TV: Shadowhunters - Erster Eindruck

TV: Shadowhunters - Erster Eindruck
Gestern war es endlich soweit - am 13. Januar feierte Shadowhunters Premiere bei Netflix. Ab jetzt wird wöchentlich eine Folge nach ihrer jeweiligen US-Ausstrahlung auf dem Streaming Dienst hochgeladen, sodass nicht nur die Fans in den USA auf den Genuss der TV-Adaption von Cassandra Clares The Mortal Instruments bzw. Chroniken der Unterwelt kommen, sondern in jedem anderen Land auch - wie auch hier in Deutschland.
Es ist nicht die erste Adaption der Buchreihe. Bereits 2013 kam der Film The Mortal Instruments: City of Bones in die Kinos, jedoch konnte er nicht den Erfolg einhalten, den er sich versprochen hat. Der Fehler: Der Film wurde auf die falsche Zielgruppe ausgerichtet, sodass nicht nur viele Fans unzufrieden mit dieser Adaption waren, sondern auch potentielle neue. 
Ich persönlich bin ein Fan der Bücher seit ca. 7 Jahren. Ich habe das Buch 2008 zu Weihnachten bekommen und habe mir seither gewünscht, dass das Buch mal auf die Bildschirme übertragen wird. Weshalb ich mich auf den Film gefreut habe, der mich jedoch maßlos - in vieler Hinsicht - enttäuscht hat. Dementsprechend vorsichtig-optimistisch war ich, als eine zweite Adaption angekündigt wurde, nämlich für das Fernsehen. Die Bücher sind umfangreich, viel zu viel um sie auf die Kinoleinwand zu übertragen, sagten die Macher. Anhand einer TV-Serie wäre es ihnen möglich, die Schattenwelt der Schattenjäger und Schattenwesen besser zu erkunden und den Büchern treuer zu sein.
Es wurde viel Werbung gemacht, die Fans angestachelt sich auf die Serie zu freuen. Der Cast der Serie fing an mit dem Fans im Dialog zu stehen und sich zu engagieren, was sie sofort sympathisch machte. Und gestern öffnete ich Netflix, um die Episode zu schauen - und war einfach nur unbeschreiblich glücklich.
Ich habe mich auf das schlimmste gefasst gemacht. Pilot Folgen sind immer... so lala. Wenn man zurück an Vampire Diaries, Pretty Little Liars oder The 100 denkt, so waren die Pilotfolgen alle ein wenig hölzern, vielleicht stereotypisch oder eben "kitschig". Tatsächlich hat Shadowhunters es geschafft, diese Kritikpunkte größtenteils zu umgehen. Natürlich wird es für all diejenigen, die bereits an die Folge herangehen mit dem Ziel sie schlecht zu machen, sowieso schlecht sein. Aber ich hielt meine Optionen offen und bin begeistert, dass wir endlich eine Adaption bekommen, die sich der Vorlage treu anfühlt.
Zuerst möchte ich sagen, als der Cast angekündigt wurde, dass ich schon zu dem Zeitpunkt sehr zufrieden war. Besonders glücklich bin ich über Dominic Sherwood, der Jace in der Serie spielt. Ich habe ihn bereits in Vampire Academy als Christian bewundern dürfen. Ich wusste, dass er ein guter Schauspieler ist - und auch wenn er physiologisch nicht ganz aussieht wie mein Traum-Jace, so hat er es geschafft ihn treu über die Bühne zu bringen, mit dem üblichen Sarkasmus und der Arroganz, die so Jace-typisch ist. Eine Erleichterung, nachdem ich Jamie Campbell Bowers Version von Jace im Film überhaupt nicht mochte, denn für mich hat er ihn viel zu kalt und distanziert gespielt, was einfach nicht Jace ist.
Katherine McNamara spielt Clary, die rothaarige Heldin der Geschichte. Ja, sie hat endlich die richtige Haarfarbe. Ja, Kat gewöhnt sich noch an die Rolle. Aber das, was sie schon rübergebracht hat, war einfach nur toll! Sie spielt Clary ein wenig frecher und selbstbewusster, als wir es von den Büchern kennen, aber das macht sie auch ein tick sympathischer. Sie hat es in der Pilotfolge geschafft, verschiedene Facetten ihres Charakters zu offenbaren, was mir sehr wichtig war.
