Trentino Südtirol, abwechslungsreicher Touristenmagnet

Trentino Südtirol, abwechslungsreicher TouristenmagnetTrentino Südtirol (ital. Trentino-Alto Adige) ist die nördlichste Region Italiens. In den beiden autonomen Provinzen, die zu den wohlhabendsten des Landes gehören, leben etwa eine Million Menschen.

Die meisten Südtiroler sprechen Deutsch

Trentino Südtirol grenzt an die Lombardei, Österreich, die Schweiz und Venetien und ist landschaftlich von den Alpen geprägt. Auf Italienisch heißt Südtirol Alto Adige, also übersetzt Oberetsch. Die Etsch ist nämlich der größte Fluss der Region. Auch der nördliche Teil des Gardasees gehört zu Trentino Südtirol. Die Region ist politisch gesehen in zwei autonome Provinzen, nämlich Trient und Bozen aufgeteilt. Die Hauptstadt der Region ist Trient. Während in Südtirol mehr als zwei Drittel der Bevölkerung deutschsprachig sind, wird im Trentino hauptsächlich Italienisch gesprochen.

In den 1920er Jahren wurde die Italianisierung erzwungen

Das Trentino war seit dem Mittelalter mit dem österreichischen Tirol verbunden, das jahrhundertelang eine mächtige Rolle in Europa spielte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die österreichisch-ungarische Monarchie aufgelöst und Südtirol Italien zugesprochen. 1922 zwang Mussolini die Region sich zu italianisieren. Die deutschen Städte- und Ortsbezeichnungen wurden ins Italienische übersetzt und in allen öffentlichen Einrichtungen durfte man die deutsche Sprache nicht mehr benutzen. 1939 vereinbarten Mussolini und Hitler, dass sich die Südtiroler entscheiden dürfen, ob sie lieber nach Deutschland ziehen oder in Italien bleiben. Die Mehrheit wollte zwar nach Deutschland, aber nur ein Teil setzte den Wunsch auch tatsächlich um. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Brennergrenze schließlich Italien zugesprochen. Seit 1946 gibt es ein Abkommen zwischen Italien und Österreich, dass Südtirol Autonomierechte hat und die deutsche und italienischen Sprache jeweils gleichgestellt sind. Die vollständige Autonomie Südtirols wurde 1972 zwischen Rom und Bozen beschlossen und seit damals gelten die deutschsprachigen Südtiroler als meistgeschützte Minderheit in ganz Europa.

Größte Burgendichte in Europa

Lange Zeit lebte die Region von der Agrarwirtschaft. Doch seit den 1950er Jahren ist die Haupteinnahmequelle der Tourismus. Die Besonderheit ist die Mischung aus alpiner Gemütlichkeit und italienischem Flair. Ob zum Törggelen, Wandern, Skifahren oder nur für einen Kurztrip - in Trentino Südtirol kann man ganzjährig erholsame Tage in außergewöhnlich schöner Landschaft verbringen. Und wer sich für Burgen interessiert, ist in diesem Teil Italiens ebenfalls gut aufgehoben. Hier gibt es die größte Burgendichte Europas, nämlich insgesamt 450 Burganlagen.

Meine persönlichen Tipps für Trentino Südtirol

Ich fahre gerne übers Wochenende nach Trient. Die Hauptstadt der Region hat rund 120.000 Einwohner und ein schönes Zentrum mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Übernachten kann man zum Beispiel in der eleganten Villa Madruzzo, Via Ponte Alto, 26, Trento. Wer es uriger mag, dem empfehle ich die in den Bergen gelegene Pension Garnì Laura, Via dei Prai, 37, Miola di Piné. Der absolute Geheimtipp aber ist das Ristorante al Mas, das sich direkt daneben befindet. Authentischer kann man kaum Italienisch essen und preiswert ist es außerdem. Ganz in der Nähe, im Valsuganatal, liegt außerdem der idyllische Caldonazzosee (Lago di Caldonazzo) mit kleinen Badestränden an der West- und Südseite, den nur wenige Touristen kennen.


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