Überschuldung im Alter vorbeugen: Darauf muss man achten

Mittlerweile weiß es fast jeder: Die gesetzliche Rente reicht für viele nicht aus, um ihren bisherigen Lebensstandard zu finanzieren. Zahlreiche momentanen Rentner sehen sich mit Altersarmut konfrontiert, aufgrund prekärer Beschäftigungsverhältnisse und sinkendem Rentenniveau wird sich dieses Problem verschärfen. Als dramatisch erweist sich die Situation für Selbstständige ohne Anspruch auf die gesetzliche Rente. Zunehmend mehr Menschen im Alter droht die Überschuldung. Lassen Sie es nicht dazu kommen und sorgen Sie früh vor!

Frühzeitig die finanzielle Situation im Alter analysieren

Je eher Sie sich mit Ihrer Finanzlage im Ruhestand auseinandersetzen, desto wirkungsvoller können Sie vorsorgen. Bestenfalls beschäftigen Sie sich bereits in jungen Jahren mit dieser Thematik. Naht der Renteneintritt und haben Sie Ihre Finanzlage noch nicht ausreichend geprüft und entsprechend gehandelt, sollten Sie aber nicht verzagen: Auch zu diesem Zeitpunkt können Sie der Schuldenfalle effektiv vorbeugen. Unabhängig vom Zeitpunkt empfiehlt es sich, die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben im Alter aufzulisten. Anhand dieser Aufstellung erkennen Sie, welche Lücke später eventuell klafft. Die individuelle Situation hängt von zahlreichen Faktoren ab.

Welche Rente können Sie erwarten? Verfügen Sie über Zusatzeinnahmen aus Betriebsrenten und der privaten Vorsorge? Verbuchen Sie Mieteinnahmen? Besitzen Sie ein Eigenheim und müssen im Ruhestand weder Miete noch Raten für den Immobilienkredit bezahlen? Listen Sie alle Einkünfte und fixe Ausgaben penibel auf, bei unsicheren Punkten schätzen Sie gewissenhaft. Planen Sie einen Sicherheitspuffer ein: Mieter müssen zum Beispiel stets mit Mietsteigerungen rechnen.

Langfristige Belastungen durch vermeidbare Kredite meiden

Einige Rentner müssen weiterhin Kreditverpflichtungen nachkommen, obwohl sich ihr Einkommen mit dem Renteneintritt erheblich minimiert hat. Das muss nicht grundsätzlich schlecht sein. Bei einer Immobilienfinanzierung stemmen Rentner die verbleibenden Raten einer Restfinanzierung problemlos, wenn sie auf einem klugen Finanzplan basiert und die Einkommensverluste einberechnet sind. Manche übernehmen sich jedoch mit schlecht geplanten Immobilienfinanzierungen oder belasten sich unnötig mit Kfz-Krediten und Konsumkrediten.

Reichen deren Laufzeiten bis in den Ruhestand, ist Vorsicht ratsam. Verbraucher sollten gründlich überlegen, ob sie den Kredit unbedingt benötigen und ob sie die Kreditrenten im Alter stemmen können.

In jedem Lebensalter: Einsparpotenzial bei Verträgen nutzen

Experten raten Verbrauchern in allen Altersgruppen, die Kosten für dauerhafte Verträge zu prüfen. Fixkosten engen die finanziellen Spielräume ein, mit einer Vertragskündigung oder einem Anbieterwechsel reduzieren Sie Ihre Kosten sofort! Diese Kostensenkungen können Sie deshalb auch kurz vor dem Renteneintritt oder während des Ruhestands verwirklichen. Sie minimieren damit die Gefahr einer Überschuldung nachhaltig. Kündigen Sie verzichtbare Abonnements und Versicherungen.

Vergleichen Sie bei notwendigen Verträgen die Konditionen vieler Anbieter und wechseln Sie zu einem günstigeren Tarif. Typische Beispiele mit hohem Einsparpotenzial sind Strom- und Gastarife, Versicherungen aller Art sowie Mobilfunk- und DSL-Verträge.

Versorgungslücke mit staatlich geförderter Altersvorsorge schließen

Das Rentenniveau sinkt seit vielen Jahren, inzwischen erhalten gesetzlich Versicherte weniger als die Hälfte des Verdiensts. Bei zahlreichen Selbstständigen, die keine oder wenige Rentenpunkte auf ihrem Rentenkonto verzeichnen, sieht es noch schlechter aus. Dem wirken Sie mit weiteren Möglichkeiten der Altersvorsorge entgegen. Bietet Ihr Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge an, nehmen Sie diese in Anspruch. Sichern Sie sich zudem die staatliche Förderungen bei der Riester- oder der Rürup-Rente. Die Riester-Rente eignet sich vornehmlich für Arbeitnehmer. Der Staat zahlt hohe Zuschüsse, wenn Sie die festgelegten Eigenleistungen erbringen.

Die Grundzulage beträgt 175 Euro pro Jahr, für jedes Kind kommen bis zu 300 Euro hinzu. Die Rürup-Rente zahlt sich für Selbstständige sowie Angestellte mit hohen Löhnen aus, diese können die Sparbeiträge weitgehend von der Steuer absetzen. Darüber hinaus lohnt es sich, flexibel zusätzlich Vermögen als Altersabsicherung zu bilden. Fondssparpläne zeichnen sich zum Beispiel durch den Vorteil aus, dass Sie die Sparraten jederzeit anpassen können.

Finanziell abgesichert im Alter: private Vorsorge zentral

Ihren Lebensabend können Sie nur ohne Finanzsorgen in vollen Zügen genießen. Denken Sie frühzeitig über Ihre Finanzsituation nach und ziehen Sie die optimalen Konsequenzen. Reduzieren Sie Kosten und meiden Sie finanzielle Verpflichtungen. Der wichtigste Punkt ist, dass Sie konsequent private Altersvorsorge betreiben.


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