 1 bis 2 Stunden im Frankenwald, je nachdem wo du hin willst.
Also ideal für einen Tagesausflug oder ein verlängertes Wochenende.
Für mich ein Bild mit SymbolcharakterFrüher wurde geschrieben der Frankenwald liegt im "toten Winkel Bayerns" oder "im Schatten des eisernen Vorhangs", das war einmal und ist Geschichte. Die Zeiten sich ändern sich zum besseren.
Heute wird geschrieben: "Der FRANKENWALD ist Bayerns erste Qualitätsregion Wanderbares Deutschland".
Leere Versprechungen, Worthülsen, reine Werbetexte oder ist da wirklich etwas wahres dran?
Ich schreibe euch meine ehrliche und ungeschönte Meinung darüber.
Kronach - Frankenwald Tourismus
Idyllisch fließt die Haßlach durch die 3 Flüsse StadtAuf eine Einladung des Frankenwald Tourismus durfte ich 3 Tage lang die nördlichste Region in Franken erleben und erwandern.
Herzlich begrüßt wurde ich von Franka und Hans in der Geschäftsstelle Kronach des Frankenwald Tourismus.
Kronach, die Lucas-Kranach-Stadt, ist die kleinste der drei Kreisstädte im Frankenwald.
Bekannt bis weit über die Tore Frankens hinaus, ist die Festung Rosenberg und einmal im Jahr verwandelt sich die sehenswerte Kronacher Altstadt, für 10 Tage in eine beeindruckende Bühne der Lichtkunst -> Kronach leuchtet.
Frankenwald Tourismus KronachLange konnte ich mich nicht in Kronach aufhalten, da bereits das erste FrankenwaldSteigla* auf mich wartete.
*FrankenwaldSteigla sind eigens entwickelte Qualitätstouren, die im gesamten Frankenwald verteilt sind, mit Längen zwischen 5 und 18 Kilometern.
FrankenwaldSteigla: Durchs Rehbachtal
FrankenwaldSteigla: Durchs RehbachtalBereits die Fahrt mit geöffnetem Dach von Kronach nach Neuensorg ließ mich erahnen, was für schöne Landschaften mich hier erwarten würden.
Einfach herrlich, wenn dir der Wind während der Fahrt über den Kopf streicht. Ein Gefühl von Freiheit stieg in mir auf und Vorfreude auf die bevorstehende Wanderung.
Das FrankenwaldSteigla "Durchs Rehbachtal" ist dem Motto #stillehören zugeordnet. Ah ja, wie kann man denn Stille bitte hören? Ich verspreche euch das geht.
Kapelle Hinterrehberg
Noch war es heiß und die Temperatur kratzte an der 30 Grad Marke, aber für den Verlauf des Nachmittages war eine Kaltfront angekündigt und der Himmel zog sich bereits zu. Vorsichtshalber beschloß ich meine Wanderjacke in den Rucksack zu packen. In der Ortsmitte von Neuensorg startete ich meine Wanderung und folgte der Wandermarkierung.
Ich betrat den knochentrockenen Nadelwald und hörte den Wind rauschen, wie er über die Baumwipfel strich und das knacken der Tannennadeln, die unter meinen Wanderschuhen zerbrachen.
Der absolute Kontrast zu der quirligen und lauten Großstadt Hamburg, wo ich noch 2 Tage vorher war.
Nach einiger Zeit erreichte ich die Kapelle Hinterrehberg und es begann zu regnen. Wieder einmal Glück gehabt, dort konnte ich mich unterstellen und den Regen aussitzen.
Großer Rehbach - höre den Klang des WassersDer weitere Weg führte mich zum Biergarten Kleinrehmühle und weiter hinunter zum großen Rehbach. Am kristallklaren Rehbach lauschte ich dem gurgeln des Wassers das sich seinen Weg um die Granitfelsen suchte. Natur pur.
