Bei dem Tsunami der in der Nacht auf Dienstag mehrere Inseln Sumatras überschwemmte, kamen vermutlich mehr als 500 Menschen ums Leben. Trotz Frühwarnsystem. Das an dem Projekt beteiligte Geoforschungszentrum in Potsdam bestätigt, dass das Frühwarnsystem funktioniert habe, aber nicht alle Bewohner der betroffenen Regionen gewarnt werden konnten. Nach dem Erdbeben mit einer Stärke von 7,7 am Montagabend rollte eine drei Meter hohe Flutwelle über die abgelegenen Inseln.
Rettungskräfte berichten von fast 400 Toten bisher. Wegen der hohen Zahl an Vermissten dürfte die Zahl der Opfer aber auf weit über 500 ansteigen. Zwei Tage nach dem Tsunami gibt es kaum noch Hoffnung Überlebende zu finden. Laut Katastrophenschutzbehörde werden momentan noch 340 Personen vermisst.
Behauptungen, dass das Tsunami-Warnsystem nicht funktioniert habe, wies das Geoforschungszentrum in Potsdam zurück. Das Unternehmen, das an der Entwicklung des Warnsystems beteiligt war, gab fünf Minuten nachdem das Beben registriert wurde, eine Meldung an 400 Einrichtungen wie Katastrophenschutzbehörden und Polizei aus. Diese Zeit benötige das System, um das Beben zu Analysieren und ein Lagebild zu erstellen, so Lauterjung vom Forschungszentrum. Das Beben habe sich in Küstennähe zugetragen, wodurch nicht viel Zeit für eine Warnung blieb. Die Meldung ging ungefähr zeitgleich mit dem Tsunami ein. Die Situation zeige, dass es einen wirklichen Schutz vor solchen Ereignissen nicht geben kann.
Gleich nachdem die Tsunami-Warnung ausgegeben wurde, liefen die ersten Rettungsaktionen an. Mit Hubschraubern wurden Hilfslieferungen verteilt und Rettungskräfte, Ärzte und Hilfen wurden nach und nach mit Schiffen zu den abgelegenen Inseln gebracht. Fünf Kriegsschiffe schickte die Regierung zu den Inseln. Mittwochnachmittag traf Präsident Yudhoyono auf den Inseln ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen.