Der Bayerische Rundfunk und die ARD trauern um die Fernsehlegende Joachim Fuchsberger. Der Schauspieler, Showmaster und Dokumentarfilmer starb heute im Alter von 87 Jahren.
Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks: „Mit Joachim Fuchsberger verliert Deutschland einen großen Schauspieler und Showmaster, und der Bayerische Rundfunk eine Persönlichkeit, die in vielfältiger Weise Rundfunkgeschichte geschrieben hat. Dem BR war Fuchsberger auch über seine Arbeit hinaus verbunden: So war es der erste Intendant, Rudolf von Scholtz, der den Spitznamen „Blacky“ erfunden hat – in Anspielung auf Fuchsbergers damalige Vorliebe für eine bestimmte Whiskysorte. Auch seine zweite Ehefrau Gundula Korte lernte Fuchsberger bei uns im Haus kennen. Durch seine Buchprojekte „Alt werden ist nichts für Feiglinge“ wurde er wichtiges Sprachrohr seiner Generation, mit seinen Botschaften und seiner Disziplin war er uns allen ein Vorbild.“
Fuchsberger prägte die deutsche Fernsehlandschaft, wie kaum ein anderer, und war bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Als Schauspieler wirkte er in mehr als 90 Filmen mit und bestritt unzählige Abende als Showmaster. Begonnen hatte seine Karriere allerdings mit seiner Stimme: 1950 fing er als „Medien-Mann“ beim Bayerischen Rundfunk, bzw. beim damaligen „Radio München“, als Sprecher an – später auch als Wochenschausprecher.
Der Durchbruch als Schauspieler gelang Fuchsberger 1954 mit dem Film “08/15″ – in der Rolle des Gefreiten Asch. Einem breiten Publikum wurde er vor allem als Edgar-Wallace-Kommissar bekannt. Nach seiner ersten Filmkarriere wechselte Fuchsberger ins Fach des Talk-, Quiz- und Showmasters.
Er moderierte mehrere Fernsehshows (u. a. „Auf Los geht’s los“ – die neun Jahre lang höchste Einschaltquoten garantierte) und die ARD/BR-Talkshow „Heut’ Abend“ (1980–1991), die über 300 Mal lief. Im Laufe seiner Karriere hat Fuchsberger auch unzählige Preise und Ehrungen erhalten.
Über Jahrzehnte hinweg ist Joachim Fuchsberger dem Bayerischen Rundfunk verbunden geblieben. Auch in seinem Privatleben spielte der BR eine entscheidende Rolle. Dort lernte er seine große Liebe, die Schauspielerin Gundula Korte kennen, die er nach der Scheidung von seiner ersten Frau, der Schlagersängerin Gitta Lind, heiratete.
Aus dem Wahlmünchner und dem begeisterten Hobby-Segelflieger und Golfer wurde in den 80er Jahren ein Australien-Fan, der ein halbes Jahr in seiner Villa in München-Grünwald, die zweite Hälfte des Jahres im australischen Tasmanien verbrachte und von Zeit zu Zeit in seiner Reihe „Terra Australia“ berichtete.
Bettina Reitz, BR-Fernsehdirektorin: “Joachim Fuchsberger hat in unterschiedlichen Zeiten Maßstäbe gesetzt. Zunächst in den Edgar-Wallace-Filmen, als Moderator, dann als Naturfilmer. Er hat meine größte Bewunderung dafür, wie er bis ins hohe Alter immer wieder neue Ideen entwickelte. Mit seinem Spiel hat er generationenübergreifend die Menschen in seinen Bann gezogen. Mit den „Spätzündern“ hat er uns allen am Ende noch einmal gezeigt, wie sehr das Spiel sein Leben und der Mittelpunkt seines Wirkens war.”
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, zum Tod von Joachim Fuchsberger: „Joachim Fuchsberger war schon zu Lebzeiten eine TV-Legende – routinierter und charmanter Entertainer, brillanter Schauspieler, herausragender Dokumentarfilmer. Die ARD und das Erste Deutsche Fernsehen verdanken ihm viel. In zahlreichen Filmen und Unterhaltungssendungen hat er mit seinem Können und seiner Wandlungsfähigkeit sein Publikum begeistert, zuletzt im Herbst vergangenen Jahres, in dem Film ‚Die Spätzünder – Der Himmel soll warten‘, den wir heute im Gedenken an ‚Blacky‘ noch einmal zeigen.”
ARD-Vorsitzender Lutz Marmor: „Mit Joachim Fuchsberger verlieren wir den Grandseigneur der Fernsehunterhaltung. Er war ein Star ohne Allüren, immer offen für Neues. ‚Blacky‘ war ein Mann, der das Publikum liebte und der ebenso vom Publikum geliebt wurde. Wir werden ihn nicht vergessen. Mein Mitgefühl gilt seiner Frau.”