Der Drohnenpilot
Thorsten Nesch
Mixtvision, 2015
978-3958540248
13,90 €
Der 17-jährige Darius hat keinen Job und keinen Plan von der Zukunft. Am liebsten zockt er Computerspiele. Da wird ihm am Ende eines Games ein Job angeboten: als Drohnenpilot! Tolles Gehalt, eigene Wohnung. Darius nimmt an und schiebt seine Bedenken erst mal zur Seite. Bis ein Einsatz völlig schief läuft … Der bekannte Autor Thorsten Nesch greift in seinem neuen Roman ein heißes Thema auf: Die Entmenschlichung des Krieges und die totale Überwachung durch Drohnen.
Darius steht im Mittelpunkt des Jugendbuchs. Er ist erst ohne Perspektive und ist eher ein “schlaffer Sack”. Er macht eine Wandlung durch, da er auch oft sehr verwirrt ist. Es kommen Themen auf den Tisch, über die er sich selbst noch keine Gedanken gemacht hat. Diese Gedanken verbrauchen dann relativ viel Platz und am Ende hat Darius dann darüber nachgedacht.
Der Vater von Darius ist eher eine Randfigur. Da trifft der Leser öfter den Ausbildungsleiter von Darius. Hauptaugenmerk liegt hier wirklich auf dem Jungen und seiner Freundschaft zu einem Mädchen. Außerdem steht das Drohnenthema an erster Stelle.
Manchmal mutet die Kulisse etwas futuristisch an. Grundeinkommen, sehr schnell Fahrzeuge mit extra Ausstattung. Aber da ich nicht weiß, was wirklich möglich ist, lehne ich mich da lieber nicht zu weit vor. Das Gebäude der Firma könnte auch überall stehen.
Ein junger Mann hat keine Perspektive. Nur ein Grundeinkommen und lebt mit seinem Vater zusammen. Ein Mädchen redet von seiner Zukunft, aber als er sie ergreift, steht alles Kopf …
Darius kann Zocken, wie ein Großer. Stundenlang fliegt er mit einem Flugzeug, schießt auf Feinde und streitet deswegen mit seinem Vater. Aber am Ende hätte er nicht damit gerechnet, einen Job angeboten zu bekommen. Drohnenpilot: ein großes Wort – ein großer Job. Es erwarten ihn Geld, eine Wohnung und Arbeit, die ihm liegt. Aber was setzt er dafür aufs Spiel?
Drohnen sind kein Geheimnis mehr. Es gibt Spionagedrohnen, drohen die natürlich nur beobachten. Wie weit allerdings die Drohnenentwicklung ist und was es wirklich alle schon gibt, damit habe ich mich nicht beschäftigt. Dies wird also keine Rezension, in der beurteilen kann, ob Thorsten Nesch richtige recherchiert hat. Ich habe es selbst nicht getan.
Neschs Protagonistin sind immer Jungs, die in irgendetwas hineingeraten. Er vertritt das typische Genre Adolenszensroman, wie ich finde. Dies macht er aber ziemlich untypisch mit Themen wie diesem hier oder auch seinem anderen, neuen Buch: “Die Kreuzfahrt mit der Asche meines verdammten Vaters”.
Als Mädchen/junge Frau ist es manchmal schwer nachzuvollziehen, was diese Jungs durchmachen. Ich bin immerhin keiner. Schön ist aber, dass der Autor auch meistens eine weibliche Seite mit einbaut. Diese wirkt immer sehr positiv auf seine Protagonisten ein. Darius hält auch an einem Mädchen fest. Manchmal wirken die Mädels aber auch sehr ruhig und wie der erhobene Zeigefinger, die Schablonen sind schon sehr eingefahren.
Ansonsten hat das Buch eine Botschaft, die gut vermittelt wird. Ich hätte mir an einigen Stellen mehr Informationen gewünscht, die wahrscheinlich auf der Strecke bleiben, da es ein rasanter Zocker/Umwelt/ Drohnenpolitik Roman sein soll.
Das Buch ist wärmstens zu empfehlen, wenn Drohnen für den Leser interessant sind. Auch und vor allem, wenn der Leser eher ein Nicht-Leser ist, ein Büchermuffel sozusagen ;)
Das Buch besticht durch sein einfaches Cover: eine Drohne, ein Finger zum Größenvergleich und ein Auge, welches die Drohne fast nicht sehen kann. Es gibt Momente in dem Buch, da vergisst der Leser die Größe einer Drohne. Das Bild hilft dabei als wieder zu Recht zu rücken.
Es ist fast keine Zukunftsversion mehr, die hier zu einem Buch gemacht wird. In diesem recht kurzen Buch, beleuchtet Nesch einen Job, den es schon gibt und bange Zukunftsaussichten, wie ein Grundeinkommen oder den herben Eintritt in die Umwelt. Habt ein Gewissen – überlegt vorher, welche Entscheidungen im Leben Ihr trefft!