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„Doctor Who“ befindet sich seit seinem Neubeginn 2005 auf einem Siegeszug. Die Popularität der Serie ist so hoch, wie noch niemals zuvor. Mit Matt Smith gelangte sie auf einen Höhepunkt, der sich besonders in den Zuschauerzahlen der USA niederschlug. Die Folgen wurden schneller, ein wenig überdrehter und auch weniger ernst. Das gefiel allerdings nicht allen Fans der Serie, die zuvor mit David Tennant einen eher düsteren Doctor erleben durften. In Staffel acht präsentiert uns Showrunner Steven Moffat einen völlig neuen Typ Doctor: Vorhang auf für Peter Capaldi!
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Smith-Fans müssen sich allerdings auf Einiges gefasst machen. Aus dem jungen Schönling wird ein ergrauter Herr, der seine dunklen Seiten kaum mehr zu verbergen weiß. Zwar ist „Doctor Who“ auch in der neuesten Staffel witzig, doch die düsteren Momente kommen garantiert. Die Persönlichkeit des Doctors verändert sich hin zum Unberechenbaren. Oftmals kann der Zuschauer nicht sicher sein, wie er gerade denkt, oder was er als nächstes tun wird. Capaldis Doctor weiß nicht mehr, ob er gut oder böse ist, was ihn ausmacht, wer er eigentlich ist. Alles liegt im Dunkeln und so ist auch der Ton der Serie erwachsener geworden.Wenn der Doctor allerdings auf Sinnsuche ist, muss sein Companion eine noch größere Last schultern. Wie schon in den Staffeln zuvor ist Jenna Coleman eine Augenweide. Sie spielt mit einer Inbrunst, die mitreißt und steht Peter Capaldi in nichts nach. Mehr als einmal hilft sie ihm aus der Patsche, muss Situationen alleine meistern und kann auf die Hilfe des Doctors nicht mehr vertrauen. So entsteht eine gewisse Unberechenbarkeit, die der Spannung von „Doctor Who“ nur zuträglich ist. Fans von Jenna Coleman bekommen jedenfalls viel Futter, denn sie ist der wohl beste Companion, den diese Serie je hatte.
Zu den seelischen Problemen des Doctors gesellt sich natürlich auch eine Bedrohung, die über die gesamte Staffel hinweg agiert. Zwar tritt sie erst relativ spät offensiv auf, doch wird sie in den einzelnen Folgen immer wieder angeteasert um im Finale das Fanherz höher schlagen zu lassen. Leider gibt es mit „Robot of Sherwood“ und „In the Forest of the Night“ zwei Episoden, die so gar nicht in das runde Gesamtpaket der Staffel passen wollen. Allerdings wird das mit „Listen“ und „Kill the moon“ – zwei absolute Highlights – wieder kompensiert, die mit Recht zu den besten Geschichten der New-Who-Ära gehören.
Es ist also wie immer unter Steven Moffat. Höhen und Tiefen dicht beieinander, doch dank der hinreißenden Jenna Coleman und des bravourös spielenden Peter Capaldi sehenswert. Als Bonus fungiert das Christmas-Special 2014, das mit Nick Frost als Santa Clause eine willkommene Abwechslung bietet und ebenfalls gehörig mitreißt. So kann es gerne weitergehen mit „Doctor Who“.
BEWERTUNG: 7,5/10Titel: Doctor Who - Staffel 8FSK: ab 12 freigegebenLaufzeit: 653 MinutenGenre: Science FictionShowrunner: Steven MoffatDarsteller: Peter Capaldi, Jenna Coleman, Samuel Anderson, Michelle Gomez