In diesem Artikel erfahren Sie was Untergewicht ist, welche Ursachen und Symptome es hat und was Sie dagegen tun können. Sie bekommen Tipps an die Hand, wie Sie gesund zunehmen können.
Inhalt
Was ist Untergewicht?
Untergewicht ist bei einem Erwachsenen definiert für den Fall, dass der Body-Mass-Index (BMI) unter einem Wert von 18,5 kg/m² liegt. Den BMI errechnen Sie mit der Formel:
Körpermasse [in Kilogramm] / (Körperlänge [in Meter])²Eine Frau mit einer Körpergröße von 1,56 Meter und 41 Kilogramm Gewicht ist mit einem BMI von 13,14 stark Untergewichtig.
Bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren wird zu Berechnung von Untergewicht das Längensollgewicht (LSG) herangezogen. Bei einem LSG von unter 90 Prozent besteht Untergewicht.
Das LSG errechnen Sie mit der Formel:
Körpermasse [in Kilogramm] x 100 / Gewichtsmedian für KörperlängeDas „Gewichtsmedian für Körperlänge" ist das Körpergewicht, dass Kinder und Jugendliche bei einer bestimmten Körpergröße mehrheitlich haben. Diesen Wert erfahren Sie bei Kinder- und Jugendärtz*innen.
Wer ist von Untergewicht betroffen?
Circa fünf Prozent der Menschen in den wohlhabenden Industrienationen sind von Untergewicht betroffen. Frauen sind häufiger untergewichtig als Männer.
In Deutschland gibt es etwa zwei Millionen Menschen mit Untergewicht. Davon leiden circa 100.000 Menschen an Magersucht und 600.000 Personen an Bulimie.
Was ist der Unterschied zwischen Untergewicht und Unterernährung?
Bei einem Untergewicht muss kein krankmachender Mangel an Energie und Nährstoffen vorliegen. Meist handelt es sich um eine genetische Veranlagung.
Bei einer Unterernährung bestehen immer Mangelerscheinungen. Mangelerscheinungen erkennen Sie unter anderen an nachstehenden Symptomen:
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Schlechte Wundheilung
- Beeinträchtigung der Muskelfunktionen
- Langsame Genesung nach Krankheiten
Untergewicht als Folge von Unterernährung muss behandelt werden, um physische und psychische Folgeerkrankungen zu verhindern.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird selten von Unterernährung gesprochen. In der Regel wir der Begriff „Untergewicht" verwendet.
Was hilft gegen Untergewicht?
Damit Sie erfolgreich gegen Ihr Untergewicht vorgehen können, empfehlen wir ihnen fünf Schritte:
- Anamnese / Ursachenforschung
- Alltags-Check
- Erhöhte Kalorienzufuhr
- Nahrungsergängzungsmittel
- Unterstützung holen
Anamnese / Ursachenforschung
Im ersten Schritt versuchen Sie herauszufinden, was die Ursachen für Ihr Untergewicht sind. Das Instrument zur Ursachenforschung ist die Anamnese. Bestandteil der Anamnese sind folgende Fragen:
- Wie ist der Gewichtsverlauf?
- Haben Sie schon längere Zeit Untergewicht?
- Neben Sie seit kurzem schnell ab?
- Ist das Untergewicht genetisch bedingt?
- Welche Priorität hat die Nahrungsaufnahmen?
- Ist Essen unwichtig, lästig oder eine Nebensache?
- Sind andere Dinge wichtiger als Essen?
- Sind Sie ständig beschäftigt oder in Bewegung?
- Haben Sie keinen/wenig Appetit?
- Leiden Sie unter Erkrankungen?
- Wie ist ihre Körperzusammensetzung?
- Leiden Sie unter Muskelabbau?
- Was, wieviel, wann, mit wem, wie essen und trinken Sie?
Diese Anamnese führen Sie zusammen mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin oder einer Fachkraft für Ernährungsberatung durch.
Bestandteil dieser Anamnese ist das Führen eines Ernährungstagebuches. In dem Tagebuch führen Sie alle Nahrungsmittel und Getränke auf, die Sie täglich zu sich nehmen. Am besten führen Sie das Tagebuch über sieben bis zehn Tage.
Im Anschluss an die Anamnese erfolgt der zweite Schritt.
Alltags-Check
Im zweiten Schritt betrachten Sie ihren Alltag. Hierbei beantworten Sie sich Fragen, wie:
- Wer kümmert sich um Ihre Versorgung mit Nahrung?
- Haben Sie ausreichend Zeit und Gelegenheit zum Einkaufen?
