Die Passagiere im 133er Bus staunten nicht schlecht, als sie am Freitagabend durch die Tegeler Brunowstraße fuhren. Vor dem Haus Nummer 57 standen zahllose Menschen, rote Schilder künden von einem neuen Treffpunkt der LINKEN. Ein Menschenauflauf bei der LINKEN - das ist zumindest im Berliner Bezirk Reinickendorf noch nicht unbedingt der Alltag.
Doch wenn Hakan Tas, der profilierte Innenpolitiker aus der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, die Eröffnung seines Wahlbüros feiert, dann kommen eben nicht nur viele Menschen, die er eingeladen hat sondern bleiben auch etliche Passanten, die eigentlich ganz woanders hin wollten.
Stefan Liebich und Senatorin Dilek Kolat Hartmut SeefeldAußerdem war es eine Doppelparty, denn Stefan Liebich, als wiedergewählter Pankower Bundestagsabgeordneter den Reinickendorfer Genossinnen und Genossen fast schon traditionell eng verbunden, hat zu diesem Anlass politische Wegbegleiter und Freunde zum Frühjahrsempfang geladen.
Erhört hatten Hakans und Stefans Ruf unter anderen die Berliner Europaabgeordnete der LINKEN Martina Michels, die SPD-Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration Dilek Kolat, der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Berliner Abgeordnetenhaus Udo Wolf und, und, und …
Nicht gekommen war der allseits mit großer Neugierde erwartete Bauchtänzer. „Wir haben auf seine Darbietung angesichts der schrecklichen Bergwerkskatastrophe in der Türkei verzichtet“, erklärte Hakan. Stattdessen gedachten in einer spontan anberaumten Schweigeminute die Gäste der über 300 Toten in Soma.
Angemessen zu trauern heißt nicht, auf Lebensfreude zu verzichten und so wurde nach ebenso klugen wie kurzen Begrüßungsreden das Büffet eröffnet, untermalt mit Musik der Band „Beatsanbul“. Als dann zu abendlicher Stunde spontan zwei Istanbuler Musiker aufspielten, hielt es keinen mehr auf seinem Platz. Und im 133er Bus drückte man sich neugierig die Nase platt. An diesem Abend machte DIE LINKE in Reinickendorf schon mal neugierig.