Am Beginn von „Ghosts of Mortis“ sitzen Anakin, Ob-Wan und Ahsoka immer noch auf Mortis fest und suchen nach einem Weg entweder den „Planeten“ zu verlassen, oder zumindest eine Botschaft nach draußen zu schicken. In diesem Zusammenhang lernen wir, dass Ahsoka im Rahmen ihrer Jedi Ausbildung offenbar auch gelernt hat, ein Raumschiff zu reparieren. Dabei trägt sie eine Schutzbrille, die jener von Hondo Ohnaka ziemlich ähnlich sieht…
Ahsoka mit Brille
Wie schon in der vorhergehenden Folge, so ist auch diese Episode reich an Zitaten und Anspielungen aus bzw. an die Kinofilme. So bezeichnet der Sohn Laserschwerter als „crude instruments“, eine ähnliche Bezeichnung wählt Ben Kenobi in ANH gegenüber Luke, als er über Blaster spricht.
Etwas später sagt der Sohn über die Zukunft: „Nothing is set in stone.“, Yoda in einem vergleichbaren Zusammenhang: „Always in motion the future ist.“
Als Anakin erkennt was aus ihm wird und er schließlich den Verlockungen des Sohnes erliegt sagt er zu Obi-Wan: „I have seen that it is the Jedi who stand in the way of peace,“ Einen recht ähnlichen Satz wir er seinem Meister einige Zeit später auch auf Mustafar entgegenschleudern.
Nein, das ist nicht Mustafar
Schließlich wendet sich der sterbende Vater seinem ebenfalls tödlich verwundeten Sohn zu und sagt: „I always knew there was good in you!“ Das sollte uns doch aus ROTJ bekannt vorkommen, oder?
Etwas seltsam erscheint mir in diesem Zusammenhang, dass – SPOILER – Anakin den Sohn mit seinem Laserschwer töten kann, wo wir doch in der vorhergehenden Folge gelernt haben, dass nur das „reale“ Schwert den drei Wesen etwas anhaben kann…
Die Wiederherstellung des Gleichgewichts?
Der Höhepunkt der Folge ist mit Sicherheit Anakins Vision seiner eigenen Zukunft. Diese Szenen sind sehr schnell geschnitten und ich musste mir dieses Stück drei mal ansehen um jedes Detail und jeden Dialog mitzubekommen. Zitate und Bilder aus den Episoden III, IV und VI (habe nichts aus ESB entdeckt, aber vielleicht ist mir auch was entgangen, wie gesagt, die Vision ist rasend schnell geschnitten), die schließlich mit Darth Vaders Maske enden.
Die Zukunft des Jedi
Dies ist das erst Mal, dass in CW ein solches „Flash Forward“ verwendet wird, aber es ist – zumindest entstehungsgeschichtlich – bereits das zweite Mal, dass Anakin einen deutlichen Hinweis auf seine Zukunft erhält: in der dritten Staffel der CW Micro-Serie hatte Anakin in einer Höhle eine Vision, in der sich der junge, stark Held schließlich in ein Wesen mit einer eisernen Maske verwandelt, aber diese Folge spielt knapp vor Ep. III und somit nach „Ghosts of Mortis“.
Insgesamt halte ich den Abschluss der Mortis Trilogie für den „schwächsten“ Teil, wobei ich die Anführungszeichen durchaus bewusst gesetzt habe, denn diese Episode zählt immer noch zum absolut Besten der gesamten Serie.
Doch kommen wir nun zu dem was dies alles bedeuten mag: sind die Geschehnisse auf Mortis tatsächlich passiert, oder war dies nur etwas ähnliches wie das, was Luke in der Höhle auf Dagobah passiert ist, nur in viel größerem Maßstab?
Offenbar können sich die drei daran erinnern, was mit ihnen auf Mortis passiert ist (was mich persönlich etwas überrascht) und Dave Filoni sagte kürzlich in einem Interview, dass sie miteinander nicht über diese Ereignisse sprechen werden (was mich noch mehr überrascht, denn ich würde wahrscheinlich über nichts anderes mehr reden wollen). Auf der anderen Seite könnte man Daves Aussage auch so interpretieren, dass sie sehr wohl mit anderen darüber reden werden. Wird Obi-Wan also Yoda und Mace Windu über Mortis berichten, wird Ahsoka bei Plo Koon diesbezüglich Rat suchen und – was vielleicht am Wichtigsten ist – wird Anakin Palpatine informieren, dass es Wesen gibt für die das was die Jedi (oder auch die Sith) mit der Macht in der Lage sind zu bewerkstelligen nicht mehr ist als „geistiges Schulterzucken“? Und wenn ja, was wird dies bewirken? Wird sich Sidious auf die Suche nach Mortis machen oder nach einem ähnlichen Ort auf dem vergleichbare Wesen leben um von ihnen zu lernen oder sie zu unterwerfen? „Unlimited Power!“ wie Sidious Mace Windu in dessen letzten Augenblicken entgegenbrüllt. Stammt diese unbegrenzte Macht von „Force Wieldern“ wie dem Vater, dem Sohn oder der Tochter?
Und noch etwas: ganz offensichtlich waren diese drei Wesen nicht die Verkörperung, die Personifizierung, der Macht, denn alle drei sind tot und die Macht hat nicht aufgehört zu existieren. Waren diese Wesen also vielleicht nur eine Art „Über-Jedi“ bzw. „Über-Sith“ von denen es noch mehr gibt? Sehen wir vielleicht irgendwann, woher diese Wesen gekommen sind und wer (oder was) über ihnen steht „(There is alway a bigger fish!“)? In dem gleichen, oben angesprochenen Interview sagte Dave Filoni auch, dass die Mortis Trilogie nicht das Ende, sondern erst der Anfang gewesen ist. Wir sollten also warten.
Was sonst noch zu erwähnen wäre:
- Vielleicht ist es mir bisher nicht aufgefallen, aber ich glaube, dass dies die erste Folge ist, in der sich die Haare im Wind bewegen und nicht mehr wie aus Holz geschnitzt am Kopf sitzen. Die Bewegung ist nicht stark, aber eindeutig sichtbar, als Anakin in den „Brunnen der dunklen Seite“ hinabfliegt.
- Das Grab der Tochter erinnert mich an das Grab von Jesus Christus – mit dem großen Stein davor, der zur Seite gerollt wird.
- Qui-Gon Jinn taucht wieder auf, macht aber wieder nur recht kryptische Aussagen. Ich behaupte nach wie vor, dass dies nicht der Macht-Geist des Jedi, sondern in Wirklichkeit der Sohn ist.
- Interessant ist, dass die Körper der Tochter und des Sohnes nach dem Tod physisch erhalten bleiben, während sich der Vater im Moment des Exitus auflöst.
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.