Samstag:
So ein Ferienhaus ist ja echt prima. Sobald das Auto langsam in die Auffahrt rollte, riss der Nachwuchs die Türen auf und schwärmte aus:
„Hier gibt es Fußballtore!“
„Da hinten ist die Heide!“
„Schaut mal! Hier schlafe ich, da schlafen die Zwillinge, da Papa und hier Mama und Klara*!“
„Da in den Dünen können wir mit den Gewehren spielen!“
Zunächst einmal zwangen wir den Nachwuchs jedoch, das Auto von Koffern, Taschen, Schuhen und Paketen mit Lebensmitteln zu befreien, während der Ehemann den Zählerstand notierte und ich den Dachgepäckträger erklomm, um Saftpackungen, meinen Badeanzug, diverse Kulturbeutel, die Paprika und zehn Säcke Kartoffeln an die Jungs weiterzureichen. Wenn man drei Köpfe kleiner ist als der Ehemann, gilt dies als beachtliche sportliche Leistung. Erst als die Zimmer verteilt und der zusammengepresste Auto-Inhalt sich beglückt in vier Zimmer ergoßen hatte – es ist mir ein Rätsel, wie wir das ganze Zeugs wieder ins Auto kriegen sollen – ließen wir die Kinder frei. Seitdem kommen sie nur noch zur Nahrungsaufnahme vorbei. Lieber Urlaub – so habe ich mir das immer vorgestellt! Zwei Wochen voller Schlaf, Strandspaziergängen und liebevoller Nahrungsmittelausgabe liegen vor uns!
Sonntag:
Während die Brut nach dem Frühstück mit den Karl-May-Gewehren in die Dünenlandschaft abzog, haben der Mann und ich uns ausgiebig massiert und geschlafen und legten punkt 15.30 Uhr nach dem Mittagsessen die Füße hoch, um dem Nachmittagskaffee zu frönen. Das nächste Highlight liegt im nahegelegenen Zoo. Wir haben uns mit Jahreskarten ausgestattet, so dass wir die Lieblingskinder täglich zum Ziegenfüttern und spielen ausführen können, denn der Zoo verfügt über mehrere Spielplätze und Sitzgelegenheiten für Kaffee bedürftige Erwachsene. Hier kann ich meinen Computer aufbauen und den Unterricht bis zu den Herbstferien planen.
Morgen werden wir es aber zum 300 Meter entfernten Strand schaffen. Bestimmt. Wenn uns nicht wieder die Dünen dazwischen kommen.
*Klara wird in Woche 2 vorbeischauen.