Ich erinnerte mich an einen Liedtext von Thomas D:
Die größte Offenbarung ist die Stille
Wahre Worte sind nicht angenehm
angenehme Worte sind nicht wahr
verantwortlich ist man nicht nur für das was man tut
sondern auch für das, was man nicht tut
Die Wahrheit kommt mit wenigen Worten aus Lao Tse
Lost Places wie der verfallene Gasthof Rehbachtal und das Summen der Insekten am Rande der Kornfelder rundeten die Wanderung ab.
Und wisst ihr was, ich habe keinen einzigen Menschen gesehen auf dieser Wanderung, ausser am Biergarten der Kleinrehmühle.
Ich packte meinen Rucksack ins Auto und fuhr eine gute halbe Stunde in Richtung Norden zu meiner Unterkunft nach Bad Steben.
Hier findet ihr die offizielle Wanderbeschreibung und die Tourdaten zum nachwandern:
FrankenwaldSteigla Durchs Rehbachtal
Die Villa Siegfried in Bad Steben
Die Villa Siegfried in Bad StebenAn der Villa Siegfried in Bad Steben angekommen, staunte ich nicht schlecht, wo ich vom Frankenwald Tourismus untergebracht wurde.
Die Villa Siegfried ist eine schöne Jugendstil Villa aus dem Jahre 1911.
Ein Haus mit besonderem Flair, kein großes Business Hotel die ich zu genügend kenne, sondern klein und fein.
Meine Freude war entsprechend groß, solche Unterkünfte mag ich besonders.
Lavendel im Garten der Villa SiegfriedMeine Gastgeberin Frau Gölkel erwartete mich bereits. Ich war spät dran. Wir begrüßten uns, hielten ein bisschen Smalltalk und ich trank erstmal einen Kaffee im Garten, während der Duft des Lavendels einen Hauch von Süden verströmte.
Es war kühl geworden nach dem Temperatursturz am Nachmittag und der warme Kaffee, tat mir sichtlich gut.
Frau Gölkel gab mir für den Abend noch ein paar Tipps, wo ich gut essen gehen könnte und empfahl mir auch einen Spaziergang durch den Kurgarten Bad Steben.
Ich dachte mir: Kurgarten, auweia da bin ich wohl eher nicht die richtige Zielgruppe.
Säulenwandelhalle Bad Steben - könnte jetzt auch irgendwo im Süden sein, oder?Nach dem Abendessen unternahm ich aber doch den empfohlenen Spaziergang durch den Kurpark Bad Steben.
Die Säulenwandelhalle mit Palmen ist schon beeindruckend und erinnert an den warmen Süden.
Während ich so durch den Park schlenderte, hörte ich Musik aus der Ferne.
Pink Floyds, "Another one Brick in the Wall" schallte über den Kurpark. Konnte ich fast nicht glauben und so begab ich mich auf die Suche.
Die Quelle der Musik fand ich in den Kaminstuben von Bad Steben, wo ich dann noch zu guter Live Musik und gutem Bier (Zoigl Bier) den Abend ausklingen ließ.
*Bildquelle - Villa Siegfried
Nach einer geruhsamen und erholsamen Nacht erwartete mich ein ausgiebiges Frühstück in der Villa Siegfried. Hotels in denen du deine Rühreier oder Spiegeleier auf Bestellung gemacht und dann sogar serviert bekommst sind eher selten.
Auch am großen Frühstücksbuffet mangelte es an nichts. So gut gestärkt machte ich mich auf nach Steinwiesen im oberen Rodachtal zum Baden :-)
Waldbaden - Shinrin Yoku mit Holger Schramm
Holger Schramm Entspannungstrainer und NaturcoachUm 9:00 Uhr war ich mit Holger Schramm von Seelenklang und Katrin vom Tourismusverband oberes Rodachtal in Steinwiesen zum Waldbaden verabredet.
Shinrin Yoku - Waldbaden: die heilsame Kraft des Frankenwaldes.
Noch nie was von Shinrin Yoku gehört? Macht nix, ich bis dahin auch nicht.
