Twittern kann tödlich sein

Twittern kann tödlich sein

Ich habe mich schon immer gewundert, wieso sich so viele Menschen von anderen freiwillig verfolgen lassen und so viele Freunde haben, die keine sind. Aber offenbar ist das ein menschliches Bedürfnis, sonst gäbe es Facebook nicht. Doch jetzt kommt eine neue Stufe von Verfolgung hinzu: Der Aufruf zur Hinrichtung via Facebook.

Der Journalist  Hamsa Kaschgari aus Saudi Arabien hat nämlich versucht mit dem Propheten Mohammed zu twittern. Darauf musste er eilig aus dem heiligen Land fliehen und jetzt fordern zehntausende „Facebook-Freunde“ seine Hinrichtung.

Kaschgari ist natürlich ein naives Ei. Erstens hätte er wissen müssen, dass der Prophet unantastbar ist und man nicht mit ihm twittern darf. Vermutlich hat er in der Koran-Schule nicht aufgepasst. Auch im Geographie -Unterricht hat er offenbar gepennt, sonst hätte er mitbekommen, dass Malaysia ein islamischer Staat ist, und wäre nicht ausgerechnet dorthin geflohen.

Nun wurde er von Saudi Arabien bei den Freunden in Malaysia abgeholt, und natürlich steht auf Blasphemie die Todesstrafe. Denn nach islamischer Zeitrechnung haben wir das Jahr 1433 und nicht 2012. Auch das hätte Kaschgari wissen müssen.

Vermutlich wird man ihn auspeitschen, köpfen und vierteilen. Das haben wir früher in Europa auch so gehandhabt. Und die, die meinen, das Mittelalter liege bei uns schon weit zurück, sollen doch mal anstatt zu twittern oder sich im Facebook vor der ganzen Welt auszuziehen, in der Geschichte des letzten Jahrhunderts grübeln.

Was ich an der Geschichte seltsam finde, ist der Umstand, dass Facebook eine Gruppe zulässt, die offen zur Hinrichtung eines Menschen aufruft. Ob das ein neuer Trend ist, oder einfach Ausdruck der üblichen amerikanischen Bigotterie, weiss ich nicht.

Seltsam finde ich aber auch, dass strenggläubige Muslime die dekadenten und schmutzigen Instrumente von Ungläubigen benutzen wie Facebook und Twitter. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass man dort jederzeit unverschleierten Frauen begegnen kann. Und das ist noch das Harmloseste.

Aber wenn wir pro Tag auch sieben Mal beten müssten und die Frauen vom Wirtschaftsleben auschliessen würden, hätten wir vermutlich ebenfalls keine Zeit, solche Techniken wie Twitter und Facebook zu entwickeln.

Ob das ein Unglück wäre?

Trotzdem bleibe ich Pastafari und konvertiere nicht. Euer Traumperlentaucher.



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