Ulysses lesen und Alltag

„Oder war allein das möglich,

was sich auch wirklich begab? Webe, Weber des Winds.“

(Ulysses, James Joyce)

Der Arbeitsplatz ist eingerichtet. Der Sohn hat mir einen Schreibtisch und eine selbstgebaute Lampe gespendet, mit goldenem Innenschirm.  Ein schwarzer Tee, ein paar gebrannte Mandeln und so lese ich die ersten zwei Seiten des zweiten Kapitels zum zweiten Mal. Stephen hat keine Lust zu unterrichten. Er will Lernender sein nicht Lehrender. Zu satt sind ihm die Kinder, zu unmotiviert, er selbst scheint der Thematik auch nichts abgewinnen zu können. Es taucht Blake auf, Circe, Troja, Vico. Ich sammle die Puzzlestücke und lege sie beiseite.

Mit den Kindern im Kindergarten durch schlammige Wege gewatet. Es regnet seit Tagen. Sie sammeln Zauberkräuter, Baumrinden und glatte, runde Steine. Zweimal werden wir darauf angesprochen, wie wundervoll doch dieses Alter der Kinder ist. Es lief eine Sendung bei Vox: Die wunderbare Welt der Kinder. Als auch noch der Verkäufer am Fischstand, die Schillerlocke musste einfach sein, mich auf die Sendung ansprach, beschließe ich heute mal fernzusehen, ausnahmsweise.

Vorerst wate ich aber noch einmal mit den Hunden durch den Schlamm. „Zieh die neuen Schuhe nicht an Anna“, nicht hier im Vorort mit den unbefestigten Wegen.“ Anna war shoppen und will nun zur Freundin-zu Fuß. Der Fußweg  aber ist ein Bachlauf.  Sie zieht die neuen Schuhe trotzdem an. Letztlich lernt man durch Erfahrung. Ulysses lege ich für heute zur Seite und begebe mich in die wunderbare Welt der Kinder .Euch einen schönen Abend.



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