Alle lieben Massagen. We don’t. Auch etwas, das wir gemeinsam haben. Nur schlechte Erfahrungen haben wir mit der Kneterei gemacht. Ich habe mal zwischen zwei Fahrten eine Massage gebucht, dachte, das könne nicht schaden, und hipp ist es auch. Von Kopf bis Fuss in Öl getunkt hat mich der Eunuch, inklusive Kopfhaut, nach very bad hair day sah es aus, und ausgerechnet den Müller musste ich danach chauffieren. Ich will einfach meinen Kopf nicht in ein Loch stecken, sagt Ave Angus, Kopfschmerzen bekomme sie davon, nicht unterbrechen, sondern abbrechen müsse sie dann. Abbrechen ist heute keine Option. Wir wollen es durchziehen, wer weiss, vielleicht schaffen wir noch den Durchbruch zur Halbzeit des Lebens, und vier fucking Massage-Vouchers haben wir auch. Wir betreten den Schrein, zwei blumengleiche Damen, zwei Tische, hochgelagert, und tatsächlich, mit Löchern. Aus drei Düften dürfen wir wählen, sanfte Klänge, wir legen uns hin. No hole, sagt Ave Angus, und bekommt ein Kissen. Ich schliesse die Augen, steif wie ein Brett. Excuse me, Miss Ave, how is the pressure? Okay, sagt Ave Angus. Sie ist mein Benchmark. Und es kommt postwendend. Excuse me, Miss San, how is the pressure? Limit, sage ich. Und muss plötzlich lachen. Stärker wird der Druck nicht, aber grenzwertig ist er schon. Rupf, an den Haaren wird auch tüchtig gezogen. Dass mir die Blume bloss nicht das Nasenbein bricht, denke ich. Als wolle man uns das balinesische Lächeln ins Gesicht modellieren. Endlich den verdammten Taxometer abschalten. Nur für eine Stunde. Zu spät. Excuse me, relax for another minute, sagt Aves Blume, excuse me, relax for another minute, sagt meine. Gleichschritt, das einzig verlässliche an der Übung. Ave Angus blinzelt mich an. Wie aufgebahrt sehen wir aus, sagt sie. Ich muss wieder lachen. Sind es tatsächlich vier Vouchers pro Person? Wie auch immer, dieses Abenteuer haben wir erstmals überlebt. Und duschen uns das Öl von der Haut. Excuse us.
Image: Taxi Hofer