Der deutsch-türkische Schriftsteller Akif Pirinçci war eigentlich als Stargast der gestrigen Pegida-Geburtstagsfeier in Dresden gedacht – ähnlich dem niederländischen Neonazi Geert Wilders auf einer früheren Veranstaltung, nur mit deutlich mehr Zuhörern als beim braun-blonden Holländer.
Jetzt entwickelt sich der Stargast der als „besorgte Bürger“ firmierenden Dresdner Rechten zu einem Problem für alle – sich selbst eingeschlossen. Begrüßt wurde der türkisch-deutsche Schriftsteller am Montag auf dem Dresdner Theaterplatz noch mit großem Applaus.
Das änderte sich aber relativ schnell.
Die Rede von Akif Pirinçci
Der 56-Jährige hatte noch keine vier Minuten gesprochen, da sagt er über den Umgang deutscher Politiker mit der Flüchtlingskrise: „Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert“.
Dann legte Pirinçci auch gleich nach: „Es gäbe natürlich noch andere Alternativen, aber die KZ sind ja leider außer Betrieb.“ Einige der Zuhörer jubelten. Pirinçci sprach noch 20 Minuten weiter über die grüne „Kinderfickerpartei“, eine „Moslemmüllhalde“ und „Moslemfritzen mit Talibanbart“.
Die direken Reaktionen auf der Veranstaltung
Dann war auch bei den durchaus rechten Teilnehmern der Veranstaltung das Maß voll. Pfiffe und „Aufhören“-Rufe ertönten, und Ober-Nazi Lutz Bachmann beendete die Rede seines Stargastes vorzeitig.
Selbst von Pegida-Anhängern las man am nächsten Tag: „Was der von sich gab, war doch echt nur dumpfer Hass, genau das Image, das wir eigentlich nicht haben sollten“ oder „Was gestern Abend Akif Pirinçci von sich gab, war peinlich und billig!„.
Andere verteidigten allerdings den stramm rechten Deutsch-Türken Pirinçci.
Die Reaktionen der Gesellschaft
Auch für den türkischen Nazi blieb sein Auftrott bei der Pegida nicht ohne Folgen: Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Akif Pirincci nach seiner „KZ-Rede“ auf der fremdenfeindlichen Pegida-Kundgebung am Montag in Dresden. Es ist Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt worden.
Nach der umstrittenen „KZ-Rede“ kündigt auch die Verlagsgruppe Randomhouse sämtliche Verträge mit dem Buchautor Akif Pirinçci.
Auf Facebook schrieb die Gruppe den nebenstehenden Kommentar, der im Grunde keine Fragen mehr offen lässt.