Ohgottohgottohgott, nein, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Im Gespräch mit den Arbeitskollegen hatte ich gerade erfahren, dass es an einer Grundschule mal einen Hausmeister gab (und vielleicht noch gibt), der auf den Namen ‚Dieler‘ hörte. Nun sollte auch ein gottgefälliger Name nicht unbedingt immer zu den Einstellungsvoraussetzungen an der Grundschule gehören. Ich nehme aber mal an, dass der arme Mann diese Witze gar nicht mehr lustig fand. Oder konstruktiver formuliert: Die Schülerinnen und Schüler der besagten Grundschule wurden sensibel an ein sensibles Thema herangeführt, auf Kosten des Hausmeisters. Wir kamen dann im Gespräch noch auf einen Lehrer namens ‚Frankenstein‘. Auch da böte sich einiges an gefälliger Überleitung zum Schulstoff an. Spontan fällt mir da der Biologieunterricht ein.
Aber kehren wir zurück zur Figur des Hausmeisters. Häufig sind es die Leute, die an der Schule wirklich das Sagen haben. Schüler kommen und gehen, Lehrer kommen und gehen. Schulleiter kommen und gehen. Der Hausmeister bleibt eine feste Größe. Manchmal fallen sie aber auch aus der Zeit. Beispielsweise haben wir an unserer Grundschule da ein Hausmeisterehepaar, das wohl in den Zeiten sozialisiert wurde, als der Camel-Cowboy noch über den Schulhof ritt. Es ist mir klar, dass man vom Glimmstengel schlecht wieder loskommt. Aber heute, um beim Wüstentier zu bleiben, ist die zeitgemäße Kamelform eher das Alpaca, ohne Glimmstengel und mit nachhaltig geschorener Wolle. Nun müssen Hausmeister als Nicht-Pädagogen nur bedingt eine Vorbildrolle übernehmen. Anders sehe ich das allerdings, wenn die Wohnung des Hausmeisterehepaars auf den Schulhof geht. Und tagaus, tagein vorbildlich an der Haustüre stehend auf den Schulhof gequalmt wird (womöglich, um lobenswerterweise den Zigarettenrauch aus der Wohnung zu halten). Alle wissen es, niemand traut sich, daran was zu ändern. Times are changing. Und die Zeit wird so oder so wohl auch das Problem erledigen.
Doch auch mit der Borniertheit jung-dynamischer Hausmeister durfte ich schon meine Erfahrungen machen in Bonn. Unsere Jugendmusikschule grenzt an eine Grundschule. Der Parkplatz gehört zur Musik- oder Grundschule, das weiß ich nicht. Jedenfalls parken die Leute dort im Regelfall wie es sich gehört. Nur einmal stand an einem Freitagnachmittag ein BMW quer über drei Parkplätze. Der junge Besitzer kam nonchalant eine halbe Stunde später: Auf sein etwas querulantes Parken angesprochen, meinte er nur lapidar: Er sei hier der Hausmeister! Es war mir dann auch klar, dass meine Mail an die dortige Schulleitung unbeantwortet blieb.
Wir kennen ja die Machtposition des Hausmeisters.
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