TukTuk Mieten in Sri Lanka: Ein Abenteuer auf drei Rädern

Das TukTuk, ein dreirädriges Motorfahrzeug, ist in Sri Lanka mehr als nur ein Transportmittel – es ist ein Erlebnis, aber auch das gängigste Verkehrsmittel für den Normalsterblichen auf der Insel. Damit werden Güter, Menschen, Tiere und alles andere kilometerweit über die Insel transportiert – aber man kann auch als Tourist so ein TukTuk mieten. Da wir mittlerweile schon sehr viele verrückte Dinge gemacht haben, egal ob mit dem Jeep durch die Mongolei oder Zufuß bis ins Everest Base Camp, war es nun einmal an der Zeit Sri Lanka mit dem TukTuk zu erkunden. 

Stell dir vor, du navigierst durch die lebhaften Straßen von Colombo, die meist eh komplett mit Stau zu sind, über kurvige Küstenstraßen mit gigantischen Blick übers Meer, und durch die üppig grünen Teeplantagen im Hochland. Ein TukTuk zu mieten, bedeutet, Sri Lanka aus einer ganz neuen, aufregenden Perspektive zu erleben, welche man eigentlich nur mit einem TukTuk haben kann

Die Hersteller und die Geschichte der TukTuks

Zugegeben haben wir uns auf der Straße in unserem Tuktuk sehr oft gefragt woher dieses Gefährt eigentlich kommt – daher hier ein paar Informationen. Das TukTuk, auch als Autorikscha bekannt, hat eine lange Geschichte und ist eng mit der kulturellen Identität Sri Lankas verknüpft. Ursprünglich entstanden diese dreirädrigen Fahrzeuge in den 1950er Jahren als eine kostengünstige Antwort auf das Bedürfnis nach öffentlichen Verkehrsmitteln in den schnell wachsenden Städten Asiens (TukTuks gibt es auch in Indien, Bangladesch, Nepal, Thailand & Co.). In Sri Lanka wurden sie schnell zu einem unverzichtbaren Bestandteil des täglichen Lebens und prägen das Straßenbild bis heute. Allerdings gilt das Tuktuk als Fortbewegungsmittel der „Armen“ – daher wird man als Tourist auch sehr oft von Einheimischen angegrinst und gefeiert. 

Die bekanntesten Hersteller von TukTuks in Sri Lanka sind Bajaj Auto aus Indien und Piaggio aus Italien. Bajaj Auto ist dabei der dominierende Spieler auf dem Markt und bekannt für seine robusten und zuverlässigen Fahrzeuge. Die TukTuks von Bajaj sind für ihre Einfachheit und ihre Fähigkeit, auch unter anspruchsvollen Bedingungen zu funktionieren, berühmt. Irgendwie sind diese Teile wie Panzer. Piaggio, ursprünglich bekannt für seine Vespa Roller, hat ebenfalls einen bedeutenden Einfluss auf den TukTuk-Markt, insbesondere mit seinem Modell Ape, das für seine charakteristische Form und seinen Stil geschätzt wird. Während unserer Rundreise durch Sri Lanka sind wir aber mehr mit den Bajaj TukTuks in Berührung gewesen als mit der Ape.

Im Laufe der Jahre haben sich die TukTuks von einfachen, spartanisch ausgestatteten Fahrzeugen zu moderneren Versionen entwickelt, die mit zusätzlichen Annehmlichkeiten wie elektrischen Anlassern, verbesserten Motoren und sogar GPS-Systemen ausgestattet sind. Unser Tuktuk hatte allerdings nichts davon außer den elektrischen Anlasser. Trotz dieser Modernisierungen haben sie ihren traditionellen Charme und ihre Bedeutung als Symbol für die lebhafte und farbenfrohe Kultur Sri Lankas behalten und der Lärm gehört einfach auf den Straßen des Landes dazu. Martina meinte einmal – beim TukTuk fahren muss man sich einfach vorstellen, das es sich um einen Rasenmäher handelt. 

So jetzt weißt du schon mehr über das TukTuk als wir damals!

Vorbereitung und Miete

Bevor du dein Abenteuer startest, hier ein paar Tipps zur Vorbereitung und Miete.

Zunächst solltest du eine gültige Fahrerlaubnis haben. Internationalen Führerschein nicht vergessen! TukTuks kannst du in fast jeder Stadt mieten. Wichtig ist aber das man sich mit dem internationalen Führerschein einen Sri Lanka Fahrerlaubnis besorgt. Viele Tuktuk Vermieter bieten das optional für einen Aufpreis von 20 – 50 USD an.

Beliebte Anlaufstellen sind Colombo, Kandy und Galle. Es gibt viele Verleihfirmen, die verschiedene Modelle anbieten – von einfachen, traditionellen TukTuks bis hin zu modernen, mit Extras ausgestatteten. (Sogar E-TukTuks gibt es mittlerweile)

Ein wichtiger Tipp: Überprüfe das TukTuk vor der Übernahme gründlich. Achte auf den Zustand der Reifen, Bremsen und Lichter. Ein kleiner Testlauf kann auch nicht schaden, um ein Gefühl für das Fahrzeug zu bekommen. Wir haben mit dem Serviceanbieter auch noch einige Stunden geübt – da so ein Panzer doch nicht so leicht zu fahren ist.

