Troy Davis durch Giftspritze hingerichtet

Trotz weltweiter Proteste und Gnadengesuche wurde Troy Davis heute im US-Bundesstaat Georgia hingerichtet. Der 42-Jährige Afroamerikaner wurde um 23.08 Uhr Ortszeit ( 5.08 Uhr MESZ ) durch die Giftspritze getötet. Bis zur letzten Minute protestierten hunderte Menschen vor dem Gefängnis in Jackson. Seine Verteidigung versuchte noch gestern die Hinrichtung zu stoppen. Der Antrag wurde vom obersten Gericht der USA aber abgelehnt. Viele Menschen sind überzeugt, dass somit ein Unschuldiger getötet wurde.

Über 20 Jahre lang beteuerte Troy Davis seine Unschuld. Auch gestern noch sagte der Angeklagte vor Zeugen, dass er niemanden getötet habe. 1989 soll Davis den Polizisten Mark MacPhail erschossen haben. Die Waffe wurde aber nie gefunden. Ebenso fehlten DNA-Spuren und Fingerabdrücke. Allein auf der Aussage von neun Augenzeugen, die Davis wiedererkannt haben wollen, wurde er 1991 verurteilt. Sieben der Zeugen zogen aber ihre Aussagen mittlerweile zurück und behaupteten sogar, von Polizisten zu einer Falschaussage gezwungen worden zu sein. Aufgrund der Aussage von nur zwei Personen wurde Troy Davis weiterhin in Haft gehalten und zum Tode verurteilt. Sein Fall ist der umstrittenste Justizfall in den USA. 

In den vergangenen Jahren wurde die Hinrichtung bereits drei Mal verschoben. Im Jahr 2009 zogen sieben der Zeugen ihre Aussage zurück und lösten einen Skandal aus, indem sie behaupteten, zu ihren Aussagen gezwungen worden zu sein. Das Bundesgericht wurde beauftragt, den Fall Davis neu zu prüfen. Obwohl es nur noch zwei Zeugen und keine handfesten Beweise gab, verkündete das Gericht im August 2010 das Todesurteil. Auch ein Berufungsgesuch im März 2011 scheiterte. Der Versuch, die Todesstrafe umzuwandeln, wurde vor zwei Tagen abgelehnt.

Viele Prominente setzten sich für eine Begnadigung des Angeklagten ein. Auch der Papst und der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter appellierten an die Gerechtigkeit. Präsident Barack Obama wollte sich allerdings nicht in den Fall einmischen. Sich in so einen speziellen Fall einzumischen, sei nicht Sache des Präsidenten, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses mit.

 


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