- Sind Sie körperlich und geistig in der Lage Ihre Einkäufe zu erledigen?
- Wissen Sie, wie Sie Nahrungsmittel lagern und zubereiten?
- Macht Ihnen die Versorgung mit Essen Spaß?
- Bereiten Sie Ihre Nahrung alleine zu oder mit anderen zusammen?
- Nehmen Sie sich Zeit zum Essen?
Kalorienzufuhr erhöhen
Nach dem Alltagscheck prüfen Sie, wie Sie Ihre Kalorienzufuhr erhöhen können. Sie können:
- Größere Portionen und/oder mehr Mahlzeiten essen.
- Kalorienarme Gerichte durch Kalorienreiche Gerichte ersetzen.
- Die Energiezufuhr über die Auswahl von Getränken erhöhen.
Essen Sie am besten sechs bis acht Mahlzeiten pro Tag beziehungsweise alle ein bis zwei Stunden. Durch den geringen zeitlichen Abstand zwischen den Mahlzeiten muss Ihr Körper nicht auf eingelagerte Energiereserven zugreifen. So können Sie besser zunehmen.
Wichtig ist, dass Sie die Kalorienzufuhr mit gesunden Nahrungsmitteln erhöhen. Gesunde Nahrungsmittel sind:
All diese Kriterien erfüllt die Vollwertkost. Mehr Informationen zu dieser Ernährungsform finden Sie unter den folgenden Link:
Kalorienreiche Lebensmittel helfen Ihnen Ihre Energiezufuhr zu erhöhen. Zu diesen Lebensmitteln gehören:
Wenn Sie aufgrund von Appetitlosigkeit zu wenig Nahrung aufnehmen, helfen Bitterstoffe. Bitterstoffe sind in Frischpflanzenkonzentrate und Tees aus:
- Artischocke
- Enzian
- Ingwer
- Kalmuswurzel
- Koriander
- Kümmel
- Löwenzahn (Pulver, Wurzelextrakte)
- Majoran
- Rosmarin
- Schafgabe
- Tausendgüldenkraut
Alle genannten Pflanzen regen den Appetit an. Mit mehr Appetit nehmen Sie mehr Nahrung auf und erhöhen ihre Kalorienzufuhr.
Wenn Sie Ideen für Rezepte zum Zunehmen benötigen, schauen Sie sich gern diese beiden Bücher an:
Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel haben bei der Ernährung bei Untergewicht verschieden Funktionen. Sie:
- dienen dem Gewichtsaufbau
- wirken einer Mangelversorgung mit Vitalstoffen entgegen
Für den Gewichtsaufbau eignen sich Proteinshake und Spezialnahrung. Diese Spezialnahrung wird unter dem Oberbegriff Weight-Gainer vertrieben. Sie ist erhältlich in der Apotheke, in verschiedenen Geschäften oder online.
Gute Bewertungen von Verbrauchern haben diese vier Produkte:
Mit hochwertigen flüssigen Vitalstoffpräparaten sind Sie in der Lage, einen Mangel an Vitalstoffen auszugleichen.
Zwei gute Präparate stammen von den Firmen Cellagon und LaVita. Über beide Produkte berichten wir hier im Blog. Zu den Artikeln gelangen Sie über diese Links:
Lassen Sie sich helfen
Abnehmen ist einfacher als zunehmen. Abhängig von der Ursache Ihres Untergewichtes, empfehlen wir Ihnen Rat und Tat bei anderen einzuholen:
- Ärztlicher Rat bei Erkrankungen, Kau- und Schluckbeschwerden
- Qualifizierte Ernährungsberatung für die Ernährungsanamnese und Ernährungsempfehlungen
- Sportverein, Fitnessstudio, Ergotherapie und Physiotherapie. bei Einschränkung in der Bewegung und zum Aufbau von Muskeln
Was sind die Ursache von Untergewicht?
In den westlichen Industrienationen gibt es zwei Hauptursachen für Untergewicht:
- Krankheit und Stoffwechselstörungen
- Fehlernährung
Bitte statten Sie bei Untergewicht Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin einen Besuch ab. Gemeinsam können Sie nach Ursachen suchen. Bei dieser Untersuchung klären Sie auch ab, ob Sie unter Unterernährung leiden.
Dieser Artikel zeigt Ihnen mögliche Ursachen für Untergewicht auf. Er soll Ihnen zur Orientierung, nicht zur Therapie dienen.
Krankheiten und Stoffwechselstörungen
Einige Krankheiten und Stoffwechselstörungen haben einen direkten Einfluss auf das Körpergewicht. Sie sorgen zum Beispiel für einen schnelleren Stoffwechsel und für einen erhöhten Energiebedarf.
