Gestern nacht ist etwas absolut unnützes passiert. Ich habe ja so ein rosa Moskitonetz über meinem Bett hängen, das mich vor ebendiesen und den Zancuros (den großen gelsenartigen Saugebiestern) beschützen soll. Doch irgendwie ist einer zehn (!) Zentimeter große Spinne, ausgestattet mit Haaren, hässlichem Gesicht und alles was man als Darsteller in Horrorfilmen noch so braucht, gelungen in dieses Netz hinein zu gelangen. Sie hatte dazu alle Zeit der Welt, weil ich den ganzen Tag über das Bett nicht angerührt hatte.
Auf jeden Fall lege ich mich ins Bett schließe den Vorhang und sehe einen eigenartigen Schatten an der Wand sitzen. Als ich hinleuchte sitzt der Schatten nicht an der Wand sondern an der Innenseite des Moskitonetztes und schaut mir aus einem Meter Höhe entspannt beim Verrücktwerden zu. Vielleicht ist es gut zu wissen, das ich schon die kleineren Kollegen in Österreich nicht wirklich gut leiden kann, das verstärkt natürlich die Abneigung gegenüber einem solchen Riesenviech.
Auf der Suche nach irgendjemandem der mir in der Situation behilflich sein könnte streife ich durchs Haus, finde auch jemanden (Judith) aber die kommt auch nicht näher als bis zur Tür. Dann holt sie den Insektenspray. Und gibt ihn mir. Und deutet mir, ich solle das Biest doch runtersprayen. Und das mir, wo ich doch eigentlich gegen solche Methoden bin. Aber noch mehr bin ich gegen solche Monster in meinem Bett, drum tu ich es trotzdem. Ich verpasse dem armen, unschuldigen Tier eine Ladung, von der eine ganze Horde Küchenschaben eine Woche genug hätte, aber das Tier zeigt keine Anzeichen von kamplosem Aufgeben.
Schließlich krabbelt es bis an die Spitze des Netzes und dreht dort ein paar Runden. Judith holt inzwischen wen kompetenteren als mich Dilletanten, da fällt die Spinne aber auch schon und krümmt sich auf meiner Bettdecke. Also das ist etwas, auf das kann ich in Zukunft verzichten, denn das ist etwas dermaßen grausliches. Ein Tier, das so ekelig aussieht so grausam sterben zu sehen ist einfach nur bäääh.
Zum Glück hatte ich ja noch meine Taschenlampe bei mir, sonst hätte ich sie nicht gesehen. Wie ich mich in der Früh gefühlt hätte, wenn sie mir direkt auf der Brust sitzend ins Gesicht gestarrt hätte – ich wage nicht mir das auszumalen …
Und damit gebe ich zurück an den normalen samstäglichen Tagesverlauf mit einem ekelerfüllten Schütteln und einem lauten BUÄÄÄÄÄÄHHHH!!!!