Triathlonsaison zu Ende: Was nehme ich daraus mit?

Triathlon ist super! Ich würde gern jede mir brauchbar erscheinende Steigerung auflisten, fürchte aber, das würde etwas schmalzig rüberkommen. Triathlon macht Spaß, Triathlon fordert heraus und ist hier und da harter Kampf. Egal ob mit dem Körper oder im Kopf. Schade, dass es für dieses Jahr schon vorbei ist!

Eiswuerfelimschuh Triathlon Saison Ende

Als der letzte Triathlon vorüber war, habe ich mich interessanterweise gar nicht gefragt, ob ich meine Ziele erreicht habe. Irgendwie war jeder Triathlon ein kleiner Sieg für mich. Egal welche Zeit ich benötigte oder ob ich überraschende Weise auf dem Podest landete.

Mein erster Gedanke, als ich diese Überschrift unterwegs in mein Handy tippte, war: es war großartig! Es hat Spaß gemacht, sich in den Neo zu quetschen. Es war nicht übel ohne ihn zu starten, denn Schwimmen und ich sind mittlerweile richtig gute Freunde! Rennradfahren lief zu Beginn der Saison Dank Trainingslager richtig gut. Zum Ende hin, wurde es etwas holprig. Laufen – vermisse ich manchmal – macht natürlich nach wir vor am meisten Spaß.

Aber trotz der Euphorie: die Saison doch Revue passieren zu lassen, verpasste Ziele und Wünsche zu analysieren, Erfolge zu beleuchten, hilft mir, die nächste Jahresplanung anzuvisieren. Zwischen dem fertigen Plan und heute werden sicher einige Wochen ins Land streichen. Ich muss erst einmal einen genauen Überblick darüber gewinnen, was nächstes Jahr alles passieren soll.

Mein größter Wunsch für diese Saison war: selbstsicherer auf der Mitteldistant zu werden. Zu lernen, dass ich nicht allein und verlassen bin und durchaus mal fünf bis sechs Stunden für mich kämpfen kann. Ganz klar: Ziel erreicht!

Ich habe nun nicht mehr diese weinerliche Stimme im Ohr, die mir etwas von Einsamkeit während Anstrengung erzählt. Im vergangenen Jahr kam die erste Mitteldistanz genau zum richtigen Zeitpunkt. Dennoch war ich wirklich erschrocken darüber, wie lang so eine MD zeitlich gesehen ist. Ich weiß nun genau, was auf mich zukommt. Ich kann nun auch beim Schwimmen tatsächlich etwas Lockerheit finden und weiß mir die Zeit auf dem Rad gut zu vertreiben. Wenn im Kopf alles einigermaßen stimmt, kommt man auch gut durch. Dazu ein kurzer, interessanter Beitrag von MyGoal.

Mein Saisonziel: den ersten 70.3 Ironman der Stadt mit bestreiten und die Saison für mich schon früh im Jahr beginnen: Ziel erreicht!

Ich habe den Winter über gute Grundlagen setzen können, die mir im Frühjahr geholfen haben, recht schnell die Intensität zu erhöhen. Die Trainings rasten manchmal so schnell an mir vorbei, dass ich meinen Plan gar nicht so schnell abhaken kann.

Ein größeres Radtrainingslager und zwei kleinere Triathlon-Trainingslager, die ich über Feiertage zu Haus absolviert habe, haben nicht nur die körperliche Fitness in richtige Bahnen gelenkt. Es war auch für mich wichtig zu erfahren, dass ich gleich mehrere Tage nacheinander, mehrmals täglich Herausforderungen angehen kann. Stichwort Kopf. Was der Körper oft einfach so leisten kann, macht man gern mal mental nicht mit. Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden, mein Augenmerk dieses Jahr voll und ganz vom Frühjahr bis zum Spätsommer auf Triathlon zu lenken. Deshalb verabschiedete ich mich auch davon, wie im vergangenen Jahr, einen Marathon voranzuschieben. Die Umstellung von lang laufen, auf drei Sportarten, die ich einigermaßen schnell absolvieren möchte, gelang mir damals mehr schlecht als recht. Beziehungsweise hätte ich später mit dem Triathlon beginnen müssen. Da ich aber gleich bei zwei Mitteldistanzen und einer etwas verkürzte Version antreten wollte, passte das alles nicht zusammen.

Ab und an muss ich mir natürlich gut zureden. Radfahren mit sieben Lagen Sachen und Winter-MTB-Stiefelchen, lange Läufe mit Spikes über Eisklumpen und durch Schnee. Alles nicht so einfach, aber machbar. Der Lohn ein Trainingslager im Süden in dem fast jede Einheit in kurz-kurz stattfindet.

