Unsicherheit

Leistungsdruck und Stress wieder in den Griff kriegen


Unsicherheit

Lernen kann auch Stress bedeuten

Die Unsicherheit am Anfang war am schwierigsten zu ertragen und trug unweigerlich dazu bei, dass der Leistungsdruck und Stress in unserem Hause zunahm. 
Ein Kind kommt in die Schule mit jeder Menge Wünsche und Vorstellungen (Über dieses Thema habe ich hier geschrieben). Es weiß bereits, dass es hier um Schreiben, Lesen und Rechnen geht. Das alles wird nun auch von ihm erwartet. Das alles will auch das Kind gerne lernen. Manchmal hat es vielleicht ein wenig Angst davor.
Und in seltenen Fällen passiert Folgendes. Es zeigt sich, dass die Sache mit dem Lesen, Rechnen und Schreiben doch nicht so einfach ist.
Als es bei uns so kam (darüber habt Ihr vor zwei Wochen schon hier gelesen), waren wir beunruhigt. Wir merkten, dass etwas nicht stimmt. Aufgewühlt war auch unsere Kleine. Es war ihr sehr wichtig, die Hausaufgaben zu erledigen, sich das Lesebuch am Nachmittag nochmals vorzunehmen und die in der Schule noch nicht gelesenen Seiten zu üben. Sie dachte, wenn sie nur fleißig genug übe, würde sie genauso gut wie die anderen Kinder mitkommen können. Gleichzeitig gab es sehr viele Konflikte bei uns zu Hause rund um das Lernen, denn so reibungslos hat der Plan mit dem Üben nicht funktioniert.
 
Die negativen Rückmeldungen der Lehrerinnen mehrten sich genauso wie die Aufforderungen, zu Hause mehr zu üben.

Eltern, Lehrer und das Kind ziehen alle an einem Strang


Ihr merkt schon. Alle waren sich unsicher – wir Eltern, unser Kind und seine Lehrer. Wir alle fragten uns, was denn da nicht stimme. Es ist wichtig, sich in einer solch schwierigen Situation als Verbündete zu sehen – denn alle drei Parteien haben ja das gleiche Ziel vor den Augen und vielleicht sogar ähnliche Sorgen und Emotionen.

Man kann auch zu viel lernen


Die Unsicherheit war schwer zu ertragen. Zunächst dachten wir an eine Lese-Rechtschreibschwäche. Dann suchten wir die Ursache bei den anderen, später bei uns selber. Das war wohl die anstrengendste Zeit, denn da machten wir uns alle sehr viel Druck.
„Wir sollten noch mehr üben! Wir sollten mehr mit unserem Kind sprechen! Wir sollten unseren Kindern mehr vorlesen!“
Bei all diesen Selbstvorwürfen haben wir die Relationen verloren und übersehen, dass wir uns genug mit unseren Kindern beschäftigen, ihnen sowieso schon immer jeden Tag vorlesen, vor allem aber dass es mit einer Stunde Lernen am Nachmittag eigentlich genug ist.

Rasche, kompetente und einfach zugängliche Beratung


Am wichtigsten erscheint mir in einer solchen verzwickten Situation rasche, kompetente und einfach zugängliche Beratung. Ich war sehr enttäuscht von den langen Wartezeiten (bis zu einem Jahr) oder von Aufnahmestopps zu hören.
Wir entschieden uns für eine diagnostische Untersuchung. Das Rätselraten und die Unsicherheit sollten nicht mehr unseren Alltag dominieren.
Übrigens: Wie sinnvoll oder nicht solche Diagnosen sind, fragt sich auch die heurige APP-Fachtagung, die am 20.4.2013 stattfindet – „Gestört, schwierig, krank?“ 

Diagnostik bedeutet, eine erste Antwort zu bekommen

Für uns brachte die erfolgte Diagnostik letztendlich eine Erleichterung. Auf einmal wussten wir, dass etwas los ist und in welchen Bereichen die Schwierigkeiten liegen. Eine Diagnose bedeutet zwar nicht das gleiche, wie eine Lösung für alles zu finden. Es blieben immer noch Fragen offen. Aber es war nach der langen Phase der Unsicherheit endlich eine Antwort.
Und sie brachte eine Entspannung mit sich. Wir erwarteten von unserem Mädchen nicht mehr, dass es sich problemlos über seine Grenzen hinwegsetzt. Und so konnten wir endlich auch mal positiv überrascht werden, als unsere Kleine es ab und zu doch tat und bestimmte Lernerfolge sich eingestellt haben.
Wir sprachen offen mit ihr darüber, was los ist, und das führte dazu, dass sie sich mit der Idee anfreundete, ein eigenes Tempo beim Lesenlernen zu haben. Sie steht nun der Idee, das Lesen zu erlernen, wieder offener gegenüber. Vielleicht entdeckt sie eines Tages sogar Spass daran.
Das Ende des Rätselratens entlastete auch die Lehrer und führte zu weniger Stress in der Schule.
Somit können wir alle wieder etwas durchatmen und auch das Leben abseits der Schule wieder wahrzunehmen. Wer weiß, vielleicht lernen wir ja auch so etwas dazu ;)

Fazit:

  1. Wenn es Lernschwierigkeiten gibt, erscheint es mir wichtig daran zu denken, dass das Kind auch außerhalb der Schule existiert und begabt ist.
  2. Es hilft, Überblick zu behalten. Eltern, Lehrer und Kinder sind in einer solchen Situation Verbündete und keine Konkurrenten.
  3. Eine gute Beratung kann in schwierigen Situationen eine Orientierung geben und die Familie stärken. Wichtig wäre es, dass eine solche Beratung ohne organisatorische und finanzielle Hürden und vor allem ohne allzu lange Wartezeiten zugänglich ist. Ein ganzes Jahr kann für einen Erstklässler/eine Erstklässlerin eine sehr lange und anstrengende Zeit sein.

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