Übersäuerung als Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Übersäuerung als Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Unser Körper ist ein hoch-komplexes und auch sensibles System. Auf absolut alles reagiert er, und das ist auch gut so. Viele Reaktionen kennt die Wissenschaft, sofern es um das „wie“ geht. Beim „warum“ tappen die Forscher oft noch im Dunklen. So kann es zum Beispiel sein, dass Menschen, die sich neutral oder gar basisch ernähren, dennoch alle Anzeichen der Übersäuerung zeigen. Der mögliche Grund: eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Wie es dazu kommt und was Sie tun können, schauen wir uns in diesem Artikel gemeinsam an.

Übersäuerung durch Verdauungsfehler

Die Annahme, Übersäuerung entstehe, weil viel Saures gegessen wird, ist schlicht falsch. Vielmehr entsteht sie, weil beim Verdauungsvorgang im Körperinneren Säuren entstehen. Dem Grunde nach ist das normal, wenn diese Säuren aber nicht gepuffert werden können, entsteht der unerwünschte und belastende Effekt.

Es gibt zwei grundsätzliche Ursachen, wenn der Körper Übersäuerung nicht mehr ausgleichen kann:

  • Es ist einfach mehr Säure als Neutralisator da
  • Es entstehen Säuren, für die der Körper keine Neutralisatoren im petto hat.

Für die Frage, wie es mehr Säure als Neutralisator geben kann, gibt es wiederum zwei mögliche Ursachen. Die eine liegt in den gegessenen Mengen, die andere im Körper selbst. Wenn der Magen mit irgendeinem Stoff nicht klar kommt, fordert er mehr Verdauungssaft an. Dieser Saft besteht zu nicht unerheblichem Teil aus Salzsäure, die natürlich beim Weg durch den Darm wieder neutralisiert werden muss. Dieses Mehr an Magensaft bemerken Sie zum Beispiel, wenn Sie Sodbrennen haben. Oft ist dann soviel Magensaft da, dass er nach oben in die Speiseröhre gedrückt wird, was das Brennen auslöst.

Beim chemischen Teil der Verdauung können jetzt zwei Dinge passieren:

  1. Der Nahrungsbrei wird viel zu säurehaltig
  2. durch die Reaktion der Stoffe untereinander entstehen Säuren, denen der Körper nichts entgegenzusetzen hat.

Man weiß inzwischen, dass unsere Verdauungssäfte in ihrer genauen Zusammensetzung so individuell sind, wie wir selbst. Daher kann es also durchaus passieren, dass ein Nahrungsmittel das eigentlich basisch ist, bei Ihnen den „Säurealarm“ auslöst.

Tipp: Wenn Sie auf bestimmte Speisen mit Sodbrennen, Aufstoßen oder Magendrücken reagieren, ist das ein Hinweis, dass Sie diese Speise nicht vertragen. Klar eigentlich, doch darf dieser Gedanke ruhig weiter gedacht werden: Nicht vertragen bedeutet nämlich auch, dass Ihr Körper diese Speise folglich nicht so wie es zu erwarten ist, verarbeiten wird.

Übersäuerung als mögliche Allergieursache

Wenn Sie übersäuern, verändert sich das Milieu (wörtlich: Umfeld) in Ihrem Darm. Da „wohnt“ unter anderem Ihr Immunsystem. Wichtiger Anteil hier: Die Darmbakterien. Wenn wir es sehr einfach ausdrücken wollten, könnten wir sagen: Eine Allergie ist die Folge eines fehlgeleiteten Immunsystems.

Für Sie heißt das, dass eine Übersäuerung durch eine nicht erkannte Nahrungsmittelunverträglichkeit die Entwicklung einer echten Allergie zur Folge haben kann. Dummerweise können Sie als Konsequenz gegen alles Mögliche allergisch werden, so dass der Zusammenhang mit dem nicht vertragenen Nahrungsmittel nicht unbedingt offensichtlich wird.

Wie erkennen Sie denn nun, ob Sie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben? Hier gibt es eine Faustregel: Alles, was gut vertragen wird, macht nichts mit Ihnen. Das heißt im Klartext, wenn sich nach dem Essen eines Lebensmittels Ihre Befindlichkeit merklich ändert, muss an Unverträglichkeit gedacht werden.

Neben den „üblichen Verdächtigen“ Magendrücken, Sodbrennen, Verstopfung oder Durchfall sollten aber auch noch andere Veränderungen beachtet werden. Diese können zum Beispiel sein:

  • Müdigkeit
  • Kopfweh
  • vermehrtes Schwitzen
  • Frieren
  • kalte Hände oder Füße
  • Aufgekratzt-Sein
  • Reizbarkeit
  • „Null-Bock-Feeling“
  • Konzentrationsschwäche

Sollte Ihnen auffallen, dass Sie eine oder mehrere dieser Reaktionen eine halbe bis eine Stunde nach dem Genuss einer Speise zeigen, kann dies ein Hinweis auf eine Unverträglichkeit sein.

Am Besten sprechen Sie über solche Fragen mit einem ganzheitlichen Therapeuten, denn für die allopathische Medizin sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten eher von geringer Bedeutung, um höflich zu bleiben. Und die Lebensmittelindustrie suggeriert: „Schmeiß dir ne Pille ein, und du kannst auch mit Laktoseintoleranz literweise Milch trinken!“

Übersäuerung durch Nahrungsmittelunverträglichkeit meiden

Die Kinesiologie, eine ganzheitliche Methode, die mit Körperspannung arbeitet, bietet eine spannende Möglichkeit, Reaktionen auf Nahrungsmittel auszutesten: Den kinesiologischen Muskeltest:

Sie brauchen dazu eine zweite Person. Nun nehmen legen Sie Ihre empfängliche Hand (bei Rechtshändern die linke, bei Linkshändern die rechte) auf das Nahrungsmittel. Legen Sie die andere Hand auf den Tisch und drücken Sie Daumen und Zeigefinger leicht zusammen. Ihr Helfer versucht nun 10 Sekunden lang, Ihre Finger mit mäßiger Kraft auseinander zu drücken.

Ist das Nahrungsmittel für Sie okay, werden Sie Ihre Finger zusammenhalten können. Ist es nicht okay, gehen Ihre Finger auseinander (manchmal sogar schockierend einfach). Je schneller und leichter Ihre Finger zu öffnen sind, umso mehr Kraft nimmt Ihnen das Lebensmittel unter der Empfängerhand.

Statt die Finger aneinander zu legen, können Sie auch den Arm ausstrecken, und der andere muss dann versuchen, Ihre Hand leicht nach unten zu drücken. Auf diese Weise können Sie sogar feststellen, ob ein Lebensmittel gerade heute gut oder eher schlecht für Sie ist. Ob man solche Methoden nun ernst nimmt oder als „Hokuspokus“ abstempelt, ein Versuch wird Sie in Erstaunen versetzen. Hier finden sie auch noch Details zum kinsesiologischen Muskeltest.

Was Ihnen wohltut oder nicht, ist so einzigartig, wie Ihr Gesicht oder Ihre kleinen Macken. Um Übersäuerung wirksam zu meiden und zu heilen ist es wichtig, Ihre persönlichen Unverträglichkeiten zu kennen, und so mögliche Fehlreaktionen Ihres Körpers zu meiden. Es ist ein wohltuendes Abenteuer, nicht nur sich selbst, sondern auch den eigenen Körper zu erkennen und zu verstehen.

Bildquelle: © dream designs / http://www.freedigitalphotos.net

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