Es sind dann also jetzt Semesterferien. Das merkt man nicht nur daran, dass man noch weniger in der Uni ist als sonst eh schon, sondern auch daran, dass die Cafeteria früher schließt.
Aber eigentlich merkt man es daran, dass die Leute aus der XXL-WG langsam nach Hause tingeln. Als eine der Letzten, weil ich noch von einer Klausur aufgehalten wurde, dann irgendwann auch ich.
In Düsseldorf, also zu Hause, zwei Koffer auf und umpacken. Denn für neun Wochen muss ein Koffer reichen.
Einer reicht auch.
So für die Hälfte.
Zwei Koffer?
Nein, ein Weekender muss reichen.
Er reicht auch.
So für ein Viertel.
Handtasche dazu. Muss reichen.
Reicht auch.
Und der Rest bleibt jetzt eben zu Hause.
Und mein neues Fahrrad.
Und zu spät zu Hause losfahren, weil man den Weg zum anderen Bahnhof unterschätzt.
Und zum Bahnsteig rennen und in den falschen Wagon einsteigen.
Und mit einem unheimlich freundlichen älteren Mann das Fahrrad, den sperrigen, großen Koffer, den fast explodierenden Weekender und das Handgepäck durch den halben Zug schleppen.
Ja, das macht so richtig Laune. Aber so wurde bewiesen, dass es:
A) gute Menschen wirklich gibt.
B) ein Mini-Rock hilft, aber eine Jeans reicht, wenn die Not groß genug ist und
C) ein Fahrrad verbindet.
Und jetzt sitzen, Kaffee und dann Hamburg.
Und ich freue mich auf meinen Sommer in Hamburg, auch wenn es diese Woche erst einmal komplett regnen soll – Quelle: Internet.
Und ich freue mich auch auf meine Freunde, obwohl die Freundin, bei der ich heute Nacht schlafen werde, heute nicht da sein wird – Quelle: Email-Inbox.
Und ich freue mich auf mein Büro, obwohl ich die Leute noch nicht kenne. Aber ich einfach weiß, dass die nächsten neun Wochen ganz toll werden – Quelle: mein Gefühl.
Und so fühlt sich alles gut an.
Und es geht weiter, immer weiter, und es wird besser, immer besser.
Wieder Semesterferien, wieder Hamburg, wieder alles so wie es sein soll.
