Im letzten Jahr habe ich zu dieser Serie nur einen einzigen Beitrag veröffentlicht, das heißt aber nicht, dass ich dem Thema keine Aufmerksamkeit geschenkt habe, ganz im Gegenteil.
auf und ab
Ende 2014 habe ich aus gesundheitlichen Gründen sehr viel zugenommen, sodass mir gar nichts mehr aus meinem Kleiderschrank gepasst hat.
Mir war wichtig, dass ich den Kleiderschrank nicht wieder auffülle, da ich wusste, dass ich die Zunahme wieder abnehmen will.
Meine Garderobe war daher im letzten Jahr sehr variabel, langsam bin ich in einige Teile wieder hinein geschrumpft und habe gleichzeitig die Gelegenheit genutzt, um wirklich jedes Teil zu hinterfragen.
das Jahr der Experimente
Über lange Zeit hatte ich kaum Kleidungsstücke, die mir gepasst haben. Um über die Runden zu kommen, habe ich mir immer wieder einmal etwas im Kostnixladen ausgesucht.
Da ich für die Teile nichts bezahlen musste, habe ich mir erlaubt, auch ausgefallenere Kleidungsstücke auszusuchen, die ich normalerweise nicht tragen und die ich mir daher nie kaufen würde.
Es war wie ein Spiel für mich, ich wurde mit der Zeit immer mutiger und es hat mir richtig Spaß gemacht. Bei vielen Teilen habe ich schnell gemerkt, dass es gar nichts für mich ist, diese habe ich dann oft sogar ungetragen beim nächsten Besuch wieder zurück gebracht.
Andere Teile habe ich ein paar Mal an gehabt, jedoch bald gemerkt, dass ich mich doch nicht so wohl fühle damit und dann kam das gute Stück wieder zurück in den Kostnixladen.
Aus einigen Teilen bin ich nach kurzer Zeit heraus geschrumpft und ich war dankbar, dass sie mir über diese Zeit geholfen haben.
Nach einer Weile haben sich einige neue Lieblingsstücke angesammelt und andere Teile, die ich früher mochte, mussten gehen.
Gerade durch die beständige Veränderung von meinem Gewicht, musste ich mich zwangsläufig auch ständig mit meinem Kleiderschrank beschäftigen.
Durch den Kostnixladen habe ich so eine Leichtigkeit bekommen bei den Entscheidungen ob ein Teil bleiben darf oder es weg muss. Besonders nützlich war eine Regel, über die ich in dem Beitrag “typisch Frau nichts anzuziehen Teil 7.” bereits geschrieben habe.
meine wichtigste Entrümpelungsregel
Um künftig keine Schrankleichen mehr zu haben, habe ich sehr erfolgreich zwei neue Regeln eingeführt, die sich wirklich sehr bewährt haben.
Wenn mir ein Teil im Kleiderschrank auffällt, das mir sehr gut gefällt, welches ich jedoch immer wieder zur Seite lege und doch nicht anziehen will, muss ich es entweder sofort tragen oder es muss weg. Alternativ dazu, wenn nur Kleinigkeiten stören, mache ich das Teil passend.
Diese einfachen Regeln befolge ich sehr konsequent und das hat mir wirklich sehr gut geholfen, dass nun die Lieblingsteile im Kleiderschrank überwiegen.
ein Ende ist in Sicht
Ich habe es zwar noch nicht ganz geschafft mein Wunschgewicht zu erreichen (Du weißt schon – Weihnachten!), aber ein Ende ist in Sicht. Als Pia Anfang Dezember ihr neues Buch am Blog vorgestellt und ein Rezensionsexemplar angeboten hat, habe ich erfreut die Gelegenheit ergriffen und sie um ihr E-Book gebeten. Besonders gefreut hat mich, dass ich auch ihr erstes Buch lesen durfte.