Shinrin Yoku bzw. Waldbaden gehört in Japan schon längst zur Ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge. Holger erklärte uns:
Der achtsame Spaziergang in Verbindung mit viel Ruhe und gut angeleiteten meditativen Elementen bringt dich in die Ruhe und kurbelt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.
Na dann los, dachte ich mir, tauche ein in die heilsame Kraft des Frankenwaldes. Das ist genau das was ich jetzt brauche.
Waldbaden in der heilsamen Kraft des FrankenwaldesWir begaben uns auf einen 4 stündigen Spaziergang im oberen Rodachtal. Nach Eintritt in den Wald führte uns Holger durch die erste meditative Übung und wir hinterließen unseren Ballast an einem Ort und gegen langsam weiter.
Dann begann es erst leicht zu regnen, dann stärker bis es schließlich ausdauernder, kräftiger, fränkischer Landregen war.
Es ging ja beim Waldbaden auch darum sich selbst zu spüren. Ich kann euch sagen, wir alle spürten uns, erst die Nässe und später dann die Kälte.
Na und? Wasser ist Leben und damit wurden wir reichlich von oben versorgt.
So nass hatten wir uns Waldbaden im Frankenwald nicht vorgestellt.Es wären wesentlich mehr meditative Übungen geplant gewesen, aber der ausdauernde Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Nach 3 Stunden gab dann auch mal die ansonsten so verlässliche Funktionskleidung nach und die Nässe drang durch.
Somit spazierten wir durch das obere Rodachtal und führten gute Unterhaltungen.
Uns war kalt und wir alle waren durchnässt aber unserer guten Laune tat das keinen Abbruch.
Aufwärmen im Frankenwald Testcenter Best of WandernIm Frankenwald Testcenter Best of Wandern wärmten wir uns mit heißen Kaffee auf der uns ausgegeben wurde.
Wenn ihr mehr über Waldbaden in der heilsamen Kraft des Frankenwaldes wissen möchtet, dann besucht doch mal die Webseite von Holger Schramm - Seelenklang.
Dort findet ihr auch die anstehenden Termine.
Ich kann es euch nur wärmstens empfehlen.
Weite atmen - auf dem Eisenpark-Weg
#weiteatmen im Frankenwald auf dem FrankenwaldSteigla Eisenpark-WegGewärmt vom handgebrühtem Kaffee stand die nächste Etappe für mich auf dem Programm.
Von Steinwiesen im oberen Rodachtal fuhr ich nach Hadermannsgrün, einem Ortsteil von Berg.
Die Fahrt führte mich einmal durch Hölle. Zum Glück nicht die Hölle, sondern einer Siedlung nahe dem Höllental, durch die sich die Selbitz ihren Weg bahnt.
Die Fahrt dorthin hat schon was - FrankenLand = Kurvenland.
Förderanlage am Eisenpark-WegAngekommen in Hadermannsgrün, nahe der A9, begann es wieder zu schütten. Klasse dachte ich mir, noch einmal ein Vollbad, aber diesmal nicht im Wald, sondern auf freier Fläche.
Der Blick auf's Regenradar meines Smartphones verriet mir aber, das ist nur ein kurzer intensiver Schauer. Ich beschloss den Regenschauer erstmal im Auto aus zu sitzen.
Der Regen wurde schwächer und ich packte meinen Rucksack mit der Kamera. GPS-Geräte und Karte lies ich diesmal im Wagen, nachdem ich am Vortag die Erfahrung machte, dass die FrankenwaldSteigla perfekt markiert sind.
Auf den ersten paar hundert Meter kam ich an einer Förderanlage des noch aktiven Steinbruchs vorbei.
Mir war das Motto der Wanderung #weiteatmen auf dem Eisenpark-Weg bis jetzt immer noch nicht ganz klar. Eisen und Weite ist für mich irgendwie widersprüchlich. Oder was meint ihr?
Nach kurzer Zeit wurde es mir aber klar.
Weites Land erwartet dich auf dem Eisenpark-WegAm östlichen Rand des Frankenwaldes in der Nähe von Hof, schweifte mein Blick sehr oft bis an den Horizont.
