Nicht ganz ohne: Der Übertritt in die Mittelstufe
Es wird wohl nie aufhören: Am Montag hat ein weiterer «erster Schultag» stattgefunden, und unser Kleiner ist jetzt auch in die Mittelstufe übergetreten. Diese jeweils so lange im Voraus erwarteten und doch immer auch etwas gefürchteten Meilensteine habe ich mit unseren Jungs unterdessen schon so viele Male erlebt, dass ich mich eigentlich daran gewöhnt haben müsste.
Doch dem ist nicht so, und so stellte sich dieser dumpfe, auf dem Magen liegende Gefühlsmix von Erwartung und Respekt doch tatsächlich nochmals ein – dieses Mal erst recht. Denn dieses Mal wusste ich bereits vom Grossen, was der Schritt in die ominöse Mittelstufe bedeutet. Wenn ich die Mittelstufe – nach einem Jahr Erfahrung – zwar nicht gerade so beschreiben würde, wie sie mir davor von anderen Müttern als Stufe dargestellt wurde, «wo die Schraube massiv angezogen wird und die Kinder grausam auf die Welt kommen» –, so war der Wechsel in die 4. Klasse für unseren Grossen doch deutlich spürbar. Auch für den Kleinen wird es kein Zuckerschlecken sein: Neue Lehrerin, fast doppelt so viele Mitschüler, mehr Lektionen, kein zusätzlicher freier Nachmittag zum Mittwoch mehr, deutlich mehr Hausaufgaben und demnach viel weniger freie Zeit zum Spielen und zum einfach sein. Diese Zäsur im noch so jungen Primarschulleben eines Kindes ist wirklich nicht ganz ohne und scheint mir ein erster kleiner Abschied von der unbeschwerten Kindheit darzustellen, was mir sehr leid tut. Aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als mich an ihre bisher ungebrochene Freude, in die Schule gehen zu dürfen, zu halten und auf ihre unglaubliche Anpassungsfähigkeit zu vertrauen.
Unserem frischen Mittelstufenkind wünsche ich eine rasche und gute Eingewöhnungszeit – auf dass er dieses neue Abenteuer – wie schon sein Bruder zuvor – mit ganz viel Freude angehe und eine spannende Reise durch die Mittelschulzeit erlebe!
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
Wie habt ihr den Übertritt in die Mittelstufe erlebt?