Minimalismus im Kleiderschrank
Entrümpeln und den eigenen Stil finden
von Pia Mester
Eigenverlag
Es war eines der ersten Bücher, das Pia geschrieben hat und wurde bereits 2013 veröffentlicht. Ich finde es ist ein überaus gut gelungener Kompaktratgeber zum Thema Kleiderschrank. Pia motiviert zum Entrümpeln, indem sie erklärt, welchen Vorteil ein minimalistischer Kleiderschrank bringt und erklärt Schritt für Schritt, wie man das Entrümpeln am besten angeht.
Dabei vergisst sie nicht darauf hinzuweisen, dass man auch Verantwortung für die gekaufte Kleidung hat und diese daher nicht einfach wegwerfen sollte. Im Kapitel 5. “wohin mit den aussortieren Klamotten” werden Alternativen aufgezeigt.
Die Kapitel 6. und 7. mag ich natürlich ganz besonders, denn da werden die Lieblingsstücke repariert bzw. Upcycling-Tipps gegeben.
Abgerundet wird das Buch durch Hinweise, wie man die Garderobe neu aufbaut und die neu gewonnene Ordnung im Kleiderschrank hält.
Zuletzt geht Pia noch einen Schritt weiter und denkt über das künftige Einkaufsverhalten nach, damit alles so schön bleibt, wie es ist.
Ich finde dieses kleine Büchlein ausgesprochen gut gelungen, es hat so eine in sich schlüssige Logik. Auch wenn es aufgrund der Kürze logischerweise vor allem Anregungen gibt (das ist das Wesen von Kompaktratgebern), so habe ich doch alles darin gefunden, was wichtig ist.
Das Buch ist eine wirklich gute Einstiegshilfe für einen minimalistischen Kleiderschrank.
Minimalismus trifft Kleidung
In 4 Wochen zum Kleiderschrank voller Lieblingsstücke
von Pia Mester
Eigenverlag
Hierbei handelt es sich um das neueste Buch von Pia. Der Titel hat mich aufgrund meiner persönlichen Situation, in der ich mich gerade befinde, sofort angesprochen.
Ich habe fast das Gewicht erreicht, das ich gerne halten möchte und so ist es mir nun wichtig, endlich einen Kleiderschrank voller Lieblingsstücke zu besitzen.
Natürlich habe ich im letzten Jahr bereits viel Vorarbeit geleistet und bin dementsprechend nicht bei 0 gestartet. Das empfohlene Kleidungstagebuch im ersten Kapitel habe ich zwar nicht wörtlich geführt, aber doch im letzten Jahr bereits laufend beobachtet, was ich mag und was ich nicht mag.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Enrümpelungsvorgang an sich und überschneidet sich daher naturgemäß ein wenig mit dem ersten Buch. Besonders gut gefällt mir in diesem Kapitel die Aufgabe der Woche.
Trage jeden Tag ein Teil aus dem “Vielleich-Fach”
Das ist im Prinzip genau das, was ich im letzten Jahr als ganz besonders nützlich empfunden habe. Nicht nur, dass man die Schrankleichen dadurch los wird, am hilfreichsten an dem Tipp ist, dass man dadurch wirklich genau lernt, was man mag und was man nicht mag.
Das dritte Kapitel wiederum hat mir im Moment am meisten gebracht, denn es geht darum den eigenen Stil zu finden. Daran habe ich ja auch im letzten Jahr sehr intensiv gearbeitet. Aber ein Schritt hat noch gefehlt und den entscheidenden Tipp habe ich aus dem Buch von Pia bekommen. Mehr dazu später.
In der letzten Arbeitswoche geht es darum Strategien für die Zukunft zu finden. Besonders gut gefällt mir, dass Pia auch auf alternative Shopping-Möglichkeiten wie z.B. Ökokleidung, Tauschpartys, Second-Hand-Kauf und Upcycling eingeht.
Linktipps:
Am Blog von Pia sind viele interessante Beiträge zu dem Thema zu finden.
