In den weglosen bolivianischen Anden hat es mich immer wieder beeindruckt, wie exakt die Aymara Indianer eine Wegstrecke aus dem Kopf wiedergeben konnten. Diese vielen Details, diese akkurate Beschreibung! Ich habe versucht, mir Vorzustellen, wie sie so eine Gegend wohl im Kopf speichern … als Bild vielleicht? Oder als Reihe markanter Wegmarken?
Heute ist man es sich gewohnt immer und überall die „Vogelschau“ dabei zuhaben. Sei es im Auto mit dem Navi oder auf dem I-Phone oder gar auf GPS-Geräten die detailliertesten Wanderkarten ganzer Länder. Es besteht keine Notwendigkeit mehr, sich den Weg einzuprägen, die Straßenkarte zu studieren oder gar jemanden zu fragen.
Was der Mensch mit der Technik kann, können Tiere schon lange:
- Brieftauben finden von einem beliebigen Ort, zu dem sie entführt wurden wieder heim zu ihrem heimatlichen Schlag – bis zu 1400 km weit.
- Störche fliegen im Herbst von hier nach Südafrika, und sie finden sowohl hier wie auch in Namibia immer zum selben Brut- bzw. Aufenthaltsort.
- Bienen finden immer zurück zu ihrem Stock und können, wenn sie ein besonderes Futter gefunden haben, den anderen Bienen mit einem Tanz den Weg erklären ohne selber wieder hinzufliegen.
- Auch Lachse erstaunen mit einer ‚magnetischen Karte‘ sie finden aus dem Meer immer wieder in denselben Fluss/Seitenfluss und dann diesen Hoch bis zur selben Quelle, wo sie einst geboren sind.
Ähnlich haben Pferde, Hunde, Bisons, Elefanten und unzählige andere Tiere einen extrem guten Orientierungssinn.
Lasst uns wieder mehr Landschaften einprägen, probieren wir doch Strecken einfach so zu finden oder gar Karten selber skizzieren!
Ich male immer wieder Bilder, die wie eine Karte aussehen. Das fasziniert mich: eine Landschaft erschaffen. Dieses Bild kann man kaufen. Es kostet 150.- CHF
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BILD
Forelle, Krabbe und Elritze / 29cm x 22cm / Acryl, Ölkreide auf Zeichenpapier / 2011, Nr.11-086