Servus Baby – Fernsehtipp

Heute Abend (11.9./20:15 Uhr, BR) wird im Fernsehen die kleine Miniserie ‚Servus Baby‘ ausgestrahlt. Da wir in der Mediathek des BR vor ein paar Tagen schon darüber gestolpert waren, kann ich die Serie nur empfehlen:

Wenn man so in Eltern- und Familiendingen steckt, verblasst am Horizont so langsam die Erfahrung, dass es für die nächste Generation erst einmal ein erstrebenswertes Ziel ist, soweit zu kommen. Es ist mit Schlafdefizit, Schreibabies, Tobsuchtanfällen der Dreijährigen, bockigen Drittklässlern oder Pubertierenden beiderlei Geschlechtes an der Backe gar nicht mehr so leicht vorstellbar, wie schwierig der Weg war, erst einmal dahin zu kommen!

Darum geht es in „Servus Baby“. Der Titel ist schon mehrdeutiges Wortspiel: Die Beziehungspartner werden reihenweise abserviert, doch der Wunsch nach einem Hallo zum Baby im Wortsinne ist durchgängig da. Mittzwanziger, auch Dreissiger mit Torschlusspanik versuchen im Großstadtgeflecht zwischen Abschluss von Schule, Ausbildung, Uni und was auch immer und dem Beruf(seinstieg) dann auch noch die Partnerschaft auf die Reihe zu bekommen. Ein paar Freundinnen, ein paar Jungs, mehr braucht es dazu nicht, wenn die Dialoge stimmen. Und die stimmen wirklich. Der Partner, der schweigt, weil er nicht erzählen möchte, wie viele Beziehungen er schon DAVOR hatte. Wobei die Dame an seiner Seite ihm deswegen den Laufpass gibt. Hunderte befürchtend, um am Ende (Achtung SPOILER) zu erfahren, dass es kümmerliche drei oder vier waren. Weswegen der Mann ob dieser ganz unmännlichen Eroberungszahl auch schwieg. Der one-night-Stand, der sich Gedanken macht, ob es hier um eine nette Nacht oder versuchten Samenraub handelt. Die Episode am Brunnen, wo die Verlassende dem Ex vor dessen neuer Freundin nicht nur eine Szene macht, sondern tatkräftig zur Wasserschlacht schreitet und nicht nur der Zuschauer, sondern auch die neue, schwangere Freundin so langsam glaubt, dass das denen zwei Spaß macht.

Es ist, das Wort ist aber schon gefallen, ein Episodenfilm. Die Konstellationen, die Szenen werden angerissen, die Charaktere aber dann nicht wirklich ausgespielt. Und wenn, dann ist es, hier die einzige Kritik, eher ein plattes, erwartbares ‚Nein‘ auf die Frage des Pfarrers, ob denn forsche Junge im Bräutigamsgewande wirklich zum Mann genommen werden möchte. Und erneut geht das Spielchen los für diese abweisende Braut, ob denn endlich Mr. Right daher kommt, mit dem frau ein neues Baby begrüßen könnte.

Zu wünschen wäre, dass den vier Episoden weitere folgen würden. Und bitte, das aus der Perspektive meiner Wenigkeit und allen anderen Eltern, die den erstrebenswerten Familienstand schon erreicht haben: Bitte, auch die künftigen Episoden in halbstündigen Häppchen. Nicht weil uns nicht mehr gefallen würde. Aber weil uns – egal wie gut das setting ist – uns nach einer halben Stunde eh schon die Augen zufallen. Wir haben den Zustand familiäre Seligkeit halt schon erreicht!

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