Kleiderschrank entrümpeln: So entscheidest du, was du behältst
Infografik: So entrümpelst du deinen Kleiderschrank
Freebook: Was du tun kannst, wenn dich der Kaufrausch überkommt
Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Nun aber zu dem Tipp aus dem Buch, der mir im Moment am besten geholfen hat – es geht um die Farbpalette. Darüber habe ich vor langer Zeit schon einen sehr beeindruckenden Beitrag von Ingrid auf ihrem Blog “Kunterbunt” gelesen.
Damals war jedoch für mich scheinbar noch nicht ganz der richtige Zeitpunkt, diesmal hat mich das Thema jedoch gepackt. Ich habe mich daher sehr eingehend damit beschäftigt, welcher Farbtyp ich bin und was mir persönlich an genau diesen Farben am besten gefällt.
Herausgestellt hat sich, dass ich ein Mischtyp bin und die reinen Farben nicht so mag. Wenn man mehr ins Detail geht, gibt es jede “Jahreszeit” noch in light (bright) und dark (deep). Und plötzlich konnte ich damit sehr viel anfangen.
so geht das Entscheiden viel einfacher
In Hinblick auf Schnitt und Bequemlichkeit habe ich im Laufe des letzten Jahres bereits viele Entscheidungen sehr einfach treffen können. Trotzdem waren da noch immer einige Teile, die ich kaum getragen habe, obwohl ich sowohl Schnitt als auch Farbe an und für sich mag.
Mit der “Farbpalette im Kopf” habe ich nun einen Entrümpelungsdurchgang nur in Hinblick auf die Farbe gestartet und was soll ich sagen – Volltreffer! Diesmal hat es total gut geklappt, ich habe mich von einigen Teilen sehr bewusst verabschieden können.
Wenn ich nun in meinen Kleiderschrank blicke, fühle ich mich sehr wohl. Ich habe nun nicht nur Teile aussortiert, in denen ich mich nicht so wohl gefühlt habe, sondern auch jene Farben entfernt, die mir teilweise zwar gefallen, die ich aber an mir doch nicht sehen möchte.
der Schrank voller Lieblingsstücke
Ich möchte von mir nicht sagen, dass ich bereits angekommen bin, aber ich fühle mich nun wirklich wohl, wenn ich in meinen Kleiderschrank schaue. Die Auswahl fällt mir leichter, die Farben passen besser zusammen und die Teile lassen sich gut miteinander kombinieren.
Zwei Fehler habe ich bei der bisherigen Wahl meiner Kleidungsstücke gefunden, wo ich wirklich einem totalen Trugschluss erlegen bin:
1. wenn ich nur Basics habe und
2. wenn ich von jeder Farbe ein Teil besitze
dann kann ich alles gut kombinieren. Falscher konnte ich nicht liegen.
Nun besitze ich ein paar wenige außergewöhnliche Teile und habe mich bei den Basics auf einige wenige Farben reduziert.
meine Basic-Shirts, die bleiben durften
was zu tun übrig bleibt
Derzeit habe ich nur die Winter- und Übergangskleidung nach diesen Kriterien ausgewählt. Ich denke nämlich, dass ich im Sommer andere Farben lieber trage und daher werde ich die Sommerkleidung nicht im Winter sondern bei warmen Temperaturen und Sonnenschein entrümpeln.
einfach.nachhaltig.besser.leben [#EiNaB]
Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben. Derzeit wird die Linkparty vom Blog “foolfashion” durchgeführt.
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Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 1. – die Analyse
Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 2. – Entrümpeln befreit
Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 3. – das Kleiderdepot
Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 4. – der Praxistest
Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 5. – Kleidung passend machen
Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 6. – färben mit Pflanzenfarbe
Typisch Frau – nichts anzuziehen – Teil 7. – Kleidung passend machen
Tipps für den Kleiderschrank
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