Überbewertete Sexualität
„ (…) Das Buch verkaufte sich 2008 auf der Grundlage, dass hier Tabus gebrochen werden. Hinterher kann man plakativ behaupten “Schaut her, ich habe dieses krasse Buch gelesen, weil ich sexuell so krass aufgeschlossen bin.” Sexualität ist nämlich ein Wettbewerb, in dem es ausschließlich darum geht, wer die krassere Fantasie hat. (…)“
Christin rezensierte das Buch Feuchtgebiete und das obige Zitat erweckte in mir wieder eine Posting Idee, die ich schon einige Wochen davor hatte. Den vor einigen Wochen outete sich irgendein Fussballspieler, er sei schwul.
Die Medien waren voll davon und jeder der was auf sich hielt sagte: „Ja, voll toll das er sich das getraut hat und so!“ Und ich dachte mir so: „Ey, mir doch egal was du in deinen Schlafzimmer machst!“ Aber anscheinend bin ich mit dem Desinteresse an den Sexualleben „berühmter“ Personen auf einen sehr einsamen Weg.
Ich frag mich, wieso sich der Blickwinkel auf eine Person ändert, nur weil man weiß das er nun homosexuell ist oder weil er sich scheiden lässt, da er eine Affäre mit seiner Friseurin hat. Nur weil eine Person auf dies und das steht, ändert sich nichts dadran, dass er auf den Pott muss. Und dadurch wird es dort auch nicht nach Rosen duften.
Vielleicht ist das auch als indirekter Heiratsmarkt gedacht, dass die ganzen Groupies und Fans wissen: Jetzt müsst ihr ganz laut kreischen, ganz penetrant auftreten und versuchen euren Herzblatt aber so was von nahe zu kommen, dass er ja nur euch nehmen kann.
Oder so ähnlich…
Letztendlich bringen mir diese Informationen nichts. Eventuell nur bei der App „Quizduell“ wenn die 2000er gewählt werden, wenn die Frage kommt: „Mit welchem Bodyguard schläft Heidi Klum derzeitig?“ Aber ansonsten sehe ich dadran keine relevante Information. Für mich ändert sich da nichts an meiner Meinung über die Person oder an der Leistung die sie erbrachte (oder nicht).
Aber ich glaub damit bin ich wirklich auf einen einsamen Pfad.
22. Februar 2014Christiane