Unsere Frau in Moskau / Von den wahren Mördern

(Kungfutius begleitet die deutsche Regierungsdelegation nach Russland)

Noch mal die Merkel in Kreml, noch mal die Politkowskaja.

Was für ein schäbiges Theater ist die Absicht unserer Kanzlerin, sich über die tote Dissidentin zu erkündigen! Was bringt das überhaupt? Welchen Nutzen hat der politische Alltag und die Freiheit des Einzelnen davon? Das ist echt belanglos, danach zu fragen. Würde man auch die genaue Umständen jenes Mordes kennen, so würde das an unserer Situation nichts ändern. Selbst wenn es klar würde, Putin hatte mit eigenen Händen die arme Journalistin erwürgt (oder, was meint man: ist das ein Zufall, dass Mord an Politkowskaja am Putins Geburtstag erfolgte?) würde Putin auch weiterhin an der Macht bleiben (dürfen), würde mit eisernen Hand die russischen Massen regieren, würde die Umstände bedingen, unter der die Welt vegetieren muss – und würde auch weiterhin jeden abknallen, wer sich ihm auch in den Weg stellt.

Das weiss auch unsere dumme Kanzlerin. Allerdings ist ihre Ankündigung für die Massen bestimmt. Nicht nur für die Massen Deutschlands. Auch die Massen Russlands sollen erfahren, wie die deutsche Kanzlerin um ihre persönliche Freiheit bemüht ist. Das steigert ihre Popularität in den Massen, das nutzt also der Politik an sich. Darum lässt Putin es auch zu, dass die deutsche Kuh (wie er die Merkel in den Intimgesprächen mit Medwedew nennt) diesen Unsinn verzapft. Er weiss, dass er anderseits seine Muschiks voll unter Kontrolle hat, dass ihm und seinem Partner nichts passieren kann.

Und im übrigen ist die Merkel bezüglich des Todes von Politkowskaja bestens im Bilde. Die Informationen, über die das deutsche Kanzleramt in der Sache verfügt, reichen garantiert aus, um den wahren Mörder Politkowskajas zu identifizieren.

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