Ein guter Freund sagte heute Mittag zu mir:
Junge du musst dir merken, heutzutage ist an allem der Klimawandel schuld und wenn nicht dann wenigstens die Wirtschaftskrise.
Ein wahrhafter Prophet für den heutigen Abend. Der Reihe nach. Ich bin vorhin über die Kolummne von Paul Krugman in der New York Times gestolpert. Er erklärt uns warum der Klimawandel an den Revolutionen in Nordafrika schuld ist. Kleine Kostprobe:
The consequences of this food crisis go far beyond economics. After all, the big question about uprisings against corrupt and oppressive regimes in the Middle East isn’t so much why they’re happening as why they’re happening now. And there’s little question that sky-high food prices have been an important trigger for popular rage.
Also der Klimawandel sei schuld an den gestiegenen Lebensmittelpreisen und die wiederum schuld an der revolutionnären Stimmung. Während ich das letztere in gewisser Weise noch nachvollziehen kann, obwohl ich das auch für sehr vereinfachend halte, habe ich mit dem ersteren doch so meine Schwierigkeiten. Genauso lässt sich argumentieren (was er natürlich auch erwähnt), dass an den gestiegenen Lebensmittelpreisen, die Umweltpolitik der westlichen Welt schuld ist. Ich erinnere nur an die Förderung von Biosprit und Kosorten. Durch die Verwendung von Anbaufläche für Biosprit, fällt erhebliche Anbaufläche für die Lebensmittelindustrie weg, welches in der Konsequenz aufgrund von Knappheit die Preise steigen lässt. Diesen Zusammenhang kann man auch tatsächlich belegen. Das dürfte im anderen Fall schon schwieriger sein. Aber naja.
An einer anderen Stelle diskutiere ich derzeit um den verpflichtenden Veggie-Day. Ich halte davon nichts und habe das folgendermaßen argumentiert:
Hallo till we,
»Aber selbst wenn: Was wäre so schlimm daran, in Kantinen einmal in der Woche nur hochwertiges vegetarisches Essen anzubieten?«
Es spricht nichts dagegen, wenn alternativ zu Fleischgerichten auch hochwertige vegetarische Küche angeboten wird. Dann hat der Konsument die Wahl. Alles andere ist intolerant.
Von einem Diskutanten wurde mir dann prompt entgegengehalten, ob ich denn nicht wüsste das übermäßiger Fleischkonsum „die Freiheit [en] anderer einschränkt, und zwar unverhältnismäßig“ und gab mir diesen Link, welcher sich mit der benötigen Anbaufläche von Fleisch beschäftigt. Mir fällt es also wie Schuppen von den Augen. Mein Fleischkonsum ist schuld an der Revolution in Tunesien, und wenn nicht war es sicher die Wirtschaftskrise.