Andere Erkrankungen haben indirekt Einfluss auf das Gewicht. So kann Appetitlosigkeit, als Folge von Medikamenten oder anderen Behandlungsmethoden, zu einer verminderten Nährstoffzufuhr führen.
Folgende Erkrankungen und Stoffwechselstörungen stehen im Zusammenhang mit Gewichtsverlust und Untergewicht:
- Autoimmunerkrankungen, wie
- Nebennierenrindeninsuffizinz
- Enzymstörungen, wie
- Essstörungen, wie:
- Entzündungen in Mund, Rachen und Kiefer
- Erkrankung der Galle, wie
- Krebs
- Lebererkrankungen
- Magen-Darm-Erkrankungen, wie
- Nierenerkrankungen
- Parasiten
- Psychische Erkrankungen, wie
- Schilddrüsenüberfunktion
Fehlernährung
Untergewicht durch Fehlernährung entsteht durch eine unzureichende Zufuhr an Nährstoffen. Zu den Nährstoffen zählen:
- Energielieferanten:
- Vitamine, Mineralstoffe und Co.
Die Gründe für eine Unterversorgung mit Nährstoffen sind unterschiedlich. Zu Ihnen gehören:
- Akute und chronische Krankheiten
- Alkoholkonsum
- Geistige Einschränkungen
- Körperliche Einschränkungen
- Medikamentenkonsum
- Psychische Probleme
- Soziale Probleme
Welche Symptome und Beschwerden treten bei Untergewicht auf?
Typische Symptome und Beschwerden bei Untergewicht sind:
- Abnahme des Fettgewebes
- Appetitlosigkeit
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Entzündete Schleimhäute
- Haarausfall
- Hervortreten der Beckenknochen
- Konzentrationsstörungen
- Kraftverlust
- Müdigkeit, trotz ausreichender Schlafmenge
- Rissige Mundwinkel
- Rissige und brüchige Finger- und Fußnägel
- Schmerzen im Brustkorb
- Sichtbare Konturen des Brustkorbes
- Spröde, matte Haare
- Trockene Haut
- Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Co.
- Verminderte Sehstärke
- Verminderung des Muskelgewebes
- Zyklusstörungen bei Frauen
Welche Folgen hat Untergewicht?
Andauerndes Untergewicht führt zu:
- Allgemeiner Schwäche
- Geistige Unterentwicklung (bei Kindern)
- Mangelerscheinungen
- Osteoporose
- Unfruchtbarkeit (bei Frauen)
- Verlangsamten Stoffwechsel
- Wachstums und Entwicklungsstörungen (bei Kindern)
Eine dauerhafte Unterernährung kann auch zum Tod führen.
Hilft Sport beim Zunehmen?
Körperliches Training hilft beim Muskelaufbau und stärkt den Kreislauf. Sportlich aktive Menschen verbrauchen jedoch auch mehr Energie.
Für Menschen mit Untergewicht ist Sport wichtig. Sie wirken mit Bewegung dem Abbau von Muskeln entgegen.
Leichter Sport in Kombination mit kalorienreicher Ernährung unterstützt Sie beim Aufbau von Körpergewicht.
Wenn Sie aufgrund von Alter oder Krankheit untergewichtig sind, werden Ihnen Physiotherapeut*innen beratend zu Seite stehen. Von Ihnen bekommen Sie individuelle und wirksame Übungen gezeigt.
Ausdauertraining, wie Joggen, Schwimmen, Walken, Radfahren, sollte maximal 20 Minuten dauern. Kraftsport dürfen Sie dreimal pro Woche 30-45 Minuten machen.
Wichtig: Gehen Sie es langsam an und überfordern Sie sich nicht. Achten Sie insbesondere an den Sporttagen auf eine noch höhere Kalorienzufuhr.
Welche Auswirkungen hat Stress?
Stress kann zu Appetitmangel führen. Mit weniger Appetit essen Sie weniger und verringern die Kalorienzufuhr.
Stresshormone drosseln die Verdauung. Das Essen kann durch diese Drosselung nicht richtig verwertet werden.
Stress steuert der Gewichtszunahme entgegen. Achten Sie darauf, dass Sie Stress abbauen. Hierbei können Ihnen Entspannungs- und Atemübungen helfen.
Fazit
Mit gesunder Ernährung, regelmäßigen Mahlzeiten und leichtem Sport können Sie zunehmen.
Wichtig ist, dass Sie der Ursache Ihres Untergewichtes auf den Grund gehen und sich entsprechend beraten und begleiten lassen.