Eigentlich müsste es heißen unterwegs mit den OM-Ds, denn es begleiten mich im Moment die OM-D E-M1 und die OM-D E-M5. Aber »unterwegs mit den OM-Ds« klingt ein bisschen doof, finde ich.
Nachdem die komplett überarbeitete Neuauflage von »Grafik und Gestaltung« praktisch abgeschlossen ist genieße ich ein paar ruhige Urlaubstage mit meiner Frau, zur Abwechslung im Ländle, wie wir Vorarlberger unser Bundesland nennen. Fernreisen sind schön, doch wir entdecken immer wieder die schönsten Wege und Plätze vor der eigenen Haustür die uns bislang verborgen geblieben sind. Und das Essen ist bei uns ja auch nicht zu verachten. Zu empfehlen ist beispielsweise das Frühstück im Dogana in Feldkirch und das Essen im Fischerheim am Schleienloch in Hard sowie im Schützenhaus in Feldkirch, wo wir gerade gestern nach einer Wanderung ein leckeres Abendessen im Garten genossen. Urlaub wie im Urlaub ohne in Urlaub zu fahren.
Ich habe ja bereits beschrieben wie sehr ich Fototouren mit der OM-D (den OM-Ds) genieße, da alles viel leichter geworden ist. Seit letztem Sonntag habe ich etwa 50km durch Wälder und über Berge zurückgelegt. Mit dabei: Die OM-D E-M5 mit M.Zuiko 60mm Macro und die OM-D E-M1 mit M.Zuiko 9–18mm – über letzteres verfasste ich vor einigen Tagen bereits einen Artikel.
Die beiden Objektive bilden ein kongeniales Paar für die Tour durch die Natur. Das 9–18mm ist ein grandioses Weitwinkelobjektiv im kompakten Format zum kleinen Preis. Es zeichnet sich durch gute Detailschärfe, geringe Vignettierung und geringste Verzerrung aus – chromatische Aberration konnte ich bislang keine entdecken. Einmal mehr muss ich aber dazu sagen, dass ich nicht zu den Fotografen gehöre, die nach Fehlern in der Abbildungsqualität ihrer Objektive suchen. Für mich zählt in erster Linie der subjektive Eindruck den die Aufnahmen vermitteln. Und was ich hier einmal mehr unterstreichen muss, ist, dass mich das exquisite Bokeh all meiner MFT-Objektive regelmäßig umhaut. Ich spreche hier nicht von kurzer Schärfentiefe: Diesbezüglich kann MFT Vollformat keinesfalls das Wasser reichen. Ich spreche von der Qualität der Unschärfe und darin hat mich MFT absolut überzeugt, egal ob ich von meinen Olympus- oder Panasonic-Objektiven spreche. Sogar das 9–18mm-Weitwinkel entwickelt ein unglaublich feines Bokeh, wenn man einmal etwas aus kürzester Distanz fotografiert.
Während das 9–18mm derzeit mein kleiner Landschaftsliebling ist, hat mir das 60mm-Macro die Freude am Fotografieren der Welt im Kleinsten näher gebracht. Das liegt einfach am angenehmen Handling der kompakten und leichten MFT-Systeme. Während meine Vollformatkamera samt Makro-Objektiv 1570g wog, wiegt die E-M5 mit Makro 610g. Hinzu kommt, dass bei Systemkameras das Fokussieren mit Live-View bislang besser und schneller funktioniert, als bei Spiegelreflexkameras.
Das geringe Gewicht des Systems macht es ein Leichtes mit der Rechten die Kamera zu halten und zu bedienen und mit der Linken einen entfesselten Systemblitz zu nutzen um winzige Motive auch bei geschlossener Blende ausreichend auszuleuchten oder im gleißenden Sonnenlicht die Schatten aufzuhellen. Gesteuert wird der entfesselte Blitz mit dem Blitzchen der OM-D und via des RC-Modus, mit dem sich bei Olympus entfesselte Blitze ansteuern lassen. Während ich bei der People-Fotografie den Blitz manuell steuere nutze ich für Makro TTL, was auch durchwegs sehr gut funktioniert – durch die geringe Distanz in der Makrofotografie hat man auch nicht die Probleme, die in der People- und Porträtfotografie mit Lichtsignalen auftreten, sobald das Sonnenlicht die Steurblitze überstrahlt oder der UV-Empfänger das Steuersignal nicht sieht.
Die kurze Schärfentiefe von MFT entpuppt sich in der Makrofotografie zudem als Vorteil. Während Vollformat mit 120mm KB bei Blende ƒ16 auf eine Distanz von 20cm eine Schärfentiefe von gerade einmal 1,1mm produziert, bekomme ich bei MFT 4mm, was für das Abbilden von Käferchen doch deutlich von Vorteil ist.
So begleiten mich auf meinen Touren durch die Natur eine OM-D mit Weitwinkelzoom, eine OM-D mit Makroobjektiv und ein Olympus FL-600R Blitz – alles zusammen 1417g (ohne Akkus für den Blitz). Diese Leichtigkeit des Systems und der Umstand, dass ich ein Fotograf bin, der in erster Linie unterwegs ist, war ausschlaggebend für meinen Wechsel zu MFT. Natürlich ließe sich streng genommen mit Vollformat ein Hauch mehr Qualität heraus kitzeln, was allerdings den wenigsten Aufnahmen subjektiv anzusehen wäre. Das dann aber für den Preis einer um das Mehrfache schwereren Ausrüstung, eines deutlich umständlicheren Handlings (unterwegs!), höheren Kosten und der Erfordernis einer viel präziseren und weniger spontanen Arbeitsweise.
Für mich und meine Arbeitsweise als mobiler Fotograf hat sich MFT als ideal erwiesen.
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