Es ist weites Land hier oben, auch wenn es ab und an mal kurz durch Waldpassagen ging, so öffnete sich der Blick kurz danach um so schöner.
Der Wind trieb schnell die Wolken über die Felder, ständig wechselten sonnige Abschnitte mit dichten schwarzen Regenwolken am Horizont - Aprilwetter im Juni.
Der Wind trieb schnell die Wolken über den Eisenpark Eisenbühl
Nach einem kurzen Anstieg entlang eines Schieferabbruchs erreichte ich den Kunstgarten Eisenbühl.
Alter Verwalter - ich staunte nicht schlecht als ich nach einer Hecke in den Kunstgarten einbog. Wie auf einem Golfplatz die Stangen, standen hier übermannsgroße Eisenskulpturen auf dem frisch geschnittenen Grün.
Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber der Blick nach Norden verhieß nichts gutes, pechschwarze Regenwolken waren im Anflug.
Also schoss ich auf die schnelle ein paar Bilder und wanderte bzw. joggte weiter. Eile war geboten.
Der Wind treibt die Regenwolken übers weite Land.Es schien so auf dem Weg von Eisenbühl zurück nach Hadermannsgrün, als ich wenn ich verschont bliebe vor dem Regen.
Dem war auch so, dank einer kleinen Laufeinlage kam ich trocken in der Ortsmitte von Hadermannsgrün an.
Auf einer überdachten Holzbank zog ich meine Wanderschuhe aus und trank erstmal einen Schluck Wasser.
Prompt danach fiel der erste große schwere Regentopfen und sofort danach schüttete es wieder. Der Weg von der Holzhütte zum Wagen reichte aus um klatschnass zu werden.
Hier findet ihr die offizielle Wanderbeschreibung und die Tourdaten zum nachwandern:
Frankenwald Steigla Eisenpark-Weg
Fahrt zurück nach Bad Steben
Regenbogen bei MarxgrünAuf der Fahrt zurück nach Bad Steben hörte der Regen auf und von Norden kam die Sonne heraus.
Moment, da müsste es doch einen Regenbogen geben, dachte ich mir.
Ich fuhr langsamer und hielt Ausschau nach einem Regenbogen und tatsächlich erspähte ich in Marxgrün, durch die Bäume hindurch, einen kräftigen Regenbogen.
Am Bahnübergang in Marxsgrün konnte ich anhalten und zwischen Bäumen und Häusern hindurch diesen kräftigen, doppelten Regenbogen bewundern.
Ziemlich erschöpft kam ich dann endlich in der Villa Siegfried an, unterhielt mich noch längere Zeit mit Frau Gölkel über verschiedenen Themen, die die Bewohner des Frankenwaldes zur Zeit bewegen, unter anderem das Projekt der Hängebrücke über das Höllental.
Ein Projekt, das die Bewohner im Frankenwald in 2 Lager spaltet. Wie's damit weiter geht wird die Zeit zeigen.
Wald verstehen - im Kohlenwald
#waldverstehen im KohlenwaldDer letzte Tag meiner Reise in den Frankenwald war angebrochen, nach einem großzügigem Frühstück und einer längeren Verabschiedung von Frau Gölkel aus der Villa Siegfried stand heute eine Wanderung auf dem FrankenwaldSteigla "Im Kohlenwald" an.
Das diesmalige Motto des FrankenwaldSteigla - #waldverstehen.
Okay, dachte ich mir, mal sehen was mir dieser Wald, an der Grenze zu Thüringen, zu erzählen hat und ob ich es verstehe.
Zeche St. Katharina in StockheimDas Steigla beginnt an der ehemaligen Zeche St. Katharina, Bergwerkstraße in 96342 Stockheim.
Ich stellte mein Auto auf dem Gelände der ehemaligen Zeche ab und traf sogleich auf einen Familienvater, der mit seinen Kindern auf dem Gelände Früchte erntete.
Neugierig wie ich halt bin, sprach ich ihn an und fragte ihn, was das den für Früchte wären. Er erklärte mir, dass dies eine Felsenbirne sei, die hier häufig wild wächst. Habe ich noch nie gehört, geschweige denn gegessen - aber schmeckt lecker!
Assoziation für mich in diesem Moment: Wald = Essen? Früher vielleicht einmal, aber heutzutage? Wer von euch traut sich denn überhaupt noch Beeren und Früchte aus dem Wald zu essen? Den Medien und großen Lebensmittelkonzernen sei Dank, in Zeiten von Fuchsbandwurm und Co.
Hmmmm, kann man mal drüber nachdenken und ihr auch! Wer hat wohl Nutzen davon?
Hier verläuft die Grenze zu ThüringenIch entschied mich dazu, die Tour in umgekehrter Richtung zu laufen, also begann ich meine Wanderung an der Zeche St. Katharina links herum.
3 Stunden waren veranschlagt für das FrankenwaldSteigla, aber nach meiner Erfahrung mit Holger am Vortag, ließ ich es langsam angehen und zwar richtig langsam.
Ich schlenderte mehr durch den Wald, als das ich wanderte - Entschleunigung und Zeit nehmen für die kleinen Dinge am Wegesrand war angesagt.
Nach einiger Zeit erreichte ich die ehemalige Grenze zur DDR, heute Thüringen. An einer Bank mit Tisch ist demonstrativ der ehemalige Grenzverlauf dargestellt.
Ich setze mich und überlegte was sich hier früher für Geschichten ereignet haben. Ist dies das Geheimnis des Kohlenwaldes? Nein, aber die älteren Einheimischen können dir hierüber Geschichten erzählen, besser als jedes Buch. Da komme ich aber noch dazu.
Dichter Kastanienwald, wie ich Ihn noch nie gesehen hab.Im weiteren Verlauf der Wanderung wechselte permanent der Baumbestand, mal waren es Nadelhölzer, dann Buchen, Eichen und dann kam ich in einen Abschnitt der mit dichten alten Kastanien bewachsen waren.
Einen Kastanienwald, den sieht man sehr, sehr selten.
Ich blieb stehen bewunderte die Bäume und als ich weiter gehen wollte, fand ich vor mir eine große Greifvogelfeder.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke sie stammte von einem Habicht. Ich hob sie auf und nahm sie mit, sie sollte später einen neuen Platz finden.
Köstliche zuckersüße WalderdbeerenHier im oberen Teil des Kohlenwaldes ist die Natur sowas von vielfältig, kaum zu glauben. Ich sah Rehe, Greifvögel und massenhaft hörte ich die Singvögel zwitschern.
Zum Essen fand ich auch wieder etwas - Walderdbeeren und zwar viele. Ich probierte die zuckersüßen kleinen Früchte - einfach genial.
Steinkohlengrube Carl ChristophPlötzlich änderte sich der Wald, er wurde lichter und ich erreichte die Steinkohlengrube Carl Christoph.
Hier wurde früher Steinkohle gefördert und über diesen Einstieg gelangten die Bergleute in die Stollen.
Kein angenehmer Job und das bei einem damaligen Verdienst von 85 Pfennig im Gegensatz zu 2 Mark im Ruhrgebiet. Es muss ein hartes Leben gewesen sein, denn der Verdienst reichte gerade zum Überleben - mehr aber auch nicht.
Im weiteren Verlauf zeigten umgestürzte Baumstämme mit schwarzem Erdreich, wie nahe hier teilweise die Kohle auch in den oberen Schichten zu finden war.
Der Waldboden war zerfurcht, unmittelbar tauchten Krater auf, alte Schächte lagen neben dem Wegesrand.
Der Wald erzählte mir hier seine Geschichte, wie der Mensch seine Naturschätze ausbeutete.
Im Laufe der Jahrzehnte holte sich die Natur das Gebiet zurück und überdeckte Gruben und Schächte mit frischem saftigem Grün. Die Wege hier zu verlassen, wäre töricht, um nicht sogar zu sagen gefährlich.
