Traumschleife Heimat – so muss das!

Traumschleife Heimat – so muss das!

Dauer: 2:21 Stunden (ohne Pausen), 4:36 Stunden (mit Pausen)
Länge: 10,9 km
Höhenmeter überwunden: ↗ 340 m ↘ 340 m
Durchschnitt: 5 km/h

Eingeweiht wurde sie am 23. Juli 2016 mit dem Regisseur der Heimat-Trilogie und des Filmes „Die andere Heimat" Edgar Reitz. Ein schönes Programm wurde geboten rund um Gehlweiler (Schabbach aus den „Heimat"-Filmen) und Gemünden mit Wanderungen und Besichtigungen von „Simon's Schmiede" und dem „kleinen Heimathaus".

Wir konnten dieser Einweihung leider nicht beiwohnen - ABER am Montag war es dann für uns soweit und wir liefen diese vielversprechende Traumschleife selbst.

Traumschleife Heimat – so muss das!
Anfahrt

Von uns aus sind es bis zum Startpunkt nach Gemünden zum Einstieg in die Traumschleife „Heimat" nur ein paar Minuten. Das Gemeindehaus war schnell gefunden, wir parkten bei bestem Wetter das Auto auf einem Grünstreifen an der Straße. Nachdem wir unsere Schuhe geschnürt und die Rucksäcke geschultert haben, geht es los.

Das Einstiegsschild mit dem Hinweis auf die empfohlene Laufrichtung zeigt uns, dass wir links herum hinter den Häusern am Kellenbach entlang laufen. Es ist ein warmer Tag, wir sind zu fünft unterwegs. Die Mädchen haben eine Freundin dabei, sie freut sich darauf, mit uns ein wenig in die Natur zu gehen.

Traumschleife Heimat – so muss das! Traumschleife Heimat – so muss das!

Wir gehen ein wenig an der Straße entlang, biegen rechts ab eine Straße hinauf bis es links in den Wald geht. Leicht geht es bergan, wir haben schon im Vorfeld gesehen, dass es die ersten 4 Kilometer bergauf geht. Bei den heißen Temperaturen waren wir am Ende recht froh, dass es die ersten Kilometer waren...

Immer im Wald lang

Es ist abwechslungsreich hier. Der Wald ist wunderschön, frisch, wechselt von Mischwald zu Nadelwald und wir sehen eine Menge kleinster und größerer Tiere.

Traumschleife Heimat – so muss das!

Rund 300 Höhenmeter sind am Stück auf 3,8 Kilometern zu bewältigen. Es geht stetig bergauf, nicht zu sehr, aber ab und zu brauchen die Mädchen trotzdem eine Pause. Vor allem um zu trinken. Wir haben gut vorgesorgt und jedes Mädchen hatte genügend Flüssigkeit dabei. Zum Glück befinden wir uns zu diesem Zeitpunkt immer im Wald, hier ist es frischer und eine leichte Brise weht uns um die Nase.

Wir haben teilweise wunderbare Fernsichten über den Soonwald, aber auch die nähere Umgebung ist recht ansehnlich. Wir sehen neben Farn eine Menge Klee in diesem Wald. Das spricht für einen sauren Waldboden, Schatten hat der Klee hier eh durch den tollen dichten Wald über ihm.
Das Grün ist ein Tolles, wir schauen eine ganze Weile auf den Klee-Teppich.

Aber wir müssen uns hier, wie auch an anderen Teilen dieser Traumschleife „Heimat" dazu zwingen weiterzugehen, schließlich wartet am Nachmittag noch eine Geburtstagsfeier auf uns.
Nicht nur der Klee lässt uns länger schauen, auch die Mistkäfer haben es uns angetan.

Sie sammeln auf dem Waldboden Unrat wie verdorbene Wildkirschen zusammen, mit mehreren Käfern schaffen sie an einem großen Stück Abfall. Wir beobachten sie eine ganze Weile, ihr Tun fasziniert uns.

Die Burgruine Koppenstein

Am Ende dieses Anstiegs sehen wir unser erstes Ziel, die Burgruine Koppenstein. Eine Steintreppe führt hinauf zu dem Turm. Hier begegnen uns zum ersten Mal weitere Wanderer, sie wandern in die andere Richtung - wir sehen sie also nur recht kurz. Auf einer Tafel lesen wir einen Spruch zur Burgruine:
„Des Hunsrück's Wahrzeichen sollst du sein, grauer trotziger Koppenstein!"

