Und hier ist er nun, der Beitrag unserer Kronengewinnerin Iris! Und wer weiterschmökern möchte, dem sei an dieser Stelle ihr Blog empfohlen: http://schreibtischgedanken.wordpress.com/
Und nun viel Spaß!
Ist sie nicht einfach wundervoll? Die unvergessliche Audrey Hepburn in der Verfilmung der bittersüßen Liebesgeschichte nach einer Novelle von Truman Capote aus dem Jahre 1961.
Mit Leib und Seele verkörpert in dieser Geschichte die klassisch-schöne und elegante Kindfrau Audrey Hepburn das Partygirl Holly Golightly, das es für damalige Verhältnisse kaum wilder treiben kann. Holly führt ein exzessives Leben: schrille Party-Nächte bis zum frühen Morgen, ausschlafen bis zum frühen Nachmittag und anschließendem Frühstück im edlen Abendoutfit vor dem Schaufenster von Tiffany, dem Nobel-Juwelier in New York. Von ihren zahlreichen Begleitern scheut sie sich nicht, auch schon mal 50 Dollar „für die Toilette“ anzunehmen und besucht jeden Donnerstag – gegen Bezahlung – einen stadtbekannten Gangsterboss im New Yorker Gefängnis Sing Sing, um dort „Wettermeldungen“ entgegenzunehmen, um diese an dubiose Personen weiterzugeben.
Das ist das Leben der Holly Golightly, bis in ihrem Mietshaus der junge Schriftstelle Paul Varjak (George Peppard) einzieht. Für ihn ist das schillernde Partygirl zunächst ein interessantes Studienobjekt, unterhält er doch ein Verhältnis mit seiner – um einige Jahre älteren – Verlegerin. Holly nennt ihn – wegen seiner Ähnlich zu ihrem Bruder – Fred. Zwischen den beiden entwickelt sich eine enge Freundschaft, mehr gestattet Holly nicht. Schließlich ist sie auf der Suche nach einen reichen Ehemann. Das Objekt ihrer Begierde macht ihr dann letztendlich auch einen Heiratsantrag: Der politisch einflussreiche, brasilianische Großgrundbesitzer. Holly macht sich daran, ihre Zelte in New York abzubrechen.
Doch da steht plötzlich ihr Ex-Ehemann aus Texas vor ihr, um sie zurückzuholen. Die Vergangenheit holt sie ein. Nun erfährt Paul „Fred“ Varjak Hollys, die in Wirklichkeit Lulla Mae Barnes heißt, Geschichte. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen und wurde bereits mit 14 Jahren verheiratet, um für die Kinder ihres Ex-Ehemannes zu sorgen.
Holly und Paul verbringen einen bunt-verrückten Tag miteinander. Eine wunderbare Szene, sind die ewig scheiternden Diebstahlversuche. Ein junges Paar voller verrückter Einfälle. Eine heile Welt wie es scheint, die jedoch ziemlich schnell getrübt wird. Holly erfährt von dem Tod ihres heiß geliebten Bruders Fred und gibt sich die Schuld daran, weil sie glaubt, für ihre Liebe zu Paul bestraft worden zu sein. Also trennt sie sich von ihm und konzentriert sich mit all ihrer Energie auf den brasilianischen Großgrundbesitzer. An ihrem letzten Tag in New York bittet sie Paul um ein Abschiedstreffen. Als sie hiervon zurückkehrt, wird sie wegen ihrer Beziehung zum Gangsterboss im Sing Sing verhaftet.
Paul gelingt es, sie mit Hilfe eines ehemaligen „Begleiters“ von Holly freizubekommen. Doch ihr Entschluss, nach Südamerika zu reisen steht fest, obwohl der Brasilianer, als er von Hollys Beziehungen zur Unterwelt erfährt, das Verlöbnis löst.
Holly entlässt ihren Kater im strömenden Regen und macht sich auf den Weg zum Flughafen. Doch schließlich besinnt sie sich, sucht ihren Kater, findet ihn und sie und Paul küssen sich im strömenden Regen. Das alles mit „Moon River“ in der Chorversion. Zum Weinen schön.
Das Besondere an diesem Film, an dieser Geschichte ist meines Erachtens das Feuerwerk dieser wundervollen und für die damalige Zeit doch sehr gewagten Dialoge, diese herrlichen Zweideutigkeiten, diese versteckten Anzüglichkeiten. Ein Genuss für denjenigen, der diese Art der Sprache mag.
Ursprünglich sollten hier Marilyn Monroe und Steve McQueen die Hauptrollen übernehmen.
Aber ob der Film dann 1962 für den Oscar und den Golden Globe mehrfach nominiert worden wäre, das lasse ich an dieser Stelle einmal offen …