Wir deutsche Bürgerinnen und Bürger mit türkischem Migrationshintergrund und türkische Staatsangehörige mit langjährigem Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland sind besorgt über die Diskussion der letzten Monate.
Rechtsextremismus in der Gesellschaft
Wir sind besorgt darüber, dass Thesen und Behauptungen über Einwanderung und „Integration“, die früher als „Randerscheinungen“ abgetan wurden, nunmehr aus der Mitte der Gesellschaft kommen oder zumindest dort Zustimmung finden. „Rechtsextremismus ist kein Phänomen am ,Rand‘ der Gesellschaft, ganz im Gegenteil finden sich rechtsextreme Einstellungen in besorgniserregendem Maße in der Mitte der Gesellschaft.“ (aus der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010).
Einseitige Diskussion
Wir leben seit Jahrzehnten in der Bundesrepublik Deutschland, haben in unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft Verantwortung übernommen und unseren Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet, wie abertausende andere mit Migrationshintergrund.
Wir meinen, dass die einseitige Diskussion, die nur vermeintliche oder tatsächliche Defizite in den Vordergrund stellt und überwiegend und dem Problem nur mit Sanktionen begegnet, kontraproduktiv ist. Wir haben große Sorge, dass die Weiterführung der Diskussion in dieser Art und Weise zur Wiederholung der tragischen Ereignisse in Folge der Asyldiskussion der neunziger Jahre führen könnte.
Unser Vertrauen leidet
Wir alle fühlen uns durch die derzeitige Diskussion diskreditiert; unser Vertrauen und Engagement für unser Land und unsere Gesellschaft leidet darunter. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur eine Willkommens-, Partizipations- und Empathiekultur die Diskussion versachlichen und die Motivation der Migrantinnen und Migranten stärken kann.
Wir stehen sowohl wirtschafts- als auch sozialpolitisch vor richtungsweisenden Entscheidungen, um Herausforderungen der Zukunft auch im weltweiten Wettbewerb meistern zu können. Wir wollen diese Zukunft verantwortungsvoll mitgestalten. Wir brauchen dazu Deutschland, Deutschland braucht aber auch uns.
Wir appellieren an Politik und Medien, für die gemeinsame Zukunft ihrer Verantwortung bewusst zu werden, das Zusammenleben und Zusammenwirken zu fördern und eiligst einen Neuanfang in diesem Sinne zu wagen.
Dies ist ein offener Brieg den über 700 Menschen mit türkischem Migrationshintergrund unterschrieben haben, darunter die Grüne Ekin Deligöz, die künstlerische Leiterin des Berliner Ballhaus Naunynstraße Shermin Langhoff und der Leiter des Zentrums für Türkeistudien Haci-Halil Usluscan. Initiert wurde er von Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD).
Rechtsextremismus in der Gesellschaft
Wir sind besorgt darüber, dass Thesen und Behauptungen über Einwanderung und „Integration“, die früher als „Randerscheinungen“ abgetan wurden, nunmehr aus der Mitte der Gesellschaft kommen oder zumindest dort Zustimmung finden. „Rechtsextremismus ist kein Phänomen am ,Rand‘ der Gesellschaft, ganz im Gegenteil finden sich rechtsextreme Einstellungen in besorgniserregendem Maße in der Mitte der Gesellschaft.“ (aus der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung: Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010).
Einseitige Diskussion
Wir leben seit Jahrzehnten in der Bundesrepublik Deutschland, haben in unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft Verantwortung übernommen und unseren Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet, wie abertausende andere mit Migrationshintergrund.
Wir meinen, dass die einseitige Diskussion, die nur vermeintliche oder tatsächliche Defizite in den Vordergrund stellt und überwiegend und dem Problem nur mit Sanktionen begegnet, kontraproduktiv ist. Wir haben große Sorge, dass die Weiterführung der Diskussion in dieser Art und Weise zur Wiederholung der tragischen Ereignisse in Folge der Asyldiskussion der neunziger Jahre führen könnte.
Unser Vertrauen leidet
Wir alle fühlen uns durch die derzeitige Diskussion diskreditiert; unser Vertrauen und Engagement für unser Land und unsere Gesellschaft leidet darunter. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur eine Willkommens-, Partizipations- und Empathiekultur die Diskussion versachlichen und die Motivation der Migrantinnen und Migranten stärken kann.
Wir stehen sowohl wirtschafts- als auch sozialpolitisch vor richtungsweisenden Entscheidungen, um Herausforderungen der Zukunft auch im weltweiten Wettbewerb meistern zu können. Wir wollen diese Zukunft verantwortungsvoll mitgestalten. Wir brauchen dazu Deutschland, Deutschland braucht aber auch uns.
Wir appellieren an Politik und Medien, für die gemeinsame Zukunft ihrer Verantwortung bewusst zu werden, das Zusammenleben und Zusammenwirken zu fördern und eiligst einen Neuanfang in diesem Sinne zu wagen.
Dies ist ein offener Brieg den über 700 Menschen mit türkischem Migrationshintergrund unterschrieben haben, darunter die Grüne Ekin Deligöz, die künstlerische Leiterin des Berliner Ballhaus Naunynstraße Shermin Langhoff und der Leiter des Zentrums für Türkeistudien Haci-Halil Usluscan. Initiert wurde er von Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD).