Trendsport mit Besen

Credit: NYC Social Sports Club

Die spinnen, die Kanadier! Im Land der Eishockey Weltmeister und –Olympiasieger gilt seit Jahren Broomball (deutsch: Besenball) als nationaler Trendsport. Gespielt wird ähnlich wie bei Eishockey auf Eis, aber mit Besen-ähnlichen Schlägern und Moosgummi-besohlten Schuhen. Von 1. bis 6. November 2010 fanden in Innsbruck (Tirol/Österreich) die neunten Broomball-Weltmeisterhschaften statt. Damit auch ihr ab sofort mitreden könnt, hier ein kleiner Crashkurs in Fege-Technik und –Reglement.

 

Pausenspiel von Straßenbahnarbeitern

Broomball entstand Anfang des vergangenen Jahrhunderts als Pausenbschäftigung kanadischer Straßenbahnarbeiter. Genutzt wurden Strohbesen als Schläger und ein beliebiger Ball.

Credit: flickr/fuzzysaurus

In den 60er Jahren wurden erstmals größere Turniere abgehalten, die Regeln des Sports niedergeschrieben und es entstanden die ersten Ligen. In den 80er Jahren gründete man die ersten europäischen Ligen.

Ausrüstung

Gespielt wird mit einem etwa brusthohen Stab („Broom“) der eine etwas breitere Hartgummifläche am unteren Ende aufweist, sowie einem Hartplastikball in der Größe eines Hand- bzw. Gymnastik-Balls. Der Ball hat ein sehr schlechtes Sprungverhalten, weshalb die Geschwindigkeit der Schüsse auch wesentlich niedriger als beim Eishockey ausfällt.

Die weichen Moosgummi-Sohlen der Spezialschuhe ermöglichen nahezu normale Bewegungen auf trockenem Eis. Bei offiziellen Turnieren sind Helm und Protektoren obligat.

Credit: flickr/Aaron Webb

Spielmodus und Tore

Bei Broomball wird auf zwei Tore gespielt, die etwas größer als normale Eishockeytore sind (2,10 Meter breit und 1,5 Meter hoch). Die Spielzeit ist nicht genau reglementiert und wird vom Turnierveranstalter festgelegt, beträgt jedoch mindestens 36 Minuten und ist in zwei Halbzeiten aufgeteilt.

Wie beim Eishockey besteht eine Mannschaft aus bis zu 22 Spielern. Da das Spiel sehr anstrengend ist, wird blockweise durchgewechselt, sodass sich lediglich fünf Feldspieler und ein Torhüter gleichzeitig auf der Spielfläche befinden.

60 Meter mal 30 Meter betragen die Maße des Spielfeldes. Die Spielregeln sind dem Eishockey sehr ähnlich, und werden bei einem Match von zwei Schiedsrichtern kontrolliert.

Credit: Olympiaworld Innsbruck

WM-Sieger 2010: Kanada

Bei der Weltmeisterschaft von 1.-6. November 2010 fegten in der Olympiaworld Innsbruck knapp 800 Teilnehmer in 37 Teams aus aller Welt übers Eis. Das Finale schnapsten sich, wie konnte es anders sein, zwei kanadische Mannschaften aus. Die Besenreiter von „Le Frost“ aus Quebec holten sich im packenden Finale letztendlich den bereits dritten WM-Titel in Folge nach Hause.

Credit: flickr/davidwallace

Den ORF TV-Beitrag zur WM findet ihr hier (Facebook-Site der Tyrolean Thunder Brooms, Stand 13.11.2010).

Link:
IFBA (International Federation of Broomball Associations)

 


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