Dann gibt es noch das Naturtalent Alberto Rosende, der Simon, Clarys besten Freund, spielt. Ganz ehrlich, ich musste jedes Mal lachen sobald Simon in der Szene war. Er bringt einfach den Witz in die ganze Geschichte und Simon ist eben der Comic Relief in der düsteren Welt, aber viel mehr als das. Er ist liebenswürdig und fürsorglich, und Alberto scheint all die Aspekte des Charakters ohne viel Mühe zeigen zu können. 
Natürlich wäre die Gruppe nicht komplett ohne die Geschwister Isabelle und Alec. In dieser Version sind die Lightwoods Latinos und bringen mehr Diversität in den Cast. Emeraude Thoubia spielt Izzy mit so viel Selbstbewusstsein, Sexiness und Emotion. Denn Izzy ist eben ein frecher Charakter, der eigentlich ganze Zeit mit Leben pulsiert - auch das hat mir besser gefallen als in der Filmadaption. Von Matthew Daddario, der Alec spielt, kann ich nur schwärmen. Man hat leider nicht allzuviel von ihm gesehen (auch wenn er die Folge eröffnet hat!), aber das was ich gesehen habe, hat mich überzeugt. Ich freue mich schon auf die nächsten Folgen, besonders auf sein Zusammenspiel mit Harry Shum Jr., der Magnus verkörpert - sein Love Interest.
Viele Handlungselemente der Bücher wurden übernommen und passend eingesetzt. Natürlich kann man nicht erwarten, dass eine Adaption 1:1 dem Original folgt, denn vieles ist einfach nicht umsetzbar. Für den ein oder anderen der die Geschichte nicht kennt kann die Episode ein wenig überladen wirken, da wirklich viel passiert und man die ganzen Begriffe noch nicht kennt. Jedoch wird es durch die Action eigentlich nie langweilig und man möchte wissen, wie es weitergeht. Der Schnitt ist auch ein wenig haperig und die Dialoge ein wenig.. gestelzt, sodass sie in die Gefahr laufen, kitschig zu klingen. Wenn man das ganze jedoch nicht zu streng sieht, kann man leicht darüber hinwegsehen. Ich glaube, die Autoren selbst mussten sich erst einmal 'einschreiben'. Ich bin jedoch optimistisch, denn das ist genau die Adaption meiner Lieblingsbücher, die ich haben möchte: Dem Original treu und mit neuen, überraschenden Elementen.
Die Spezialeffekte sind für eine Serie ziemlich, ziemlich gut - wenn man bedenkt, dass es schlimmer geht (wie z.B. bei Once Upon a Time). Die bunten Farben passen gut zu der Schattenwelt und lassen das eigentlich düstere Setting ein wenig fröhlicher leuchten. Sie haben mich stellenweise an die von Buffy erinnert. Man merkt, dass Geld hinein investiert worden ist. 
Die Folge habe ich im englischen Original geschaut, was ich nur empfehlen kann. In die deutsche Synchronisation habe ich ebenfalls hinein gehört, die gar nicht schlecht ist, jedoch merkt man, dass die Produzenten wegen der kurzfristigen Ankündigung von Netflix schnell die Rollen besetzen und sprechen mussten. Besonders ist mir dies bei Clary aufgefallen, dessen Stimme mir ein wenig unnatürlich vorkam (was vielleicht an der unerfahrenen Synchronsprecherin liegt, die in erster Linie Schauspielerin ist). Jace wurde von Konrad Bösherz (Stammstimme von Jesse Eisenberg) besetzt, der meiner Meinung nach nicht ganz zu Jace passt, aber durch seine Erfahrung schafft er es trotzdem, den Jungen authentisch klingen zu lassen und dachte ich - okay, solange du deinen Job gut machst, ist mir das egal. Der Rest gefiel mir gut, vor allem Isabelle, Luke und Captain Vargas. Die letzten beiden sind auch mit relativ bekannten Sprechern besetzt.
Was ist also mein Fazit? Ein solider, spannender Start einer hoffentlich wunderbaren Serie, die meine Gebete erhört hat. Ein talentierter Cast, der Leben in meine Lieblingsfiguren haucht und die Serie gleich viel ansprechender macht. Gebt Shadowhunters eine Chance - vor allem wenn ihr den Film nicht mochtet. Selbst wenn ihr ihn mochtet, würde ich trotzdem einmal hinschauen - und für alle, die die Bücher nicht kennen, ist die Serie eine ideale Möglichkeit sich in die Schattenwelt einzuleben.
Shadowhunters, jeden Mittwoch auf Netflix

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