Über die erste Programmiererin Deutschlands

Auf dem diesjährigen ecoKongress in Köln hielt Prof. Dr. Horst Zuse einen einführenden Vortrag, der mich unterhalten und beeindruckt hat. Er ist der Sohn von Konrad Zuse. Was wir seinem Vater zu verdanken haben. formulierte er so: „Konrad Zuse (1910-1995) wird heute fast einhellig auf der ganzen Welt als Schöpfer des ersten frei programmierbaren Rechners in binärer Schalttechnik und Gleitpunktrechnung, der wirklich funktionierte, anerkannt. Kurzum, er baute den ersten funktionsfähigen Digitalrechner Z3. Heute bezeichnen wir solche Maschinen als Computer.“

Über die erste Programmiererin Deutschlands

Ursula Walk, geb. Hebekeuser 1948

Nun aber ein verblüffendes Stück Geschichte der Computerentwicklung: Kennen Sie Ursula Walk, geborene Hebekeuser? Wahrscheinlich nicht. Aber: Frau Walk ist die erste Programmiererin Deutschlands. Das ist tatsächlich wahr, bei den ersten Programmierarbeiten in Deutschland lag der Frauenanteil bei 100 Prozent! Frau Walk war technische Zeichnerin und arbeitete vor und während des Krieges bei Krupp. Ihre Arbeit dort ruhte jedoch nach dem Krieg noch. So griff sie bei dem Angebot zu, ab 1948 im Zuse-Ingenieurbüro Hopferau als Programmiererin für die Maschine Z4 zu arbeiten: Damals erstellte sie  die Rechenpläne für diesen Computer.

Über die erste Programmiererin Deutschlands

Frauen fertigen frühe Computer

Auch die Fertigung der Maschinen in Bad Hersfeld erfolgte durch Frauen (siehe zweites Bild ca. 1959). Als ihr erstes Kind kam, hat Ursula Walk ihre Anstellung verlassen. Erst später wurde ihr nach eigener Aussage klar, dass sie an einem revolutionären Projekt mitgearbeitet hat.

Fotos: Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. Horst Zuse


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