Die Mädchen und ich besteigen über einen sehr sehr eng en Treppenaufgang den Turm der Burgruine. Von hier aus haben wir eine wunderbare Aussicht über den Soonwald. Von Kirchberg über den Lützelsoon, Mengerschied, Sargenroth, Henau und Womrath, all diese Orte kannst du sehen. Gewiss an einem klaren Tag nooch viel weiter. An diesem Montag war es sehr warm, aber in der Ferne recht diesig. Die Weitsicht war dadurch etwas getrübt. Aber uns hat es gereicht, wir haben es genossen.

Es ging wieder runter - nicht nur den Turm, sondern auch im Wald. Der Turm war die höchste Erhebung dieser Traumschleife „Heimat", nun hieß es also abwärts. Und es war so abwechslungsreich wie beim Aufstieg. Wir hatten steile Stellen über steinige Passagen zu bewältigen. Es gab aber auch weichen Waldboden und ein paar Meter befestigter Waldweg. Wir waren aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheiten der Böden und wegen der An- und Aussichten echt überwältigt von dieser Traumschleife.

Traumschleife Heimat – so muss das!

Eine etwas ebenere Fläche mit Steinen lädt ein zum Turm-Bau. Seit ein paar Wanderungen pflegen wir diese Tradition. Steinchen auf Steinchen - manchmal recht kniffelig, aber es kommen meistens schöne Gebilde heraus. Vor uns bauten hier auch schon einige andere Wanderer, wir finden, es sieht sehr schön aus mit den vielen Stein-Türmchen.

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Anita ist wie immer sehr angetan von den vielen Steinen. Am liebsten würde sie alle mitnehmen... Da das aber ja nicht möglich ist, betrachtet sie sich die verschiedenen Steinarten sehr genau und studiert sie regelrecht. Einschlüsse hier, glitzernde, an Bergkristall erinnernde Stücke dort, weiße Streifen im nächsten - ein sehr interessantes Gebiet. Sie muss regelrecht ans Weitergehen erinnert werden, wenn Steine in der Nähe sind..... 😀

Traumschleife Heimat – so muss das!

Hach, was sollen wir sagen, wir genießen diese Traumschleife einfach nur.

Ein klein wenig irritiert sind wir manchmal von der Lautstärke des Steinbruchs Henau. An manchen Stellen hörst du nichts, weil sich ein Berg zwischen Steinbruch und dir befindet, an anderer Stelle ist es wirklich laut. Auf der Karte später sehen wir, dass wir dem Steinbruch recht nahe gekommen sind zwischen Kilometer 4 und 6. Er liegt links neben uns.
Bei Kilometer 6 befinden wir uns an einem weiteren tollen Aussichtspunkt - dem Roten Stein - hier macht die Traumschleife eine spitze Rechtskurve. Wir ruhen uns kurz aus und gehen dann weiter. Es geht nun ganz leicht wieder bergauf, aber nicht lang.

Toller Käfer!

Im weiteren Verlauf sehen wir viele verblühte Maiglöckchen und einen tollen Käfer. Er war schwarz-grün und nicht sehr groß, aber sehr hübsch. Im Nachhinein stellen wir fest, dass es eine Nymphe der „Grünen Stinkwanze" war. Hätten uns das Ergebnis irgendwie spektakulärer vorgestellt. Nunja. Schön war das Tier trotzdem 🙂

Es geht wieder bergab, steinig ist der Weg, du musst genau aufpassen, wohin du trittst. Die Steine sind zum Teil locker, Obacht vor allem bei rutschigem Wetter.

Wir treffen hier weitere Wald-Bewohner. Diese Rosselhalden sind ein wahres Eldorado für die kleinen Echsen. Sie sonnen sich auf den Steinen, sitzen auf dem weichen Moos und genießen das Wetter. Sie sind sehr schreckhaft hier, vermutlich ist es ein recht ruhiger Ort sonst.

Traumschleife Heimat – so muss das!

Wir trafen an diesem Tag auf der Traumschleife gerademal 4 Wanderer. Drei davon am Koppenstein und eine Wanderin kam uns auf diesem Bergab-Stück entgegen. Umso mehr Getier haben wir gesehen.

Traumschleife Heimat – so muss das!

Bei Kilometer 7,5 verlassen wir den Wald und laufen auf Feldwegen in Richtung Gehlweiler. Wir merken erst jetzt, wie heiß es an diesem Tag war.

