Nachdem ich es aus familiären und finanziellen Gründen nicht schaffen werde, die Celebration VI zu besuchen und ich aus Prinzip keine X-Box besitze (mein Haus bleibt Microsoft frei) und mich daher das im Frühjahr erscheinende Kincect (schreibt man das so?) Star Wars Spiel nicht einmal ein Schulterzucken kostet hielt das SW Jahr 2012 für mich zwei Höhepunkte bereit:
- Das Erscheinen des Darth Plagueis Romans
- Episode I in 3D im Kino
Beides habe ich nun hinter mir, d.h. für mich ist das Jahr mehr oder weniger gelaufen!
Nun, ganz so schlimm ist es nicht – ich freue mich natürlich auf die restlichen Folgen der vierten CW Staffel und auf Staffel 5 im Herbst und mit “Dawn of the Jedi” verspricht das restliche Jahr eine sehr interessante neue Comic Reihe bereit zu halten, aber so richtige “Höhepunkte” sehe ich ehrlich gesagt nicht am Horizont.
Aber darum geht es hier ja auch gar nicht!
Während ich über den Darth Plagueis Roman zu gegebener Zeit wohl noch etwas sagen – bzw. schreiben – werde (nur so viel: alles was Ihr Gutes über dieses Buch gehört habt ist war!) möchte ich mich heute dem Wiedersehen mit jenem Film widmen, mit dem die Rückkehr von Star Wars in das kollektive Bewußtsein vor fast 13 Jahren seinen Höhepunkt fand. Ein Film dessen Hype im Vorfeld ein Maß erreichte, dass es praktisch unmöglich war, diesem auch nur irgendwie gerecht zu werden. Und einem Film, der von Vielen (auch von mir) als der schwächste der Saga beurteilt wird. Was nichts daran ändert, dass er der sechstbeste Film ist, den ich ja gesehen habe.
Ich habe bereits im Vorfeld gesagt, dass der Hauptgrund mir Episode I im Kino anzusehen nicht der 3D Effekt ist (auf den ich gleich noch zu sprechen komme), sondern das Erlebnis, einen SW Film dort zu sehen wo er hingehört: auf die große Leinwand! Und das sage ich trotz der phänomenalen Bild- und Tonqualität, die die Blu-Ray Scheiben uns gebracht haben. Das erste Mal seit 3,5 Jahren (wenn man den CW Film weglässt seit fast 7 Jahren) ist wieder ein Star Wars Film im Kino und ich habe die starke Vermutung, dass es das letzte Mal sein wird, dass man TPM (zumindest in einer wide-release) im Kino sehen wird. Und es ist das erste Mal, dass ich einen SW Film im Kino mit meinen Kindern sehen kann, etwas auf das ich mich freue seit Phillip vor mehr als 11 Jahren geboren wurde.
Und in dieser Hinsicht wird der Film seinen Erwartung mehr als gerecht. Wer übrigens wissen will, wie ich mich im Frühjahr 1999 fühlte, als der Film das erste mal in die Kinos kam, dem sei dieser Artikel hier empfohlen.
Doch kommen wir nun zu dem, worauf sich die Meisten (inkl. der Marketingleute bei Lucasfilm) so eifrig gestürzt haben: den 3D Effekt.
Sowohl Lucas als auch sein Produzent Rick McCallum haben im Vorfeld mehrfach betont, dass es ihnen weniger um sog. 3D Gimmicks (als irgendwelche Teile, die aus der Leinwand in Richtung Publikum fliegen, sodass dieses instinktiv den Kopf einzieht), als darum geht, dem Film eine räumliche Tiefe zu verleihen. Und tatsächlich bietet Episode I (wie auch seine 5 Nachfolger) ja recht wenig Möglichkeiten, überhaupt solche “Gimmicks” zu zeigen. Natürlich hätte Lucasfilm es zu Wege gebracht, ebensolche einzubauen (Wrackteile von explodierenden Pods, die in den Zuschauerraum fliegen, Darth Mauls Blut, das die Leute in der ersten Reihe bespritzt), aber wenn ich an den Aufschrei der Meute denke, den allein das kleine Wort “No!” in ROTJ ausgelöst hat, so bin ich froh, dass sie es nicht getan haben!
Und tatsächlich ist die 3D Wirkung vom TPM sehr dezent! Der stärkste Effekt war für mich jene Szene, in der Anakin mit einer “Magnetstange” versucht, das Kabel seines zweiten Pod-Triebwerks wieder einzufangen und diese Stange tatsächlich aus der Leinwand ragte. Daneben war auch der Effekt als Darth Maul seine Sith Probes ausschickt und diese in verschiedenen Richtungen am Publikum vorbeifliegen recht nett, aber das war es im Großen und Ganzen auch schon. In den meisten Szenen sind Personen und Gegenstände, die sich im Vordergrund befinden auch tatsächlich gegenüber dem Hintergrund abgesetzt, aber es gab auch genug Momente, in denen ich überhaupt keinen 3D Effekt erkennen konnte. Ob dies nun beabsichtigt war, oder bei der Konvertierung gepfuscht wurde wage ich nicht zu sagen, ich denke jedoch, dass der Prozess (und vielleicht auch die Wirkung) der 3D Konvertierung bei den nachfolgenden Filmen besser bzw. effizienter werden wird (man denke nur den die optischen Fortschritte, die CW seit Folge 1 gemacht hat).
Nett fand ich übrigens, dass man sogar das Lucasfilm Logo “3D-isiert” hat!
Wer also ins Kino geht um SW in 3D zu sehen (und leider hat sich die Werbung für diesen Film zu sehr auf diesen Aspekt beschränkt), der wird dieses vermutlich nicht sehr glücklich verlassen.
Wenn es Euch jedoch darum geht, den ersten Teil der Saga nochmal in all seiner Größe (inkl. einem digitalen Yoda und einer erweiterten zweiten Runde des Pod-Rennens) zu sehen, oder überhaupt festzustellen, dass SW aus mehr besteht als einer animierten Serie über die Klonkriege (und bei der gestrigen Premiere waren genug Zuschauer anwesend, die 1999 noch nicht auf der Welt waren!), dann geht ins Kino und seht Euch diesen Film an.
Ihr werdet nicht enttäuscht sein!