Etwas Überzeugungsarbeit musste ich im Mai leisten, als ich im 14 Grad kalten See schwimmen wollte. Ich hatte es mir in den Kopf gesetzt, so früh wie möglich das kuschelige Schwimmbad zu verlassen und draußen die Herausforderung zu suchen. Aber auch das habe ich irgendwie geschafft. So kam die Selbstsicherheit in freien Gewässern natürlich auch recht schnell. Würde ich auf jeden Fall im kommenden Jahr genau so wieder machen.

So eine Triathlonsaison kann aber auch sehr, sehr lang werden. Auch wenn es nur drei Monate sind, in denen man jeweils ein oder zwei Mal an den Start geht. Nach jedem Wettkampf die Ruhe finden, nicht übermäßig weiter zu trainieren, aber noch gerade so viel weiter zu trainieren, dass man im nächsten Wettkampf gut durchkommt, kann zu einem wahren Balanceakt werden. Für mich ist meine Familie mit viel Rücksicht und das MyGoal Team mit den passenden Plänen eine unglaubliche Unterstützung.

Im letzten Monat hieß es nur locker bleiben, Erschöpfung auskurieren, auf sich aufpassen, nicht krank werden, auf die Ernährung achten. Ernährung bestimmt nebenbei erwähnt auch bei mir maßgeblich, wie ich mich am Wettkampftag fühle. Aus Schwäche nicht essen und trinken zu wollen, ist keine gute Idee. Weder in Trainingszeiten noch im Wettkampf. Genauso wenig, wie zu viel zu essen.  Sich beim Wettkampf voll bis zur Oberkante zu fühlen, kann nicht nur aufs Gemüt sondern tatsächlich auch auf die Leistung schlagen. Zum Glück ging mir das nur ein Mal im Training so.

Auch wenn man schwächelt und die Motivation manchmal durchhängt, war es mir sehr wichtig, meinen Körper zu stabilisieren. Lieber habe ich eine Ausdauereinheit sprichwörtlich verschlafen als Yoga und das Stabitraining. Dabei sind die Grundlagen des Winters einfach auch eine maßgebliche Stütze.

Nun aber für die Statistiker die harten Fakten: Bestzeit der MD vom letzten Jahr unterbieten: nicht geschafft! Nicht einmal an die 5:30 herangekommen. Meine beste MD in diesem Jahr: Berlin Ironman 70.3 in 5:33:49 Alle anderen Zeiten kann man leider nicht wirklich miteinander vergleichen. Zu unterschiedlich waren die Strecken.

Richtig fit habe ich mich beim Ironman im Juni gefühlt. Da hat fast alles gestimmt und die Vorbereitung mit einigen Laufwettkämpfen mit bis zu 25km würde ich so auch immer wieder planen.

Am wohlsten fühlte ich mich aber beim Volkstriathlon. Nur eine Woche nach dem Ironman so eine schnelle kurze Distanz mitzumachen, mag vielleicht nicht sonderlich klug sein. Dafür lief da bis auf die Sache mit dem Schläppchen alles einfach perfekt. Natürlich war es anstrengend, aber die Lust an der kurzen Strecke, am schnellen Tempo vor allem beim Laufen (Schwimmen und Rad absolvierte ich ehrgeizig aber gemächlich) und der Spaß waren unermesslich.  Das habe ich einfach für den Kopf gebraucht.

Ja und was nun? Wie in meiner Monatszusammenfassung angemerkt: ich nutze in der kommenden Zeit einfach mal die Form und bestreite einige Wettkämpfe, bei denen nur eine Sportart die Hauptrolle spielt. Ok, meine Form muss erst kurz umprogrammiert werden, aber wenn das erledigt ist, wird gelaufen! Die Umstellung von langen Einheiten mit drei Disziplinen auf mehr oder weniger eine Sportart und kürzere, intensivere Trainings und Wettkämpfe muss ich ebenso behutsam angehen, wie den Saisonaufbau im Winter und Frühjahr. Weil mir die Umstellung immer wieder Probleme bereitet, habe ich mich erst einmal gegen einen Marathon im Herbst entschieden. Aber die Grundlagen sind da, jetzt muss ich meinen Körper nur überzeugen, was für eine unglaublich gute Idee Intervalle und Tempoläufe sind. Zur Abwechslung bleibe ich natürlich ein bis zwei Mal die Woche dem Schwimmen und Rennradfahren treu.

Aber trotz des Kampfes hier und da, Triathlon ist großartig! Jeder kann es ausprobieren und wer schon immer damit geliebäugelt hat, sollte es auch unbedingt. Deshalb werde ich in den kommenden Wochen hier auf meiner Seite eine kleine Reihe zu genau diesem Thema beginnen. Ich werde meine Erfahrungen der letzten Jahre zusammenfassen, wie alles begann, werde Tipps geben und werde versuchen, vor allem Anfängern Mut zu machen, es selbst auszuprobieren.


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