Worum geht's?
Irgendwann in der Zukunft: Grey und seine geliebte Frau Asha werden Opfer eines Gewaltverbrechens. Nach einem Schuss in die Wirbelsäule ist Grey vom Hals abwärts gelähmt und verliert seinen Lebensmut. Da erhält er ein Angebot: Der revolutionäre Computerchip STEN kann Grey nach der Einpflanzung wieder gehen lassen - aber auch die Kontrolle über seinen gesamten Körper übernehmen.
Wie ist der Film?
Drehbuchautor und Schauspieler Leigh Whannell wurde als Schöpfer der Saw-Reihe zum Star; mit „ Insidious " legte er passabel nach und melkte auch diese Kuh durch mehrere Fortsetzungen. Nach Folter- und Geisterhorror widmet sich Whannell nun dem Science-Fiction-Genre - erneut mit alptraumhaften Zügen - und erzählt dabei innovativ wie lange nicht mehr.
Irgendwo zwischen „ RoboCop", „Videodrome" und „ Ex Machina" zeichnet „Upgrade" eine nahe dystopische Zukunft, die beklemmend realistisch wirkt. Stylische Lichtsetzung und clevere Kamera-Bewegungen erzeugen die passende futuristische Atmosphäre, ohne großes Budget. Mit ein paar harten Gewaltspitzen verleiht Whannell seiner Schreckensvision noch mehr Nachdruck und Unterhaltungswert. Hauptdarsteller Logan Marshall Green („ Prometheus - Dunkle Zeichen "), der unverschämt stark an Tom Hardy erinnert, schafft einen gelungenen Spagat zwischen Actionheld und ganz normalem Kerl, mit dem sich das Publikum leicht identifizieren kann.
„Upgrade" - nicht zu verwechseln mit dem Reinfall „ Predator - Upgrade" aus demselben Jahr - ist ein wunderbar fieser Mix aus Cyberpunk, Action und Bodyhorror à la David Cronenberg. Die Auseinandersetzung mit aktuellen KI-Entwicklungen könnte kaum ein mulmigeres Gefühl hinterlassen. Eine leicht zu übersehende schwarze Perle, da der Film keinen deutschen Kinostart erhielt. Autor Whannell, der hier auch Regie führte, überrascht mit seiner besten Story seit „ Saw ".