Ich glaubte nun zu wissen, was mir der Kohlenwald erzählen wollte. Aber das ist noch nicht alles, am Ende der Wanderung traf ich auf einen alten Bergmann, der mir seine Geschichte erzählte.
Der alte Mann und der Berg
Ehemalige Lampenstube der Zeche St. KatharinaIch ging die letzen Meter des Wanderwegs, querte die Straße und überlegte mir dabei, wo ich der Feder einen neuen Platz geben wollte.
Meine Wahl fiel auf einen kleinen Felshaufen gegenüber der ehemaligen Lampenstube. Ich platzierte die Feder und machte Fotos, da bemerkte ich wie mich ein alter Mann, neben der Lampenstube argwöhnisch beobachtete.
Als ich alles im Kasten hatte ging ich hinüber und er sprach mich an, was ich hier denn mache. Die Augen waren zugekniffen und der Ton barsch. Ich erzählte ihm meine Geschichte, dass ich auf Einladung des Frankenwald Tourismus hier fotografiere und über die Region schreibe.
Schlagartig änderte sich sein Ton und ein bisschen Verärgerung machte sich breit. Es sprudelte nur so aus ihm heraus: "Warum sagen die nix, das du Schreiberling kommst". Es ging noch so einige Zeit weiter und er redete sich in Rage.
Dann zog er mich hinüber zur ehemaligen Lampenstube, öffnete die verschlossene Tür und zeigte mir sein Reich.
Ich bemerkte schon jetzt, was ich ich hier für einen Schatz gefunden habe - einen alten über 80 jährigen Bergmann, gezeichnet von jahrelanger harter körperlicher Arbeit, der mir seine Geschichte erzählen wollte.
Ich nahm mir sehr viel Zeit und hörte mir seine Geschichten an. Von Pferden die Untertage die Waggons zogen, von den französischen Kriegsgefangenen die hier arbeiteten und zu Freunden wurden, von rauschenden Festen auf dem Gelände der ehemaligen Zeche, von der Zeit des eisernen Vorhangs usw.
Und dann holte er voller Stolz ein Buch aus dem Regal.
Vor langer Zeit war schon einmal ein Schreiberling aus dem fernen Bamberg hier und hat über das Kohlebergwerk in Stockheim geschrieben. Er gab mir voller Stolz das alte Buch in die Hand und sagte leise - lies! Und ich las....
Die vorher so müden und mißtrauischen Augen, hatten sich im Laufe des Gesprächs verwandelt. Sie waren klar, voller Aufmerksamkeit und ich möchte behaupten, auch vor Dankbarkeit, dass ich ihm zugehört habe und meine Geschichte über den Frankenwald und die Zeche St. Katharina in die Welt hinaus trage.
Fazit:
Ich komme wieder und diesmal um Urlaub zu machen. Ich weiß auch schon mit was ich meine Frau locken kann, die nicht so wanderbegeistert ist wie ich und zwar mit Wasser (Therme Bad Steben & Floßfahrt auf der wilden Rodach) und Licht (Kronach leuchtet).
Eines bin euch noch schuldig:
Ihr erinnert euch?
Leprechauns im deutschen Sprachgebrauch oft auch einfach Kobold, ist ein Wesen der irischen Mythologie und gehört zu den Naturgeistern, die oft in Verbindung mit dem verborgenen Gold am Ende des Regenbogens gebracht werden. Der Leprechaun gilt neben der Harfe als Wahrzeichen Irlands.
*Quellangabe Wikipedia
Jetzt verabschiede ich mich und wünsche euch ebenfalls so tolle Erlebnisse, wie ich sie erleben durfte, habe die Ehre euer FrankenLandler.
*Werbekennzeichnung:
Dieser Artikel wurde im Auftrag des Frankenwald Tourismus veröffentlicht. Ich erhielt hierfür ein Wanderwochenende mit Übernachtungskosten, Touren und zum Teil Mahlzeiten und Getränke.