Am Wegesrand wachsen sehr viele blühende Pflanzen und die Fülle an Schmetterlingen ist sagenhaft! Kühe beobachten uns, wie wir sie versuchen einzufangen. Selbstredend mit dem Foto-Apparat.

Auf den Feldern steht die heiße Luft, die Mädchen haben ganz schön zu tun, nicht stehen zu bleiben.

Traumschleife Heimat – so muss das!
Der „Heimat"-Ort

Angekommen in Gehlweiler werden wir durch das Neubaugebiet geführt. Hinter dem Gemeindehaus kommen wir an - die dort befindliche Toilette wird dann erstmal von zwei der Mädchen aufgesucht. Auch wir haben uns ein wenig frisches kaltes Wasser über die Hände laufen lassen - das tat sehr gut.
Vor dem Gemeindehaus dann sahen wir ein 360° Panorama von Schabbach. Wie damals sieht es aus, wenn du dort drin stehst. Auch sonst siehst du hier im Ort sehr viel von den „Heimat"-Filmen. Vor einem jeden wichtigen Haus steht eine große Informationstafel mit Fotos von früher und ein paar Worten - in deutsch, niederländisch und englisch.

Traumschleife Heimat – so muss das!

Wir entschließen uns, diesen Ort Gehlweiler mit seiner interessanten Geschichte noch einmal separat zu besuchen, ihr wisst ja, der Geburtstag wartete auf uns....

Weiter ging es also mit ein paar kleineren Schwierigkeiten bei der Jüngsten. Sie hatte es bei den letzten kleinen Anstiegen etwas schwer, die Hitze machte ihr arg zu schaffen heute.

Trotzdem schaffte sie es, die letzten rund zwei Kilometer von Gehlweiler zu wandern, und wir waren nach rund viereinhalb Stunden wieder an unserem Auto in Gemünden. Das stand nun in der prallen Sonne und wir entschlossen uns, auf der Rückfahrt den Luxus der Klimaanlage zu nutzen. (Passiert nicht so oft bei uns...)

Fazit:

Wir haben selten eine solch abwechslungsreiche Traumschleife gesehen. Der Anstieg am Anfang im Wald ist gut zu machen, festes Schuhwerk und Trittsicherheit ist Voraussetzung, wegen der Passagen über Steine. Die Tierwelt meinte es an diesem Tag sehr gut mit uns, wir haben viele Beobachtungen gemacht. Die viereinhalb Stunden sollten schon eingerechnet werden, vor allem, wenn ihr mit Kindern unterwegs seid. Die reine Gehzeit betrug rund 2,5 Stunden.

Traumschleife Heimat – so muss das!
Bewertung

Schwierigkeit: 2 (festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich)
Wetterabhängigkeit: 2 (bei feuchtem Wetter gewiss sehr rutschig auf den felsigen bergab-Strecken)
Kindertauglichkeit: 2 (sehr kindertauglich ab 8 Jahen, Ausdauer und Trittsicherheit vorausgesetzt)
welche Fitness ist nötig: 2 (Trittsicherheit muss vorhanden sein, ein wenig Ausdauer für den Anstieg)
Zeitintensität: 2,5 Stunden ohne Pausen, 4,5 Stunden mit Pausen
Einkehrmöglichkeiten: „Gemündener Hof" in Gemünden, Gaststätte „Zur Grünen Au" etwas abseits der Traumschleife in Gehlweiler

Weitere Informationen zum Thema „Heimat" findet ihr auf der Webseite zu den Heimat-Filmen.

Gewiss wird es den Hunsrückern nicht fremd sein, aber wie weit der Edgar Reitz mit seiner Heimat-Trilogie, die in der Zeit ab 1919 spielt und zu Beginn der 1980er Jahre gedreht wurden, in anderen Teilen Deutschlands bekannt ist, weiß ich nicht.

Sehr empfehlen können wir auch das neueste Werk von Edgar Reitz. „ Die andere Heimat " mit Jan Dieter Schneider aus Kastellaun in der Hauptrolle. Ein unbeschreiblicher Film über die Träume eines jungen Mannes Mitte des 19. Jahrhunderts vom fernen Brasilien. Viele sind damals einfach vor der Armut im Hunsrück ausgewandert - bis heute gibt es viele Hunsrücker in Brasilien...

Bei der Deutschland-Premiere am 28.09.2013 im Pro-Winzkino in Simmern war richtig was los... Und der Film ist es wert, etwas länger im Kino oder vor dem Fernseh zu sitzen. Eine ganz klare Empfehlung.


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