Unterwegs gut versorgt

Wie komme ich mit meiner rohköstlichen, natürlichen Ernährungsweise durch die Welt? Wie ernähre ich mich unterwegs, finde ich überall etwas zu essen & zu trinken, was ist schwieriger und was vielleicht einfacher als mit einer mehr dem Mainstream entsprechenden Lebensweise?

Wir sind ja recht viel unterwegs & ich möchte dir heute von meinen Erfahrungen und Herausforderungen bezüglich unseres Ernährungs- und Lebensstils auf Reisen (bisher nur innerhalb von Europa) erzählen.

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Reisen bedeutet ja nicht nur, sich an anderen Orten aufzuhalten & dort alles so zu machen, wie du es von zuhause kennst. Wenn du bereit bist, von deinen Gewohnheiten abzuweichen und offen bist für neue Erfahrungen, kannst du dich an vielen Orten als Rohköstler sogar viel besser & sehr einfach ernähren!

Dank natürlicher Quellen für die Trinkwasserversorgung, wildwachsender Beeren & Früchte, Wildkräuter & Algen habe ich mich in manchen Gegenden z. B. Portugals, Spaniens, Deutschlands ausgezeichnet versorgen können. So haben wir z. B. in Andalusien wildwachsende Granatäpfel, Feigen, Oliven und mehr ernten können; in Portugal haben wir uns letzten August überwiegend von wilden Brombeeren ernährt und auch Malve, Melde, Beinwell und andere dir aus Deutschland bekannte Wildkräuter wachsen ebenso in den meisten anderen Ländern Europas.

Eine ganz neue Erfahrung für mich war vor einigen Jahren das Containern in Andalusien … vielleicht nicht jedermanns/-fraus Sache, aber ein absolut lohnender Weg, nicht nur auf Reisen wirklich reife Früchte zu bekommen. Etwas einfacher mag es sein, bei den Händlern nach den aussortierten Waren zu fragen – vor Jahren habe ich auf diese Art bei türkischen Händlern in Hamburg häufig superreife und deshalb für den Müll aussortierte Mangos und Ananas bekommen. Wohingegen ich allerdings im vergangenen Herbst in einem Bio-Supermarkt in Deutschland schwer diskutieren musste, da die Regeln des Ladens derartiges verbieten: Ware wird bezahlt oder geht in den Müll, verschenkt wird nichts, selbst wenn es nicht mehr verkauft werden kann & die Angestellten selbst es auch nicht haben wollen.

Aber zurück zu den üblicheren Arten der Nahrungsbeschaffung – dem Einkaufen: ist je nach Region, Jahreszeit und vorhandener Infrastruktur unterschiedlich einfach. In südlichen Ländern wie Spanien, Portugal oder Griechenland, wo während eines Großteils des Jahres heimische Früchte vorhanden sind, bekommst du bei Fruchthändlern fast immer reife, regionale Früchte. Selten allerdings in Bio-Qualität. In den nördlicheren Ländern wirst du hingegen die meiste Zeit auf Importware zurückgreifen müssen; insbesondere auf dem Land ist es oft schwierig, überhaupt Früchte zu bekommen. Dafür wachsen dort, wenn du Glück hast, vielerorts Beeren und wilde Früchte bzw. freie Bäume … Fundorte findest du z. B. auf mundraub.org. In vielen Regionen überall in der Welt gibt es regelmäßige Bauern- bzw. Wochenmärkte, auf denen du insbesondere auch deinen Bedarf an Gemüse und Grünzeug decken kannst. Letzteres finde ich besonders in den heißen, trockenen Ländern, in denen wenig Wildkräuter zu finden sind, häufig schwierig. Vor allem auch deshalb, weil ich bei Grünzeug meist vor nicht biologisch angebauter Ware zurückschrecke.

Verarbeitete Rohkost, Fast Food wie rohe Riegel, Cräcker etc. wirst du nur in den Bioläden der größeren Städte finden. Falls du derartiges unbedingt brauchst, findest du allerdings dank mobilem Internet recht einfach entsprechende Anbieter. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass wir oft ohne aufwändige Recherche einfach so an entsprechenden Händlern vorbeilaufen … ganz dem Gesetz der Anziehung entsprechend findet eben alles zu uns, was wir gerade so brauchen 😉

Auswärts essen ist für uns kein Problem, weil wir das ohnehin so gut wie nie tun. Ansonsten wird es dich nicht überraschen zu hören, dass meiner Erfahrung nach rohe und vegane Angebote noch immer zu den absoluten Raritäten gehören. Jedoch kannst du dir diesbezüglich, genau wie auch an deinem Heimatort, mit freundlichen Nachfragen in der Küche behelfen: Salate ohne Dressings & verarbeitete oder tierische Zutaten, eventuell etwas rohes Gemüse oder Früchte werden überall in der Welt in den Küchen vorhanden sein, und mit etwas Glück bekommst du all das & kannst es bei Bedarf noch mit einer Handvoll mitgebrachter Nüsse oder ähnlichem ergänzen.

