Über die Märchen vom Volkstod des Ladendiebstahls

Immer wieder die Horror-Meldungen der Einzelhandelslobby, in denen die Milliardenschäden durch Ladendiebstahl verbreitet werden.

Das ewige Gerede “wir ehrlichen Kunden müssen dafür zahlen, wenn andere klauen” wird immer wiederholt und nachgeplappert, aber nie hinterfragt.

Ist es denn so – wenn längere Zeit die Diebstahls-Statistiken in einem Markt sinken, fallen auch die Preise? Wohl eher nicht. Mehr Gewinn landet erstmal woanders. Wenn für den Markt nichts neues angeschafft wird, dann vor allem im Geschäftsführer-Gehalt oder das Geld wird halt zurückgelegt.

Und wenn es denn so wäre, das alle Produkte durch den Diebstahl teurer sind, wieso gibt es noch nicht die billigste Supermarkt-Kette Deutschlands, die alle Artikel verschlossen hat und nur nach Bezahlung rausrückt? Müsste sich – den Vertretern der oben genannten These nach – ja finanziell so deutlich lohnen, das alle dann dort einkaufen gehen.
Ein bisschen ist dieses Phantasie-Szenario mit dem Onlinehandel vergleichbar. Bei dem dürfte die Diebstahlanzahl durch Kunden niedrig sein und oft sind die Preise ja auch günstiger. Das wird dann aber durch niedrigere Mieten, Lagerkosten usw. schlüssiger erklärt.

Nein, ich fühle mich durch Ladendiebe nicht betrogen. Ich sehe in der Meinungsmache eher eine erfolgreiche Kampagne die wieder einmal darauf abzielt, die vermeintliche Mittelschicht und Unterschicht gegen die Ärmsten der Armen aufzuhetzen.


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