Geheimtipp: Wir haben einige Strecken zurückgelegt über mehrere hundert Kilometer – hier empfehlen wir unbedingt Handschuhe – ansonsten tun die Hände ordentlich weh.

Kosten TukTuk mieten in Sri Lanka

Nun zu einem entscheidenden Punkt – den Kosten. Die Mietpreise für TukTuks variieren je nach Modell, Mietdauer und Verleihfirma. Im Durchschnitt kannst du mit etwa 15 bis 25 US-Dollar pro Tag rechnen. Dieser Preis schließt in der Regel eine Basisversicherung ein, aber es lohnt sich, auch nach Zusatzoptionen wie Vollkasko zu fragen.

Zusätzlich zu den Mietkosten solltest du auch die Ausgaben für Kraftstoff berücksichtigen. TukTuks sind zwar sparsam, aber die Benzinkosten können sich je nach deiner Reiseroute summieren. Ein voller Tank kostet etwa 5 bis 8 US-Dollar und hält je nach Fahrweise und Strecke unterschiedlich lange.

Auf 100 Kilometer braucht man so 3-4 Liter. 

Wichtige Informationen für den Straßenverkehr in Sri Lanka

Das Fahren eines TukTuks in Sri Lanka ist einzigartig und fordert einiges an Aufmerksamkeit. Der Verkehr kann hektisch sein, besonders in den Städten. Es ist wichtig, stets aufmerksam zu sein und die Verkehrsregeln zu respektieren. Wir haben immer den Grundsatz, das wir so fahren wie die Einheimischen – dann läuft es eigentlich immer sehr gut. Überhole nicht leichtfertig und sei besonders bei Kreuzungen vorsichtig, denn du kannst nie wissen ob doch eine Elefant hinter der nächsten Kurve steht.

Eine Besonderheit in Sri Lanka ist, dass die Hupe häufig genutzt wird – nicht aus Aggression, sondern um die eigene Präsenz anzukündigen. Zögere also nicht, sie zu verwenden, besonders auf kurvigen Landstraßen. (Wichtig immer zweimal kurz huppen „möp möp“)

Beachte auch die Geschwindigkeitsbegrenzungen. In städtischen Gebieten liegt das Limit meist bei 40 km/h, auf Landstraßen bei 40 km/h. Außerdem ist es ratsam, nachts das Fahren zu vermeiden, da die Straßenbeleuchtung oft unzureichend ist oder Elefanten auf der Straße stehen. 

TukTuks müssen sich immer an 40 km/h halten und dürfen nicht auf Autobahnen fahren.

Die schönsten Strecken für eine TukTuk-Tour in Sri Lanka

Eine der malerischsten Strecken führt dich von der Küstenstadt Galle zum historischen Fort, entlang der beeindruckenden Südküste mit ihren goldenen Stränden und türkisfarbenem Wasser. Weiter geht die Fahrt nach Osten in Richtung Yala Nationalpark, wo du durch üppige Landschaften und kleine Dörfer kommst, die einen authentischen Einblick in das ländliche Leben bieten.

Eine weitere empfehlenswerte Route ist die Fahrt ins Hochland von Kandy nach Ella. Diese Strecke, oft als eine der schönsten Zugfahrten der Welt bezeichnet, ist auch für TukTuks ein absolutes Highlight. Du durchquerst grüne Teeplantagen, nebelverhangene Berge und erlebst atemberaubende Ausblicke, die sich bei jeder Kurve ändern. Der Weg führt durch kleine Städte wie Nuwara Eliya, bekannt für seine koloniale Architektur und die kühle Bergluft, bis hin zu den beeindruckenden Wasserfällen und Aussichtspunkten rund um Ella.

Nicht zu vergessen ist die Nordroute, die von Anuradhapura, einer antiken Königsstadt, bis zum kulturellen Dreieck führt. Diese Strecke ist gesäumt von historischen Stätten, alten Tempeln und Ruinen, die von der reichen Geschichte Sri Lankas erzählen. Die Fahrt durch diese historische Landschaft ist wie eine Zeitreise und bietet neben kulturellen Highlights auch wunderschöne Naturerlebnisse.

Diese Routen bieten nicht nur atemberaubende Ausblicke und kulturelle Einblicke, sondern sind auch perfekt geeignet, um das Abenteuer des TukTuk-Fahrens in vollen Zügen zu genießen. Jede dieser Strecken verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das die Vielfalt und Schönheit Sri Lankas in all ihren Facetten widerspiegelt.

Unser Fazit

Ein TukTuk in Sri Lanka zu mieten, ist mehr als nur eine einfache Fortbewegungsart – es ist eine Bereicherung deiner Reiseerfahrung. Du wirst Teil der lokalen Kultur, genießt unvergleichliche Freiheit und entdeckst das Land auf eine ganz besondere Weise. Mit der richtigen Vorbereitung, einem Bewusstsein für die Kosten und einem Verständnis für die Verkehrsregeln steht deinem Abenteuer nichts mehr im Weg.


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