Unserer Begeisterung für Sprossen folgen wir unterwegs immer dann, wenn wir ausreichend lange am selben Ort bleiben. Ansonsten fällt dieses Element unserer Ernährung eben mal für eine Weile aus. Häufig werden fertig gezogene Sprossen auch auf Märkten oder Läden angeboten – auch eine Option, wenn der Bedarf dringend ist; allerdings finde ich die meistens nicht so lecker.

Ebenso bereiten wir unterwegs kaum mal etwas zu, sondern essen dann sehr einfach, „urköstlich“. Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, gibt es jedoch auch einfache Küchengeräte, die wenig Platz im Reisegepäck erfordern, wie z. B. ein kleiner Spiralschneider* für rohköstliche Spaghetti oder der bekannte Personal Blender*. Vor gut zwei Jahren hatten wir hier auf der Insel sogar Gäste, die tatsächlich den Vitamix* im Koffer mitgebracht haben … möglich ist fast alles, es ist nur eine Frage deiner Prioritäten ;).

Auf der Suche nach Essen (oder anderem) ist es natürlich immer hilfreich, Einheimische zu fragen. In den Zeiten von Facebook & Co haben viele von uns „Freunde“ bzw. Bekannte überall in der Welt, bei denen du dich vielleicht vorab schon informieren kannst, wenn du eine Reise planst. Selbst in Ländern wie Island leben Rohköstler, die dir auf freundliche Nachfrage hin vielleicht gerne weiterhelfen bei deiner Suche nach Futterquellen. Ansonsten habe ich immer positive Erfahrungen damit gemacht, Fremde anzusprechen & nach dem, was ich suche zu fragen – für mich, die ich eher schüchtern veranlagt bin, ist das jedesmal wieder eine Herausforderung, doch die allermeisten Menschen sind wirklich freundlich und gerne bereit weiterzuhelfen.

Falls du eine Reise nach Teneriffa planen solltest, kann dir auch mein eBook „Rohkost in Teneriffa“ weiterhelfen.

Für Reisen in Gegenden, in denen du wirklich befürchtest, nicht genug nahrhafte Nahrung zu bekommen wie z. B. im hohen Norden, kannst du außerdem vorsorgen und sinnvollen Proviant im Reisegepäck verstauen: Nüsse, getrocknete Früchte und Gemüse, Graspulver und ähnliches, um etwaige Versorgungsengpässe zu überbrücken.

Trinkwasser: Schon in Deutschland trinke ich sehr ungern Leitungswasser; noch viel weniger in Spanien, auf den Kanaren etc., wo die Trinkwasserqualität deutlich schlechter ist. Bislang blieb da oft nur das Ausweichen auf Flaschenwasser – aus Plastikflaschen, denn Glas wird so gut wie gar nicht angeboten. Warum das der Gesundheit wenig zuträglich ist, darüber habe ich erst kürzlich hier gebloggt.

Sowohl in Portugal als auch in Spanien & Deutschland habe ich jedoch erfreulicherweise Quellen finden können, die uns mit phantastisch leckerem und sicher plastik- und chlorfreiem Wasser versorgt haben. Momentan erwäge ich außerdem die Anschaffung eines Reisewasserfilters. Falls du einen besitzt und mir von deinen Erfahrungen damit erzählen magst, freue ich mich sehr über deinen Kommentar oder eine eMail!!!

An Körperpflegeprodukten brauchen wir bekanntlich wenig; Kokosöl habe ich immer im Gepäck (Tipp: in der Nacht vor der Reise im Kühlschrank aufbewahren, dann läuft es nicht so leicht aus.). Ein Tütchen Ghassoul bzw. Sidr zum Haarewaschen – das war es auch schon. Falls mir unterwegs etwas davon ausgeht & ich nicht gleich adäquaten Ersatz auftreiben kann, komme ich auch mal eine Weile ohne aus.

Fazit: Mit etwas Offenheit, Experimentierfreudigkeit, Flexibilität reist es sich auch als Rohköstler*in ganz unproblematisch durch die Welt. Liebe was ist, plane und sorge dich nicht zuviel vorher: du wirst nirgendwo verhungern und auch nicht gezwungen sein, etwas gegen deinen Willen zu essen. Es sei denn, du willst unbedingt an den Nordpol reisen … & eine solche Reise könntest du dann ja zum Fasten nutzen. 😉

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