Traumhaft: LTE für alle


Die bevorstehende Fusion von E-Plus mit o2 beschäftigt die Gemüter. Die Angst geht um, dass E-Plus bald in o2 “verschwinden” könnte, doch E-Plus befeuert den Markt permanent mit neuen und kreativen Ideen, also ob nichts wäre und niemals etwas Anderes sein wird. Neuester Streich der Grünen: LTE für alle. Egal, ob Discount-Fan oder 24 Monate-Vertragskunde.

Hauptquartier der E-Plus-Gruppe (Foto E-Plus) Beschreibung

Hauptquartier E-Plus-Gruppe

“Anfang März” gibt E-Plus also seine sagenumwitterten, heimlich still und leise aufgebauten LTE-Sender auf 1800 MHz für seine Kunden frei, alle Kunden, auch die, die bei einem Partner von E-Plus (Service-Provider, virtueller Netzbetreiber wie Sipgate/Simquadrat) Kunde sind, ohne Extrakosten

Richtig. Es gibt zunächst keinen Preisaufschlag oder Leistungsbeschränkungen, d.h. wenn eine Station sagen wir 42 MB/s kann und der Kanal frei ist, kann der Kunde mit 42 MB/s surfen, vorausgesetzt, er hat ein LTE 1800-fähiges Mobiltelefon oder Surfstick ohne SIM-Lock.

Wieder einmal sind die grünen Düsseldorfer die ersten, diesmal mit LTE für alle, “E-Plus macht Schluss mit der Praxis des Wettbewerbs, dass deutsche Mobilfunkkunden für höhere LTE-Geschwindigkeiten mehr zahlen müssen”, heisst es in der Pressemitteilung dazu.

Und weiter “Damit treibt die E-Plus Gruppe die Demokratisierung des Mobilfunks konsequent voran.” Der Technik Chef von E-Plus, Andreas Pfisterer erklärt das so: „Uns geht es um die wahren Bedürfnisse unserer Kunden, nicht um technologische Spielereien oder Statussymbole. Deshalb ist LTE bei uns kein Premiumangebot, sondern Mittel zum Zweck im Interesse all unserer Kunden. Sie wollen keine Preisaufschläge und unübersichtlichen Tarifstrukturen. Für sie zählt allein, ihre Datendienste über ihr Smartphone zuverlässig, schnell und zu einem günstigen Preis nutzen zu können.“

Mit dem LTE-Ausbau bringt die E-Plus Gruppe neben einer weiteren Verbesserung der Performance vor allem zusätzliche Kapazitäten ins Netz. „Mit LTE stellen wir sicher, dass wir auch künftig zu fairen Konditionen das beste Datennetz aus Kundensicht bieten“, so Andreas Pfisterer.

E-Plus sieht seine “LTE-Offensive” als einen zentralen Baustein des datenzentrierten Geschäftsmodells und will der profitablen Wachstumsstrategie zusätzlichen Schub geben. Das neue Angebot sei “die logische Weiterentwicklung der im vergangenen Jahr gestarteten Initiative ‘Highspeed für Jedermann’ “

Und dann kommt doch noch das Kleingedruckte: “Bei E-Plus gibt es die verfügbare Maximalgeschwindigkeit erst einmal bis Jahresmitte ohne Zusatzkosten. Damit steht beim mobilen Surfen zuallererst der bestmögliche Nutzen für die Kunden und nicht die Technologie im Vordergrund.”

Im Wortlaut: “[1] Die befristete Erhöhung der Surfgeschwindigkeit im Rahmen der „Highspeed für Jedermann“-Initiative gilt für den Zeitraum vom 01.12.2013 – 30.06.2014 für alle Bestands- und Neukunden im E-Plus Netz. Ab dem 01.07.2014 gelten wieder die ursprünglich im Tarif vereinbarten Konditionen bzgl. der Surfgeschwindigkeit. Durch die jeweiligen Umstellungen entstehen keine Kosten. Nachdem das ungedrosselte Datenvolumen der Internet-Flat in Ihrem Tarif ausgeschöpft ist, verringert sich die Surfgeschwindigkeit bis zum Ende des jeweiligen Monats auf bis zu 56 KBit/s. Die tatsächliche Erreichbarkeit der angegebenen Maximalgeschwindigkeiten kann nicht gewährleistet werden, da diese von vielen Faktoren abhängig ist (technologischer Stand der Netzversorgung, Wetter, Stärke der Funkzelle, eingesetztes Endgerät, Anzahl der Nutzer innerhalb einer Funkzelle etc.). Ausgenommen vom offenen LTE-Zugang: BASE und E-Plus Kunden mit einer FlexiCard und aktuell iPhone-Nutzer im E-Plus Netz.” (Ende des Kleingedruckten)

Und danach? Wird man dann für LTE doch einen “Premium”-Aufschlag zahlen dürfen?
Wir wissen es noch nicht.

Die E-Plus-Fans jubeln, sind überglücklich und fragen sich, warum diese Fusion mit dem ungeliebten Nachbarn aus dem Süden denn überhaupt sein muss? “E-Plus baut doch spürbar sein Netz aus”, wo andere “unsichtbar” bleiben oder mit Problemen kämpfen, also könnte doch alles wie bisher bleiben. Wie schön wäre es.

Was passiert hier? Ist das alles nur eine wunderschöne Seifenblase, die wie vieles vergänglich ist?

Oder wissen die bei E-Plus in Düsseldorf längst etwas, was wir gar nicht wissen?

Oder findet die Fusion am Ende gar nicht oder ganz anders als gedacht statt?

Bleibt E-Plus eigenständig, quasi als “Service-Provider” in einem neu zusammengestellten Netz?

Oder wird in der neu fusionierten “o-plus” dann das Team vom E-Plus-Platz das Sagen haben? Sprich E-Plus “kauft sich o2″ und nicht umgekehrt?

So sind das alles nur Momentaufnahmen und morgen kann alles anders sein.

Die Whatsapp-Gründer wollten nie verkaufen, doch bei 16 Milliarden wurden sie dann doch schwach.

Mein Rat: Wer LTE bei E-Plus kostengünstig und ohne Risiken ausprobieren will, soll sich eine Discounter Karte im Lebensmittelladen um die Ecke holen oder im Internet bestellen. Vorher prüfen, welches Netz die angebotene Karte verwendet! E-Plus gibts bei Aldi-Talk, Nettokom (Netto Markt), Blau (verschiedene Märkte und Internet) oder Simyo (nur im Internet).

Erst einmal gar keine oder die allerkleinste Datenoption buchen und schauen, ob es funktioniert. Falls nein, ist maximal der Kartenkaufpreis verloren, falls es gut klappt kann man jeden Monat neu entscheiden, welche Option man nutzen möchte.

Für die Kunden bietet E-Plus derzeit paradiesische Angebote. Für die auf Nachhaltigkeit und Planbarkeit orientierten Kostenrechner ist E-Plus ein wahrer Alptraum. Macht E-Plus so weiter, werden sie mit der Zeit enttäuschte Kunden anderer Netzbetreiber ansaugen, die ihnen das Netz fluten werden und der dann notwendige Ausbau wird teuer. Deswegen können diese paradiesischen Zeiten nicht auf immer und ewig anhalten.

Schlagwörter: E-Plus, Fusion, LTE, Traumhaft


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